Neomenius, Johann: Christliche Leichpredigt. Brieg, 1617.entzogen/ vnd die Seel auß jhrer alten herberge ausgeja- Esa: 38. v. 2. 10.Ob aber vns der todt schwer ankompt/ vnd sau- Vnter andern aber giebt vns der abgelesene spruch/ Damit
entzogen/ vnd die Seel auß jhrer alten herberge ausgeja- Eſa: 38. v. 2. 10.Ob aber vns der todt ſchwer ankompt/ vñ ſau- Vnter andern aber giebt vns der abgeleſene ſpruch/ Damit
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsExordium" n="2"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/> entzogen/ vnd die Seel auß jhrer alten herberge ausgeja-<lb/> get wird/ ſo ſcheucht vnd fleucht die LebensNatur allezeit<lb/> den Todt. Vnd ob gleich bißweilen mancher alter/ oder<lb/> wolgeplagter Menſch jhm den todt wuͤnſchet/ vnd ver-<lb/> langen darnach tregt/ ſo findet ſich doch (wenns darzu-<lb/> kompt) allezeit furcht vnd ſchrecken in jhm/ vnd wolte<lb/> lieber des ſterbens gar uͤberhaben ſein/ wie jener alte<lb/> Holtztraͤger beym <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Æſopo,</hi></hi> vnnd das iſt Natuͤrlich aller<lb/> Menſchen art vnd eigenſchafft.</p><lb/> <p><note place="left"><hi rendition="#aq">Eſa: 38. v.</hi> 2. 10.</note>Ob aber vns <hi rendition="#fr">der todt ſchwer ankompt/ vñ ſau-</hi><lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Sam: 15. v.</hi> 32</note><hi rendition="#fr">er eingehet</hi> ſo hat doch vnſer HERR GOtt <hi rendition="#fr">in ſeinẽ</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Ioh. 8. v.</hi> 51.</note><hi rendition="#fr">wort/</hi> gar manches kraͤfftiges Labſal/ ſeinen gleubigen<lb/> bereitet/ dadurch wir mitten in der todtes furcht/ vnd ſter-<lb/> bens noth erquicket vnd geſtercket werden/ das wir gleich<lb/> eine frewde bekommen/ wenns zum ende leufft/ vnd das<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Ioh. 16. v.</hi> 33.</note>ziel erbey kommet/ das wir <hi rendition="#fr">aus dieſem angſt leben</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Eſa: 56. v.</hi> 14.</note>abſcheiden/ <hi rendition="#fr">zu ruhe kommen/</hi> vnd einnemen ſollen/ ein<lb/> beſſeres leben im himmel/ <hi rendition="#fr">da freude die fuͤlle iſt/ vnd</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Pſal. 16. v.</hi> 11.</note><hi rendition="#fr">lieblich weſen zur Rechten GOttes immer vnd<lb/> Ewiglich.</hi></p><lb/> <p>Vnter andern aber giebt vns der abgeleſene ſpruch/<lb/><note place="left">2. <hi rendition="#aq">Cor. 2. v.</hi> 16.</note>gar einen kraͤfftigen <hi rendition="#fr">Lebensgeruch/</hi> wenn wir gleich<lb/> zeitlich ſterben/ das wir darumb nicht gantz vorterben/<lb/> viel weniger von GOtt gar verſtoſſen/ ſondern nur von<lb/> jhm <hi rendition="#fr">aufgerafft: vorm vngluͤck weggenommen/</hi><lb/> vnd in vnſer <hi rendition="#fr">Schlaffkammer zu ruhe vnd friede</hi><lb/> gelegt werden/ biß das wir am Juͤngſten tage wieder-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Ebræ. 2. v.</hi> 15.</note>vmb aufferweckt/ vnd frey von aller <hi rendition="#fr">furcht des todtes</hi><lb/> Ewiglich leben werden.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Damit</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
entzogen/ vnd die Seel auß jhrer alten herberge ausgeja-
get wird/ ſo ſcheucht vnd fleucht die LebensNatur allezeit
den Todt. Vnd ob gleich bißweilen mancher alter/ oder
wolgeplagter Menſch jhm den todt wuͤnſchet/ vnd ver-
langen darnach tregt/ ſo findet ſich doch (wenns darzu-
kompt) allezeit furcht vnd ſchrecken in jhm/ vnd wolte
lieber des ſterbens gar uͤberhaben ſein/ wie jener alte
Holtztraͤger beym Æſopo, vnnd das iſt Natuͤrlich aller
Menſchen art vnd eigenſchafft.
Ob aber vns der todt ſchwer ankompt/ vñ ſau-
er eingehet ſo hat doch vnſer HERR GOtt in ſeinẽ
wort/ gar manches kraͤfftiges Labſal/ ſeinen gleubigen
bereitet/ dadurch wir mitten in der todtes furcht/ vnd ſter-
bens noth erquicket vnd geſtercket werden/ das wir gleich
eine frewde bekommen/ wenns zum ende leufft/ vnd das
ziel erbey kommet/ das wir aus dieſem angſt leben
abſcheiden/ zu ruhe kommen/ vnd einnemen ſollen/ ein
beſſeres leben im himmel/ da freude die fuͤlle iſt/ vnd
lieblich weſen zur Rechten GOttes immer vnd
Ewiglich.
Eſa: 38. v. 2. 10.
1. Sam: 15. v. 32
Ioh. 8. v. 51.
Ioh. 16. v. 33.
Eſa: 56. v. 14.
Pſal. 16. v. 11.
Vnter andern aber giebt vns der abgeleſene ſpruch/
gar einen kraͤfftigen Lebensgeruch/ wenn wir gleich
zeitlich ſterben/ das wir darumb nicht gantz vorterben/
viel weniger von GOtt gar verſtoſſen/ ſondern nur von
jhm aufgerafft: vorm vngluͤck weggenommen/
vnd in vnſer Schlaffkammer zu ruhe vnd friede
gelegt werden/ biß das wir am Juͤngſten tage wieder-
vmb aufferweckt/ vnd frey von aller furcht des todtes
Ewiglich leben werden.
2. Cor. 2. v. 16.
Ebræ. 2. v. 15.
Damit
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