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Friese, Abraham: Disce mori Paulinum. Liegnitz, 1618.

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für der Gerechtigkeit her/ sondern folgen derselben/ denn
opera sunt ex gratia, non ex operibus gratia, wie auch
Augustinus, Epistola 106. bezeugt/ die werck sind aus
gnaden/ nicht die gnad aus den wercken/ Daher er libro no-
no Confessionum de S. Virg. cap 42. exclamiret: Vae
universae nostrae justiciae, si remota misericordia ju-
dicetur.
Weh aller vnserer Gerechtigkeit/ wenn man sie
ohne GOttes Barmhertzigkeit rechnet. Summa wir schlis-
sen mit S. Paulo zun Römern am 3. Das Juden vnd Hei-
den ohne verdienst gerecht werden/ aus GOTtes Gnade/
durch die Erlösung/ so durch Christum JEsum geschehen ist/
welchen Gott hat fürgestelt zu einem Gnadenstul/ durch
den Glauben in seinem Blutte/ damit er die Gerechtigkeit/
die für Jhm gilt/ darbitte/ in dem das Er sünde vergiebet:
Vnd halten es/ das der Mensch gerecht werde/ one des Ge-
setzes Werck/ allein durch den Glauben/ Roman. 3. Denn
dem/ der nicht mit Wercken vmbgehet/ gleubet aber an den/
der die Gottlosen gerecht macht/ dem wird sein Glaube ge-
rechnet zur Gerechtigkeit/ Roman. 4. Haben also nicht
vnsere Gerechtigkeit/ die aus dem Gesetz/ sondern die durch
den Glauben an Christum kömbt/ Nehmlich die Gerechtig-
keit/ die von Gott dem Glauben zugerechnet wird/ Philip.
3. Nicht das wir darumb gutte Wercke verbieten/ oder
verwürffen/ die als Früchte dem Glauben folgen: Son-
dern das wir sie von der Gerechtigkeit außsondern/ Denn
es macht allein der Glaub gerecht/ Die Wercke sind des
Nechsten Knecht/ darbey wir den Glauben mercken/ singt
die Christliche Kirche. Vnd ist gar einanders esse solam,
Allein sein/ vnd Justificare solam, Allein gerecht machen/
Davon aber Euer Liebe zu ander zeit weitleufftiger höret.

Vnd so viel auff dieses mahl von der schönen Sterbe-
Kunst/ des heiligen Apostels Pauli/ Bey welcher erklärung

Euer

fuͤr der Gerechtigkeit her/ ſondern folgen derſelben/ denn
opera ſunt ex gratia, non ex operibus gratia, wie auch
Auguſtinus, Epiſtola 106. bezeugt/ die werck ſind aus
gnaden/ nicht die gnad aus den wercken/ Daher er libro no-
no Confeſſionum de S. Virg. cap 42. exclamiret: Væ
univerſæ noſtræ juſticiæ, ſi remota miſericordia ju-
dicetur.
Weh aller vnſerer Gerechtigkeit/ wenn man ſie
ohne GOttes Barmhertzigkeit rechnet. Summa wir ſchliſ-
ſen mit S. Paulo zun Roͤmern am 3. Das Juden vnd Hei-
den ohne verdienſt gerecht werden/ aus GOTtes Gnade/
durch die Erloͤſung/ ſo durch Chriſtum JEſum geſchehen iſt/
welchen Gott hat fuͤrgeſtelt zu einem Gnadenſtul/ durch
den Glauben in ſeinem Blutte/ damit er die Gerechtigkeit/
die fuͤr Jhm gilt/ darbitte/ in dem das Er ſuͤnde vergiebet:
Vnd halten es/ das der Menſch gerecht werde/ one des Ge-
ſetzes Werck/ allein durch den Glauben/ Roman. 3. Denn
dem/ der nicht mit Wercken vmbgehet/ gleubet aber an den/
der die Gottloſen gerecht macht/ dem wird ſein Glaube ge-
rechnet zur Gerechtigkeit/ Roman. 4. Haben alſo nicht
vnſere Gerechtigkeit/ die aus dem Geſetz/ ſondern die durch
den Glauben an Chriſtum koͤmbt/ Nehmlich die Gerechtig-
keit/ die von Gott dem Glauben zugerechnet wird/ Philip.
3. Nicht das wir darumb gutte Wercke verbieten/ oder
verwuͤrffen/ die als Fruͤchte dem Glauben folgen: Son-
dern das wir ſie von der Gerechtigkeit außſondern/ Denn
es macht allein der Glaub gerecht/ Die Wercke ſind des
Nechſten Knecht/ darbey wir den Glauben mercken/ ſingt
die Chriſtliche Kirche. Vnd iſt gar einanders eſſe ſolam,
Allein ſein/ vnd Juſtificare ſolam, Allein gerecht machen/
Davon aber Euer Liebe zu ander zeit weitleufftiger hoͤret.

Vnd ſo viel auff dieſes mahl von der ſchoͤnen Sterbe-
Kunſt/ des heiligen Apoſtels Pauli/ Bey welcher erklaͤrung

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[[54]/0054] fuͤr der Gerechtigkeit her/ ſondern folgen derſelben/ denn opera ſunt ex gratia, non ex operibus gratia, wie auch Auguſtinus, Epiſtola 106. bezeugt/ die werck ſind aus gnaden/ nicht die gnad aus den wercken/ Daher er libro no- no Confeſſionum de S. Virg. cap 42. exclamiret: Væ univerſæ noſtræ juſticiæ, ſi remota miſericordia ju- dicetur. Weh aller vnſerer Gerechtigkeit/ wenn man ſie ohne GOttes Barmhertzigkeit rechnet. Summa wir ſchliſ- ſen mit S. Paulo zun Roͤmern am 3. Das Juden vnd Hei- den ohne verdienſt gerecht werden/ aus GOTtes Gnade/ durch die Erloͤſung/ ſo durch Chriſtum JEſum geſchehen iſt/ welchen Gott hat fuͤrgeſtelt zu einem Gnadenſtul/ durch den Glauben in ſeinem Blutte/ damit er die Gerechtigkeit/ die fuͤr Jhm gilt/ darbitte/ in dem das Er ſuͤnde vergiebet: Vnd halten es/ das der Menſch gerecht werde/ one des Ge- ſetzes Werck/ allein durch den Glauben/ Roman. 3. Denn dem/ der nicht mit Wercken vmbgehet/ gleubet aber an den/ der die Gottloſen gerecht macht/ dem wird ſein Glaube ge- rechnet zur Gerechtigkeit/ Roman. 4. Haben alſo nicht vnſere Gerechtigkeit/ die aus dem Geſetz/ ſondern die durch den Glauben an Chriſtum koͤmbt/ Nehmlich die Gerechtig- keit/ die von Gott dem Glauben zugerechnet wird/ Philip. 3. Nicht das wir darumb gutte Wercke verbieten/ oder verwuͤrffen/ die als Fruͤchte dem Glauben folgen: Son- dern das wir ſie von der Gerechtigkeit außſondern/ Denn es macht allein der Glaub gerecht/ Die Wercke ſind des Nechſten Knecht/ darbey wir den Glauben mercken/ ſingt die Chriſtliche Kirche. Vnd iſt gar einanders eſſe ſolam, Allein ſein/ vnd Juſtificare ſolam, Allein gerecht machen/ Davon aber Euer Liebe zu ander zeit weitleufftiger hoͤret. Vnd ſo viel auff dieſes mahl von der ſchoͤnen Sterbe- Kunſt/ des heiligen Apoſtels Pauli/ Bey welcher erklaͤrung Euer

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Zitationshilfe: Friese, Abraham: Disce mori Paulinum. Liegnitz, 1618, S. [54]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524989/54>, abgerufen am 27.11.2024.