Neomenius, Johann: Glaubens Prob Bringt sieg und Lob. Brieg, 1616.Christliche Leichpredigt. ALß zu den zeiten König Salemonis el-1. Regum. [3] Mit was hertzlichen liebes vnnd leides thränen die fromeLucae 7. Mit was trawrigem Mutterhertzen heute die betrübte tet/ A ij
Chriſtliche Leichpredigt. ALß zu den zeiten Koͤnig Salemonis el-1. Regum. [3] Mit was hertzlichen liebes vnnd leides thraͤnen die fromeLucæ 7. ꝟ Mit was trawrigem Mutterhertzen heute die betruͤbte tet/ A ij
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Chriſtliche Leichpredigt.
ALß zu den zeiten Koͤnig Salemonis el-
ne trewe Mutter hoͤrete/ das jhr Sohn/ wel-
cher jhr bey eitelem ſchlaffe in der Nacht genom-
men/ vnnd an ſeine ſtadt ein todter hingeleget
war/ ſolte nach des Koͤniges vrtheil/ (damit er auff dieſen
weg/ das Natuͤrliche Mutterhertz des lebendigen Kindes
erkennen moͤchte) mit einem ſcharffen Schwert in zwey theil
zur hawen/ vnnd den beyden zanckenden Weibern/ je-
derer ein theil deſſelben zugeſtellet werden/ wallete der
Rechten vnd Natuͤrlichen Mutter jhr liebreiches hertz gegen
dem Kinde dermaſſen in jhrem leibe das ſie mit weinenden
augen zum Koͤnige ſaget. Ach mein Herr gebt dieſer/
meiner wiederſacherin/ das Kind lebendig/ vnnd
toͤdtet es nur nicht: Denn jhr Muͤtterliches hertz
war jhr entbrand uͤber jhrem Sohne/ das ſie jhn
nicht kondte alſo jaͤmmerlich zertheilet ſehen. Darauß denn
der Koͤnig die rechte Mutter des lebendigen Kindes pruͤfet/
vnd es derſelben friſch vnd geſund wiederumb zuſtellet.
1. Regum. 3
à v 16 usq́;
28.
Mit was hertzlichen liebes vnnd leides thraͤnen die frome
Mutter zu Nain/ jhrem geſtorbenen Sohne das geleite
zur Stadt hinauß zu ſeinem begraͤbnuͤß gegeben/ iſt E. L.
aus dem Evangelio bekandt/ das auch Chriſtus/ ohne
hertzliches mitleiden vnnd erbarmen ſie nicht anſehen kan/
ſondern muß ſie troͤſten vnd jhr helffen.
Lucæ 7. ꝟ
12. 13. 14.
Mit was trawrigem Mutterhertzen heute die betruͤbte
Fraw Wittib jhrem lieben Sohne ſein begraͤbnuͤß außrich-
tet/
A ij
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Zitationshilfe: | Neomenius, Johann: Glaubens Prob Bringt sieg und Lob. Brieg, 1616, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523923/3>, abgerufen am 06.07.2024. |