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Mollenfeld, Johann: Christliche LeichPredigt/ Bey dem seligen Abschied. Darmstadt, 1617.

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Christliche Leich Predigt/
Psal. 135. 6.mächtig sey. Der ist so mächtig/ Daß er alles kan thun/
im Himmel/ auff Erden/ im Meer/ vnd in allen Tieffen.

Psal 33 9.
vers.
4.
Dann so er nur spricht/ so geschicht es/ so er gebeut/ so ste-
het es da/
Sintemaln deß Herren Wort ist warhaff-
tig vnd was er zusagt/ das helt er gewiß.
Darumb jhn all-
Rom. 3. 4.hie der Prophet Dauid nennet/ El aemaeth, Deum veritatis, einen
1. Sam. 15.
29.
warhafftigen Gott/ als welcher weder liegen oder triegen kan/ Son-
dern die beständige Warheit ist in allen seinen Worten vnd Wercken.

Was durch
GOTTes
Hand ver-
standen
werde.
Wiewol nun Dauid diesem warhafftigen vnd getrewen Gott
seinen Geist vnd Seele zu trewen Händen commendirt vnd befihlt/
so ist doch solches nicht von einer Menschlichen Hand zuverste-
hen. Dann dieweil Gott ist ein Geist/ wie Johannis am 4. zu-
Ioh. 4. 24.lesen/ So hat er auch weder Händ noch Füß/ weder Fleisch noch
Bein: Sondern durch die Hand GOttes wird verstanden/
Gottes allmächtige Krafft/ welche alles kan enden vnnd wen-
den/ inmassen es also außlegt Moses/ wann er spricht in seinem 2.
Exod. 15. 6.Buch am 15. Cap. Herr deine rechte Hand thut groß
Wunder/ deine rechte Hand hat die Feinde zuschlagen/

Ps. 77. 10.vnd Astaph erkläret solches auch also/ wann er sagt im 77. Psal.
Jch sprach ich muß das leyden/ aber die rechte Hand
Gottes kan alles enden.
O welch eine mächtige Hand/ O
welche eine lange Hand/ welche auch in die ferrne kan greiffen/ Es
spricht wol der Poet: An nescis longas regibus esse manus?
Weist du nicht daß die Könige lange Hände haben? Aber nichts
seynd aller Königen Hände zurechnen/ gegen die Hand Gottes/
Psal. 139. 7.von welcher Dauid mit verwunderung sagt: Wo soll ich hin-
gehen für deinem Geist/ wo soll ich hinfliehen für

8.deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel so bist
du da/ bettete ich mir in die Helle/ so bist du auch da/

neme

Chriſtliche Leich Predigt/
Pſal. 135. 6.maͤchtig ſey. Der iſt ſo maͤchtig/ Daß er alles kan thun/
im Himmel/ auff Erden/ im Meer/ vnd in allen Tieffen.

Pſal 33 9.
verſ.
4.
Dann ſo er nur ſpricht/ ſo geſchicht es/ ſo er gebeut/ ſo ſte-
het es da/
Sintemaln deß Herren Wort iſt warhaff-
tig vnd was er zuſagt/ das helt er gewiß.
Darumb jhn all-
Rom. 3. 4.hie der Prophet Dauid nennet/ El æmæth, Deum veritatis, einen
1. Sam. 15.
29.
warhafftigen Gott/ als welcher weder liegẽ oder triegen kan/ Son-
dern die beſtaͤndige Warheit iſt in allen ſeinen Woꝛten vñ Wercken.

Was duꝛch
GOTTes
Hand ver-
ſtanden
werde.
Wiewol nun Dauid dieſem warhafftigen vnd getrewen Gott
ſeinen Geiſt vnd Seele zu trewen Haͤnden commendirt vnd befihlt/
ſo iſt doch ſolches nicht von einer Menſchlichen Hand zuverſte-
hen. Dann dieweil Gott iſt ein Geiſt/ wie Johannis am 4. zu-
Ioh. 4. 24.leſen/ So hat er auch weder Haͤnd noch Fuͤß/ weder Fleiſch noch
Bein: Sondern durch die Hand GOttes wird verſtanden/
Gottes allmaͤchtige Krafft/ welche alles kan enden vnnd wen-
den/ inmaſſen es alſo außlegt Moſes/ wann er ſpricht in ſeinem 2.
Exod. 15. 6.Buch am 15. Cap. Herr deine rechte Hand thut groß
Wunder/ deine rechte Hand hat die Feinde zuſchlagen/

Pſ. 77. 10.vnd Aſtaph erklaͤret ſolches auch alſo/ wann er ſagt im 77. Pſal.
Jch ſprach ich muß das leyden/ aber die rechte Hand
Gottes kan alles enden.
O welch eine maͤchtige Hand/ O
welche eine lange Hand/ welche auch in die ferꝛne kan greiffen/ Es
ſpricht wol der Poët: An neſcis longas regibus eſſe manus?
Weiſt du nicht daß die Koͤnige lange Haͤnde haben? Aber nichts
ſeynd aller Koͤnigen Haͤnde zurechnen/ gegen die Hand Gottes/
Pſal. 139. 7.von welcher Dauid mit verwunderung ſagt: Wo ſoll ich hin-
gehen fuͤr deinem Geiſt/ wo ſoll ich hinfliehen fuͤr

8.deinem Angeſicht? Fuͤhre ich gen Himmel ſo biſt
du da/ bettete ich mir in die Helle/ ſo biſt du auch da/

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[8/0008] Chriſtliche Leich Predigt/ maͤchtig ſey. Der iſt ſo maͤchtig/ Daß er alles kan thun/ im Himmel/ auff Erden/ im Meer/ vnd in allen Tieffen. Dann ſo er nur ſpricht/ ſo geſchicht es/ ſo er gebeut/ ſo ſte- het es da/ Sintemaln deß Herren Wort iſt warhaff- tig vnd was er zuſagt/ das helt er gewiß. Darumb jhn all- hie der Prophet Dauid nennet/ El æmæth, Deum veritatis, einen warhafftigen Gott/ als welcher weder liegẽ oder triegen kan/ Son- dern die beſtaͤndige Warheit iſt in allen ſeinen Woꝛten vñ Wercken. Pſal. 135. 6. Pſal 33 9. verſ. 4. Rom. 3. 4. 1. Sam. 15. 29. Wiewol nun Dauid dieſem warhafftigen vnd getrewen Gott ſeinen Geiſt vnd Seele zu trewen Haͤnden commendirt vnd befihlt/ ſo iſt doch ſolches nicht von einer Menſchlichen Hand zuverſte- hen. Dann dieweil Gott iſt ein Geiſt/ wie Johannis am 4. zu- leſen/ So hat er auch weder Haͤnd noch Fuͤß/ weder Fleiſch noch Bein: Sondern durch die Hand GOttes wird verſtanden/ Gottes allmaͤchtige Krafft/ welche alles kan enden vnnd wen- den/ inmaſſen es alſo außlegt Moſes/ wann er ſpricht in ſeinem 2. Buch am 15. Cap. Herr deine rechte Hand thut groß Wunder/ deine rechte Hand hat die Feinde zuſchlagen/ vnd Aſtaph erklaͤret ſolches auch alſo/ wann er ſagt im 77. Pſal. Jch ſprach ich muß das leyden/ aber die rechte Hand Gottes kan alles enden. O welch eine maͤchtige Hand/ O welche eine lange Hand/ welche auch in die ferꝛne kan greiffen/ Es ſpricht wol der Poët: An neſcis longas regibus eſſe manus? Weiſt du nicht daß die Koͤnige lange Haͤnde haben? Aber nichts ſeynd aller Koͤnigen Haͤnde zurechnen/ gegen die Hand Gottes/ von welcher Dauid mit verwunderung ſagt: Wo ſoll ich hin- gehen fuͤr deinem Geiſt/ wo ſoll ich hinfliehen fuͤr deinem Angeſicht? Fuͤhre ich gen Himmel ſo biſt du da/ bettete ich mir in die Helle/ ſo biſt du auch da/ neme Was duꝛch GOTTes Hand ver- ſtanden werde. Ioh. 4. 24. Exod. 15. 6. Pſ. 77. 10. Pſal. 139. 7. 8.

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Zitationshilfe: Mollenfeld, Johann: Christliche LeichPredigt/ Bey dem seligen Abschied. Darmstadt, 1617, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524107/8>, abgerufen am 23.11.2024.