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Braun, Christoph: Kurtze vnd Einfeltige Predigt. Leipzig, 1585.

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Psal. 55.ewiglich in vnruge lassen/ drumb wenn er vber
die Gottlose böse Welt etwas böses beschlossen/
so klaubet er seine liebe Christen zuuor heraus/
vnd niempt sie jmmer einen nach dem andern im
friede durch den zeitlichen Todt hinweg/ damit
sie solcher straffe der Gottlosen nicht mit entgel-
2. Reg. 2.ten/ wie 2. Reg. 22. Von dem frommen Köni-
Josia.ge Josia geschrieben stehet: So spricht der
HErr der Gott Jsrael/ darumb/ das dein Hertz
erweicht ist vber den Worten die du gehöret
hast/ vnd hast dich gedemütiget für dem HEr-
ren/ da du hortest/ was ich geredt habe/ wieder
diese Stete vnd jhre Einwohner/ das sie sollen
eine Verwüstung vnd Fluch sein/ vnd hast deine
Kleider zurissen/ vnd hast geweinet für mir/ so
hab ichs auch erhöret/ spricht der HErr/ Da-
rumb wil ich dich zu deinen Vetern samlen/ das
du mit frieden in dein Grab versamlet werdest/
vnd deine Augen nicht sehen alle das Vnglück/
das ich vber diese Stedte bringen wil.

Simile.Denn gleich wie frome Eltern thun/ wenn
sie sehen/ das etwa ein gifftige Pestilentz oder
andere flechtende Seuche bey jhnen einreissen
wil/ so schicken sie jhre liebe Kinderlein hinweg
an andere gewarsame örter/ da sie für solcher
seuche sicher sein: Also thut vnser lieber GOtt

auch

Pſal. 55.ewiglich in vnruge laſſen/ drumb wenn er vber
die Gottloſe boͤſe Welt etwas boͤſes beſchloſſen/
ſo klaubet er ſeine liebe Chriſten zuuor heraus/
vnd niempt ſie jmmer einen nach dem andern im
friede durch den zeitlichen Todt hinweg/ damit
ſie ſolcher ſtraffe der Gottloſen nicht mit entgel-
2. Reg. 2.ten/ wie 2. Reg. 22. Von dem frommen Koͤni-
Joſia.ge Joſia geſchrieben ſtehet: So ſpricht der
HErr der Gott Jſrael/ darumb/ das dein Hertz
erweicht iſt vber den Worten die du gehoͤret
haſt/ vnd haſt dich gedemuͤtiget fuͤr dem HEr-
ren/ da du horteſt/ was ich geredt habe/ wieder
dieſe Stete vnd jhre Einwohner/ das ſie ſollen
eine Verwuͤſtung vnd Fluch ſein/ vnd haſt deine
Kleider zuriſſen/ vnd haſt geweinet fuͤr mir/ ſo
hab ichs auch erhoͤret/ ſpricht der HErr/ Da-
rumb wil ich dich zu deinen Vetern ſamlen/ das
du mit frieden in dein Grab verſamlet werdeſt/
vnd deine Augen nicht ſehen alle das Vngluͤck/
das ich vber dieſe Stedte bringen wil.

Simile.Denn gleich wie frome Eltern thun/ wenn
ſie ſehen/ das etwa ein gifftige Peſtilentz oder
andere flechtende Seuche bey jhnen einreiſſen
wil/ ſo ſchicken ſie jhre liebe Kinderlein hinweg
an andere gewarſame oͤrter/ da ſie fuͤr ſolcher
ſeuche ſicher ſein: Alſo thut vnſer lieber GOtt

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[[24]/0024] ewiglich in vnruge laſſen/ drumb wenn er vber die Gottloſe boͤſe Welt etwas boͤſes beſchloſſen/ ſo klaubet er ſeine liebe Chriſten zuuor heraus/ vnd niempt ſie jmmer einen nach dem andern im friede durch den zeitlichen Todt hinweg/ damit ſie ſolcher ſtraffe der Gottloſen nicht mit entgel- ten/ wie 2. Reg. 22. Von dem frommen Koͤni- ge Joſia geſchrieben ſtehet: So ſpricht der HErr der Gott Jſrael/ darumb/ das dein Hertz erweicht iſt vber den Worten die du gehoͤret haſt/ vnd haſt dich gedemuͤtiget fuͤr dem HEr- ren/ da du horteſt/ was ich geredt habe/ wieder dieſe Stete vnd jhre Einwohner/ das ſie ſollen eine Verwuͤſtung vnd Fluch ſein/ vnd haſt deine Kleider zuriſſen/ vnd haſt geweinet fuͤr mir/ ſo hab ichs auch erhoͤret/ ſpricht der HErr/ Da- rumb wil ich dich zu deinen Vetern ſamlen/ das du mit frieden in dein Grab verſamlet werdeſt/ vnd deine Augen nicht ſehen alle das Vngluͤck/ das ich vber dieſe Stedte bringen wil. Pſal. 55. 2. Reg. 2. Joſia. Denn gleich wie frome Eltern thun/ wenn ſie ſehen/ das etwa ein gifftige Peſtilentz oder andere flechtende Seuche bey jhnen einreiſſen wil/ ſo ſchicken ſie jhre liebe Kinderlein hinweg an andere gewarſame oͤrter/ da ſie fuͤr ſolcher ſeuche ſicher ſein: Alſo thut vnſer lieber GOtt auch Simile.

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Zitationshilfe: Braun, Christoph: Kurtze vnd Einfeltige Predigt. Leipzig, 1585, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524292/24>, abgerufen am 25.04.2024.