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Eccardi, Nicolaus: Christliche Einfeltige Leichpredigt. Jena, 1617.

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Christliche Leichpredigt.
speiset war/ befahle er sich gentzlich Christo/ vnd sagte:
Nunc Dominus mecum, Domini jam sum. Er machs mit
mir wie er wil/ was kan mir die Welt/ Teuffel vnd alle Fein-
de thun? Mein HErr Christus ist viel zu mechtig/ daß mir
auch vber solchen Glaubenstrost vnnd Gedult die Augen
vbergiengen.

Nach demselben hat er offt geführet den Spruch jenes
Kirchenlehrers: ita vixi, ut non pudeat me vivere, nec
mori timeo, quia bonum habeo Dominum,
Da seht jhr
lieben Christen/ wie ein alter sterbender Christ sich trösten
könne Gottes seines Schöpffers/ so er in der Jugend/ da-
von jhr im Eingang gehört/ desselben gedenckt vnd Lust hat
am Gesetz vnd Wort Gottes/ vnd desselben Zeugnissen Tag
vnd Nacht/ etc. Er hat sich auch getröstet in seinem Läger
seines guten Gewissens/ daß er sein Ampt frewdig vnd vner-
schrocken verrichtet/ vnd gewiß sey/ daß er seiner Pfarrkin-
der keins mit stillschweigen verwarlosset/ hat hertzlich für sie
gesorget/ gebetet/ hat auch befohlen sie sollen zu guter letzte
seine Worte so er aus den Act. 10. in seiner letzten Predigt zu
jhnen geredt behalten/ vnnd seiner stets darbey gedencken/
Wer Gott fürchtet vnd recht thut der ist jhm angenem. Diß
lest euch ewer lieber SchwanEngel nunmehr als ein En-
gelgesang zu letzt erinnern/ bey solchem Schwangesang
vnd schönen Worten/ solt jhr seiner/ ewer Seligkeit zum
besten gedencken/ so offt jhr seiner gedenckt.

Sein Leben hat er beschlossen mit dem Spruch Jo-
1. Ioh. 1. 12.hannis 1. vers. 12. Christus hat Macht gegeben Kinder Got-
tes zu werden/ alle die an seinen Namen gleuben. Jch gleu-
be auch an seinen Namen/ darumb bin ich gewiß ein Kind

Gottes.

Chriſtliche Leichpredigt.
ſpeiſet war/ befahle er ſich gentzlich Chriſto/ vnd ſagte:
Nunc Dominus mecum, Domini jam ſum. Er machs mit
mir wie er wil/ was kan mir die Welt/ Teuffel vnd alle Fein-
de thun? Mein HErr Chriſtus iſt viel zu mechtig/ daß mir
auch vber ſolchen Glaubenstroſt vnnd Gedult die Augen
vbergiengen.

Nach demſelben hat er offt gefuͤhret den Spruch jenes
Kirchenlehrers: ita vixi, ut non pudeat me vivere, nec
mori timeo, quia bonum habeo Dominum,
Da ſeht jhr
lieben Chriſten/ wie ein alter ſterbender Chriſt ſich troͤſten
koͤnne Gottes ſeines Schoͤpffers/ ſo er in der Jugend/ da-
von jhr im Eingang gehoͤrt/ deſſelben gedenckt vnd Luſt hat
am Geſetz vnd Wort Gottes/ vnd deſſelben Zeugniſſen Tag
vnd Nacht/ ꝛc. Er hat ſich auch getroͤſtet in ſeinem Laͤger
ſeines guten Gewiſſens/ daß er ſein Ampt frewdig vnd vner-
ſchrocken verrichtet/ vnd gewiß ſey/ daß er ſeiner Pfarꝛkin-
der keins mit ſtillſchweigen verwarloſſet/ hat hertzlich fuͤr ſie
geſorget/ gebetet/ hat auch befohlen ſie ſollen zu guter letzte
ſeine Worte ſo er aus den Act. 10. in ſeiner letzten Predigt zu
jhnen geredt behalten/ vnnd ſeiner ſtets darbey gedencken/
Wer Gott fuͤrchtet vnd recht thut der iſt jhm angenem. Diß
leſt euch ewer lieber SchwanEngel nunmehr als ein En-
gelgeſang zu letzt erinnern/ bey ſolchem Schwangeſang
vnd ſchoͤnen Worten/ ſolt jhr ſeiner/ ewer Seligkeit zum
beſten gedencken/ ſo offt jhr ſeiner gedenckt.

Sein Leben hat er beſchloſſen mit dem Spruch Jo-
1. Ioh. 1. 12.hannis 1. verſ. 12. Chriſtus hat Macht gegeben Kinder Got-
tes zu werden/ alle die an ſeinen Namen gleuben. Jch gleu-
be auch an ſeinen Namen/ darumb bin ich gewiß ein Kind

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[48/0048] Chriſtliche Leichpredigt. ſpeiſet war/ befahle er ſich gentzlich Chriſto/ vnd ſagte: Nunc Dominus mecum, Domini jam ſum. Er machs mit mir wie er wil/ was kan mir die Welt/ Teuffel vnd alle Fein- de thun? Mein HErr Chriſtus iſt viel zu mechtig/ daß mir auch vber ſolchen Glaubenstroſt vnnd Gedult die Augen vbergiengen. Nach demſelben hat er offt gefuͤhret den Spruch jenes Kirchenlehrers: ita vixi, ut non pudeat me vivere, nec mori timeo, quia bonum habeo Dominum, Da ſeht jhr lieben Chriſten/ wie ein alter ſterbender Chriſt ſich troͤſten koͤnne Gottes ſeines Schoͤpffers/ ſo er in der Jugend/ da- von jhr im Eingang gehoͤrt/ deſſelben gedenckt vnd Luſt hat am Geſetz vnd Wort Gottes/ vnd deſſelben Zeugniſſen Tag vnd Nacht/ ꝛc. Er hat ſich auch getroͤſtet in ſeinem Laͤger ſeines guten Gewiſſens/ daß er ſein Ampt frewdig vnd vner- ſchrocken verrichtet/ vnd gewiß ſey/ daß er ſeiner Pfarꝛkin- der keins mit ſtillſchweigen verwarloſſet/ hat hertzlich fuͤr ſie geſorget/ gebetet/ hat auch befohlen ſie ſollen zu guter letzte ſeine Worte ſo er aus den Act. 10. in ſeiner letzten Predigt zu jhnen geredt behalten/ vnnd ſeiner ſtets darbey gedencken/ Wer Gott fuͤrchtet vnd recht thut der iſt jhm angenem. Diß leſt euch ewer lieber SchwanEngel nunmehr als ein En- gelgeſang zu letzt erinnern/ bey ſolchem Schwangeſang vnd ſchoͤnen Worten/ ſolt jhr ſeiner/ ewer Seligkeit zum beſten gedencken/ ſo offt jhr ſeiner gedenckt. Sein Leben hat er beſchloſſen mit dem Spruch Jo- hannis 1. verſ. 12. Chriſtus hat Macht gegeben Kinder Got- tes zu werden/ alle die an ſeinen Namen gleuben. Jch gleu- be auch an ſeinen Namen/ darumb bin ich gewiß ein Kind Gottes. 1. Ioh. 1. 12.

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Zitationshilfe: Eccardi, Nicolaus: Christliche Einfeltige Leichpredigt. Jena, 1617, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524988/48>, abgerufen am 21.11.2024.