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Aubelin, David: Leichpredigt. Tübingen, 1602.

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Frawen Margaretha Schmidin/ ꝛc.
uernuͤnfftig Vihe. Dann ſie auch wider aufferſtehen/
vnd ſo wol zur Vnſterbligkeit/ als die boͤſen Geiſter/ ge-
ſchaffen ſeind: Aber es were jhnen beſſer/ daß ſie/ wie
Judas/ nie geboꝛn weren. Dann jhꝛ Tod iſt ſo gar
nicht herꝛlich vnd koͤſtlich/ daß jhn der Prophet Dauid
in einem andern Pſalmen mortem peſsimam, einen boͤ-
ſen vngluͤckhafften Tod nennet. Wir in vnſerm Leich-
geſang nennen dieſen Tod den bittern Tod/ welchen
Johannes in ſeiner Offenbarung nennet den andern
Tod. Darumb/ daß er die Gottloſen nach dem erſten
vnd zeitlichen Tod/ gewaltig vnd ewig wuͤrgen/ mar-
tern vnd quelen wuͤrdt/ da jhꝛ Wurm nicht ſterben/ jhꝛ
Fewr nicht verloͤſchen/ ſie allen Außer woͤhlten Hei-
ligen Gottes ein Grewel ſein werden.

Zum dꝛitten/ ſo iſt ein Tod der Frommen vnd
Gottſeeligen/ von welchem der Prophet hie redet/ vnd
nennet jhn den Tod der Heiligen. Wer ſeind nun die
Heiligen? Es ſeind/ liebe Freund/ nicht die Engel/ die
der hern Chꝛiſtus auch ſelbs heilig nennet/ welche/
wie ſie nicht geſuͤndigt/ alſo doͤꝛffen ſie auch nicht ſter-
ben. So ſeind es auch nicht die verſtoꝛbne Heiligen:
Dañ dieſelbẽ gerechtfertiget von der Suͤnd/ dem Tod
ferꝛner nicht vnterwoꝛffen ſeind. Sondern es ſeind
die lebendige Heiligen/ die richtig im Glauben vnd
Leben wandlen/ vnd doch den Tod noch in dieſer
zeit am Halß tragen/ demſelben vnterwoꝛffen ſeind.
Das ſeind dieſe Heilige.

Sagſtu/ wie muß ich das von den Lebendigen
Heiligen verſtehen? Hat doch Gott von Himmel her-
ab auff alle Menſchen Kinder geſehen/ vnd hat nie-
mand tuͤchtig funden/ vnd der gutsthete. Vnd Pau-

lus
A iij

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Zitationshilfe: Aubelin, David: Leichpredigt. Tübingen, 1602, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/526976/5>, abgerufen am 29.12.2024.