Leuchter, Heinrich: Ein Christliche Leich- Klag- vnd Trost-Predigt. Darmstadt, 1617.Vorrede. tig schwer fallende elende Last mit desto grösser Gedultvnd Frewde getragen habe/ darzu er mir dann nit we- nig Trost gegeben hat/ Gott er frewe jhn dargegen in der ewigen Seligkeit/ Amen. O wiewol thut es/ wann an frembden Orthen Landsleute zusammen kommen/ die sich lange zeit nit gesehen haben! O wiewol thut es/ wann sie viel Widerstands erlitten/ vnd aber doch vber- wunden haben! aber O wiewol thut es/ wann sie bey- sammen vnter einem Herrn! vnnd so frommen Herrn! vnd in vornehmen Diensten beysammen/ auch nah bey einander seyn/ daß in vorkommenden Nöthen einer den andern besuchen vnnd haben kan! O das ist ein groß Werck! ein groß Gottes Gnad: ein erwünschte Liebe! Ach Gott du verlessest doch die deinen nicht. Zum vierdten aber so ist mir ewers Herrn s. tödlicher daß
Vorꝛede. tig ſchwer fallende elende Laſt mit deſto groͤſſer Gedultvnd Frewde getragen habe/ darzu er mir dann nit we- nig Troſt gegeben hat/ Gott er frewe jhn dargegen in der ewigen Seligkeit/ Amen. O wiewol thut es/ wann an frembden Orthen Landsleute zuſammen kommen/ die ſich lange zeit nit geſehen haben! O wiewol thut es/ wann ſie viel Widerſtands erlitten/ vnd aber doch vber- wunden haben! aber O wiewol thut es/ wann ſie bey- ſammen vnter einem Herꝛn! vnnd ſo frommen Herꝛn! vnd in vornehmen Dienſten beyſammen/ auch nah bey einander ſeyn/ daß in vorkom̃enden Noͤthen einer den andern beſuchen vnnd haben kan! O das iſt ein groß Werck! ein groß Gottes Gnad: ein erwuͤnſchte Liebe! Ach Gott du verleſſeſt doch die deinen nicht. Zum vierdten aber ſo iſt mir ewers Herꝛn ſ. toͤdlicher daß
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Vorꝛede.
tig ſchwer fallende elende Laſt mit deſto groͤſſer Gedult
vnd Frewde getragen habe/ darzu er mir dann nit we-
nig Troſt gegeben hat/ Gott er frewe jhn dargegen in
der ewigen Seligkeit/ Amen. O wiewol thut es/ wann
an frembden Orthen Landsleute zuſammen kommen/
die ſich lange zeit nit geſehen haben! O wiewol thut es/
wann ſie viel Widerſtands erlitten/ vnd aber doch vber-
wunden haben! aber O wiewol thut es/ wann ſie bey-
ſammen vnter einem Herꝛn! vnnd ſo frommen Herꝛn!
vnd in vornehmen Dienſten beyſammen/ auch nah bey
einander ſeyn/ daß in vorkom̃enden Noͤthen einer den
andern beſuchen vnnd haben kan! O das iſt ein groß
Werck! ein groß Gottes Gnad: ein erwuͤnſchte Liebe!
Ach Gott du verleſſeſt doch die deinen nicht.
Zum vierdten aber ſo iſt mir ewers Herꝛn ſ. toͤdlicher
Hintritt auch daher ſchmertzlich gefallen/ daß nit allein
er in ſeinem anbefohlẽ Fuͤrſtlichen Ampt ſich wol/ treu-
lich vnd auffrichtig/ vnnd gegen jederman dienſt- vnnd
freundlich verhalten/ welcher Diener heutiges Tages
frommen Herꝛn wol vonnoͤthen thut/ vnnd die Vnter-
thanen ſelbſt auch von Hertzen wuͤnſchen/ O Herr
hilff frommer Obrigkeit/ vnnd hilff zu getrewen Die-
nern: Sondern auch daß numehr ich/ ich ein Frembling
dieſes Orts/ Aber doch gleichwol von ohndencklichen
Vorfahren hero ein angeborner Heſſiſcher Vnterthan
(Gott helff all meinem Gebluͤt vnd Nachkommlingen/
daß
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