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Schopper, Jakob: Christliche Leichtpredig. Tübingen, 1589.

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Agatha von Wichsenstein/ etc.
vns der Herr Christus noch täglich durch die reine Pre-
diger seines worts/ wie er denn sagt Luc. 10. Wer mich
höret/ der höret mich.

Ferner so ist der Herr Christus auch deßwegen vnserChristus ist vn-
ser fürbitter

Priester/ dieweil er für vns seinen Himmlischen Vatter
bittet/ vnd vns mit jhm versönet. Wie er denn sagt Joh. 16.
Was wir den Vatter bitten werden in seinem Namen/
das wölle er vns geben. Derwegen so ist vnser Herr Chri-
stus vnser einiger Mittler/ Fürsprech/ vnd Fürbitter/ welch
en wir Gott dem Himmlischen Vatter in vnserm gebet für
halten sollen/ vmb welches willen er auch vnser gebet in
gnaden annemmen vnd erhören wil. Daher spricht S.
Paulus 1. Tim. 2. Cap: Es ist ein Mitler zwischen Gott
vnd dem Menschen/ der Mensch Christus. Da bezeugt
der H. Apostel/ das zwischen Gott vnd vns Menschen al-
lein ein einiger Mitler seye/ der vns mit Gott dem Vat-
ter vereinige/ Nämlich der Herr Christus wahrer Gott
vnd Mensch vnzertrent in einer Person. Deßgleichen spricht
er auch Rom. 8. Christus ist zur Rechten Gottes vnnd
vertrit vns/ das ist/ nach seiner Gottheit ist er ein Ewiger
Allmächtiger Gott von Ewigkeit her/ nach der Mensch-
heit ist er in der zeit zur Rechten der Allmacht Gottes ge-
setzt/ vnd also vertritt vns diser Christus Gott vnd Mensch/
vnd versönet vns mit Gott seinem Himmlischen Vatter.

Also spricht auch S. Johannes 1. Ephes: 2. Liebe
Kindlin/ wenn wer sündigen/ so haben wir einen Fürsprecher
bey Gott dem Vatter/ Jesum Christum den gerechten/
der da ist die versöhnung für vnsere sünden/ aber nicht al-

lein
F 4

Agatha von Wichſenſtein/ ꝛc.
vns der Herꝛ Chriſtus noch taͤglich durch die reine Pre-
diger ſeines worts/ wie er denn ſagt Luc. 10. Wer mich
hoͤret/ der hoͤret mich.

Ferner ſo iſt der Herꝛ Chꝛiſtus auch deßwegen vnſerChriſtus iſt vn-
ſer fuͤrbitter

Prieſter/ dieweil er fuͤr vns ſeinen Himmliſchen Vatter
bittet/ vnd vns mit jhm verſoͤnet. Wie er deñ ſagt Joh. 16.
Was wir den Vatter bitten werden in ſeinem Namen/
das woͤlle er vns geben. Derwegen ſo iſt vnſer Herꝛ Chri-
ſtus vnſer einiger Mittler/ Fuͤrſprech/ vñ Fuͤrbitter/ welch
en wir Gott dem Him̃liſchen Vatter in vnſerm gebet fuͤr
halten ſollen/ vmb welches willen er auch vnſer gebet in
gnaden annemmen vnd erhoͤren wil. Daher ſpꝛicht S.
Paulus 1. Tim. 2. Cap: Es iſt ein Mitler zwiſchen Gott
vnd dem Menſchen/ der Menſch Chriſtus. Da bezeugt
der H. Apoſtel/ das zwiſchen Gott vnd vns Menſchen al-
lein ein einiger Mitler ſeye/ der vns mit Gott dem Vat-
ter vereinige/ Naͤmlich der Herꝛ Chriſtus wahrer Gott
vñ Menſch vnzertrent in einer Peꝛſon. Deßgleichẽ ſpꝛicht
er auch Rom. 8. Chriſtus iſt zur Rechten Gottes vnnd
vertrit vns/ das iſt/ nach ſeiner Gottheit iſt er ein Ewiger
Allmaͤchtiger Gott von Ewigkeit her/ nach der Menſch-
heit iſt er in der zeit zur Rechten der Allmacht Gottes ge-
ſetzt/ vñ alſo vertritt vns diſer Chriſtus Gott vñ Menſch/
vnd verſoͤnet vns mit Gott ſeinem Himmliſchen Vatter.

Alſo ſpricht auch S. Johannes 1. Epheſ: 2. Liebe
Kindlin/ weñ wer ſuͤndigẽ/ ſo haben wir einen Fuͤꝛſpꝛecher
bey Gott dem Vatter/ Jeſum Chriſtum den gerechten/
der da iſt die verſoͤhnung fuͤr vnſere ſuͤnden/ aber nicht al-

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[[47]/0047] Agatha von Wichſenſtein/ ꝛc. vns der Herꝛ Chriſtus noch taͤglich durch die reine Pre- diger ſeines worts/ wie er denn ſagt Luc. 10. Wer mich hoͤret/ der hoͤret mich. Ferner ſo iſt der Herꝛ Chꝛiſtus auch deßwegen vnſer Prieſter/ dieweil er fuͤr vns ſeinen Himmliſchen Vatter bittet/ vnd vns mit jhm verſoͤnet. Wie er deñ ſagt Joh. 16. Was wir den Vatter bitten werden in ſeinem Namen/ das woͤlle er vns geben. Derwegen ſo iſt vnſer Herꝛ Chri- ſtus vnſer einiger Mittler/ Fuͤrſprech/ vñ Fuͤrbitter/ welch en wir Gott dem Him̃liſchen Vatter in vnſerm gebet fuͤr halten ſollen/ vmb welches willen er auch vnſer gebet in gnaden annemmen vnd erhoͤren wil. Daher ſpꝛicht S. Paulus 1. Tim. 2. Cap: Es iſt ein Mitler zwiſchen Gott vnd dem Menſchen/ der Menſch Chriſtus. Da bezeugt der H. Apoſtel/ das zwiſchen Gott vnd vns Menſchen al- lein ein einiger Mitler ſeye/ der vns mit Gott dem Vat- ter vereinige/ Naͤmlich der Herꝛ Chriſtus wahrer Gott vñ Menſch vnzertrent in einer Peꝛſon. Deßgleichẽ ſpꝛicht er auch Rom. 8. Chriſtus iſt zur Rechten Gottes vnnd vertrit vns/ das iſt/ nach ſeiner Gottheit iſt er ein Ewiger Allmaͤchtiger Gott von Ewigkeit her/ nach der Menſch- heit iſt er in der zeit zur Rechten der Allmacht Gottes ge- ſetzt/ vñ alſo vertritt vns diſer Chriſtus Gott vñ Menſch/ vnd verſoͤnet vns mit Gott ſeinem Himmliſchen Vatter. Chriſtus iſt vn- ſer fuͤrbitter Alſo ſpricht auch S. Johannes 1. Epheſ: 2. Liebe Kindlin/ weñ wer ſuͤndigẽ/ ſo haben wir einen Fuͤꝛſpꝛecher bey Gott dem Vatter/ Jeſum Chriſtum den gerechten/ der da iſt die verſoͤhnung fuͤr vnſere ſuͤnden/ aber nicht al- lein F 4

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Zitationshilfe: Schopper, Jakob: Christliche Leichtpredig. Tübingen, 1589, S. [47]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524311/47>, abgerufen am 25.04.2024.