Faber, Melchior: Christliche Leichpredigt. Oeltzschau, 1613.

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Leich Predigt.

der HErr selber die rechte seligt Sterbekunst ge-
wiesen haben/ die wir denn in keinem Seriben-
ten besser vnd richtiger finden/ als sie vns in
diesem güldenen Aphorismo gezeiget vnd ge-
wiesen wird. Eben diese Wort/ meine geliebte
Zuhörer/ hat auch gebraucht diese vnsere Ade-
liche verstorbene Mitschwester/ daß sie auch die
Wort des heiligen Geistes ergriffen: Der Ge-
rechten Seelen seynd in Gottes Hand/ diesel-
ben gleich zu jhrem Sterbkittel angezogen/ vnd
zum Häuptküssen vnter gelegt/ vnd sich an jrem
letzten Ende damit getröstet/ dorauff jhre liebe
Schwesiet die Fraw von Schleinitzen gesegnet/
jhre Hende zusammen geschlossen/ die Wort des
HErrn Christi gebraucht: HErr Jesu in deine
Hände befehle ich dir meinen Geist/ du hast mich
erlöset/ HErr du getrewer Gott/ vnd ist darauff
gantz sanfft vnd still entschlaffen/ vnd wie ein
Liecht außgangen. Selig vnd aber selig ist nun
der Mensch/ dem Gott der HErr die Gnade
verleyhet/ daß er diß edle vnd köstliche Perlin in
seiner letzten Todesnoth ergreiffen/ vnd damit
sein mattes Hertz laben vnd erquicken kan/ der
wird gewißlich gar eine selige Farth thun aus
diesem Jammerthal in den frewdenreichen Him-
melsSaal/ vnd von seinem Heyland vnd Er-

löser

Leich Predigt.

der HErr ſelber die rechte ſeligt Sterbekunſt ge-
wieſen haben/ die wir denn in keinem Seriben-
ten beſſer vnd richtiger finden/ als ſie vns in
dieſem guͤldenen Aphoriſmo gezeiget vnd ge-
wieſen wird. Eben dieſe Wort/ meine geliebte
Zuhoͤrer/ hat auch gebraucht dieſe vnſere Ade-
liche verſtorbene Mitſchweſter/ daß ſie auch die
Wort des heiligen Geiſtes ergriffen: Der Ge-
rechten Seelen ſeynd in Gottes Hand/ dieſel-
ben gleich zu jhrem Sterbkittel angezogen/ vnd
zum Haͤuptkuͤſſen vnter gelegt/ vnd ſich an jrem
letzten Ende damit getroͤſtet/ dorauff jhre liebe
Schweſiet die Fraw von Schleinitzen geſegnet/
jhre Hende zuſammen geſchloſſen/ die Wort des
HErrn Chriſti gebraucht: HErr Jeſu in deine
Haͤnde befehle ich dir meinen Geiſt/ du haſt mich
erloͤſet/ HErr du getrewer Gott/ vnd iſt darauff
gantz ſanfft vnd ſtill entſchlaffen/ vnd wie ein
Liecht außgangen. Selig vnd aber ſelig iſt nun
der Menſch/ dem Gott der HErr die Gnade
verleyhet/ daß er diß edle vnd koͤſtliche Perlin in
ſeiner letzten Todesnoth ergreiffen/ vnd damit
ſein mattes Hertz laben vnd erquicken kan/ der
wird gewißlich gar eine ſelige Farth thun aus
dieſem Jammerthal in den frewdenreichẽ Him-
melsSaal/ vnd von ſeinem Heyland vnd Er-

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[[17]/0017] Leich Predigt. der HErr ſelber die rechte ſeligt Sterbekunſt ge- wieſen haben/ die wir denn in keinem Seriben- ten beſſer vnd richtiger finden/ als ſie vns in dieſem guͤldenen Aphoriſmo gezeiget vnd ge- wieſen wird. Eben dieſe Wort/ meine geliebte Zuhoͤrer/ hat auch gebraucht dieſe vnſere Ade- liche verſtorbene Mitſchweſter/ daß ſie auch die Wort des heiligen Geiſtes ergriffen: Der Ge- rechten Seelen ſeynd in Gottes Hand/ dieſel- ben gleich zu jhrem Sterbkittel angezogen/ vnd zum Haͤuptkuͤſſen vnter gelegt/ vnd ſich an jrem letzten Ende damit getroͤſtet/ dorauff jhre liebe Schweſiet die Fraw von Schleinitzen geſegnet/ jhre Hende zuſammen geſchloſſen/ die Wort des HErrn Chriſti gebraucht: HErr Jeſu in deine Haͤnde befehle ich dir meinen Geiſt/ du haſt mich erloͤſet/ HErr du getrewer Gott/ vnd iſt darauff gantz ſanfft vnd ſtill entſchlaffen/ vnd wie ein Liecht außgangen. Selig vnd aber ſelig iſt nun der Menſch/ dem Gott der HErr die Gnade verleyhet/ daß er diß edle vnd koͤſtliche Perlin in ſeiner letzten Todesnoth ergreiffen/ vnd damit ſein mattes Hertz laben vnd erquicken kan/ der wird gewißlich gar eine ſelige Farth thun aus dieſem Jammerthal in den frewdenreichẽ Him- melsSaal/ vnd von ſeinem Heyland vnd Er- loͤſer C

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Zitationshilfe:	Faber, Melchior: Christliche Leichpredigt. Oeltzschau, 1613, S. [17]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523898/17>, abgerufen am 20.04.2024.

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