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Schopper, Jakob: Christliche Leichtpredig. Tübingen, 1589.

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Agatha von Wichsenstein/ etc.
jhnen Himmlische gespräch halten/ vnd mit jhnen vnd den
H. Engeln Gottes Loben vnd preisen/ vnd singen werden/
Heilig/ Heilig/ Heilig/ ist der Herr Zebaoth/ der Herr der
Heerscharen Esa: 6.

Also haben wir nun auß der bekandtnuß der MarthaWie man sich
im Leben hal-
ten solle.

angehört/ was sie glaubt vnd bekännt/ von der Person vnd
von dem Ampt Christi vnsers Erlösers vnd Seeligmach-
ers. Wenn wir nun also den Herrn Christum mit einem
solchen glauben haben angenommen/ so sollen wir densel-
bigen auch mit seinen Früchten eines Gottseligen lebens
bezeugen. Denn der Glaub an Christum/ hat die art vnd
eigenschafft/ daß wa er ist/ da leßt er sich sehen durch seine
Früchten der guten Werck/ die Gott in seinem H. wort
befohlen hat. Daher Johannes der Täuffer sagt. Matth.
3. Thut Rechtschaffne Frucht der Buß/ zeigt hiermit an/
wie ein gutter Baum gute Früchte gebe/ also gebere auch
die Buß oder bekehrung zu Gott die Frucht eines Christ-
lichen wandels. Jtem S. Paulus spricht Gal. 5. das der
Glaube durch die liebe thättig seye. Denn wie das Fewr
thättig ist/ vnnd wircket durch die Hitz/ also ist der Glaub
thättig vnnd würcket durch die liebe. Derwegen wann die
Christliche gute Werck/ die Gott befohlen/ nicht seind/ da
ist gewiß auch der Glaub nicht vorhanden/ da nun der
Glaub verlohren ist/ so ist auch die Seeligkeit verlohren/
es seye denn daß der Mensch durch Gottes Gnad in disem
leben bekert werde. Daher spricht S. Paulus 1. Cor: 6:
Lasset euch nicht verführen/ weder die Hürer/ noch die Ab-
göttischen noch die Ehebrecher/ etc. noch die dieb/ noch die

Geitzigen/
H 4

Agatha von Wichſenſtein/ ꝛc.
jhnen Himmliſche geſpraͤch halten/ vnd mit jhnen vnd den
H. Engeln Gottes Loben vnd preiſen/ vnd ſingen werden/
Heilig/ Heilig/ Heilig/ iſt der Herꝛ Zebaoth/ der Herꝛ der
Heerſcharen Eſa: 6.

Alſo haben wir nun auß der bekandtnuß der MarthaWie man ſich
im Leben hal-
ten ſolle.

angehoͤrt/ was ſie glaubt vnd bekaͤnnt/ von der Perſon vnd
von dem Ampt Chriſti vnſers Erloͤſers vnd Seeligmach-
ers. Wenn wir nun alſo den Herꝛn Chꝛiſtum mit einem
ſolchen glauben haben angenommen/ ſo ſollen wir denſel-
bigen auch mit ſeinen Fruͤchten eines Gottſeligen lebens
bezeugen. Denn der Glaub an Chriſtum/ hat die art vnd
eigenſchafft/ daß wa er iſt/ da leßt er ſich ſehen durch ſeine
Fruͤchten der guten Werck/ die Gott in ſeinem H. wort
befohlen hat. Daher Johañes der Taͤuffer ſagt. Matth.
3. Thut Rechtſchaffne Frucht der Buß/ zeigt hiermit an/
wie ein gutter Baum gute Fruͤchte gebe/ alſo gebere auch
die Buß oder bekehrung zu Gott die Frucht eines Chriſt-
lichen wandels. Jtem S. Paulus ſpꝛicht Gal. 5. das der
Glaube durch die liebe thaͤttig ſeye. Denn wie das Fewr
thaͤttig iſt/ vnnd wircket durch die Hitz/ alſo iſt der Glaub
thaͤttig vnnd wuͤrcket durch die liebe. Derwegen wann die
Chriſtliche gute Werck/ die Gott befohlen/ nicht ſeind/ da
iſt gewiß auch der Glaub nicht vorhanden/ da nun der
Glaub verlohren iſt/ ſo iſt auch die Seeligkeit verlohren/
es ſeye denn daß der Menſch durch Gottes Gnad in diſem
leben bekert werde. Daher ſpricht S. Paulus 1. Cor: 6:
Laſſet euch nicht verfuͤhren/ weder die Huͤrer/ noch die Ab-
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Geitzigen/
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[[63]/0063] Agatha von Wichſenſtein/ ꝛc. jhnen Himmliſche geſpraͤch halten/ vnd mit jhnen vnd den H. Engeln Gottes Loben vnd preiſen/ vnd ſingen werden/ Heilig/ Heilig/ Heilig/ iſt der Herꝛ Zebaoth/ der Herꝛ der Heerſcharen Eſa: 6. Alſo haben wir nun auß der bekandtnuß der Martha angehoͤrt/ was ſie glaubt vnd bekaͤnnt/ von der Perſon vnd von dem Ampt Chriſti vnſers Erloͤſers vnd Seeligmach- ers. Wenn wir nun alſo den Herꝛn Chꝛiſtum mit einem ſolchen glauben haben angenommen/ ſo ſollen wir denſel- bigen auch mit ſeinen Fruͤchten eines Gottſeligen lebens bezeugen. Denn der Glaub an Chriſtum/ hat die art vnd eigenſchafft/ daß wa er iſt/ da leßt er ſich ſehen durch ſeine Fruͤchten der guten Werck/ die Gott in ſeinem H. wort befohlen hat. Daher Johañes der Taͤuffer ſagt. Matth. 3. Thut Rechtſchaffne Frucht der Buß/ zeigt hiermit an/ wie ein gutter Baum gute Fruͤchte gebe/ alſo gebere auch die Buß oder bekehrung zu Gott die Frucht eines Chriſt- lichen wandels. Jtem S. Paulus ſpꝛicht Gal. 5. das der Glaube durch die liebe thaͤttig ſeye. Denn wie das Fewr thaͤttig iſt/ vnnd wircket durch die Hitz/ alſo iſt der Glaub thaͤttig vnnd wuͤrcket durch die liebe. Derwegen wann die Chriſtliche gute Werck/ die Gott befohlen/ nicht ſeind/ da iſt gewiß auch der Glaub nicht vorhanden/ da nun der Glaub verlohren iſt/ ſo iſt auch die Seeligkeit verlohren/ es ſeye denn daß der Menſch durch Gottes Gnad in diſem leben bekert werde. Daher ſpricht S. Paulus 1. Cor: 6: Laſſet euch nicht verfuͤhren/ weder die Huͤrer/ noch die Ab- goͤttiſchen noch die Ehebrecher/ ꝛc. noch die dieb/ noch die Geitzigen/ Wie man ſich im Leben hal- ten ſolle. H 4

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Zitationshilfe: Schopper, Jakob: Christliche Leichtpredig. Tübingen, 1589, S. [63]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524311/63>, abgerufen am 06.05.2024.