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Gedik, Simon: Meditatio mortis Oder Christliche Leichpredigt. [Merseburg], 1626.

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Christliche Liechpredigt.

Jn dieser andern Ehe hat sie Gott gese-Segen
Gottes in
der andern
Ehe.

gnet mit zween Söhnen vnd vier Töchtern/
darvon noch fünff am Leben/ Nemlich zween
Söhne/ vnd drey Töchter. Die elteste Toch-
ter/ Jungfraw SYBILLA hat sie vor sich
hingeschickt aus diesem Leben/ heute vor 19.
Wochen/ do sie der liebe Gott aus diesem
Jammerthal zu sich genommen in den Him-
lischen Frewdensaal/ Anno 1625. den 24. O-
ctobris/ jhres alters im 23. Jahr: Da denn der
Fraw Muttern abermal ein starcker riß zumTrawrig-
keit Creutz
vnd Trüb-
sal.

Hertzen geschehen/ wie Eltern leichtlich erach-
ten können. Drümb sie freylich ein Merck-
lich partickel des lieben Creutz in dieser Welt
empfunden/ welchs sie doch mit gedult getra-
gen/ in betrachtung/ daß das liebe Creutz die
rechte Hofffarbe der Christen sey/ wie der En-Creutz der
Kinder
Gottes
Hoffarbe.

gel Raphael bezeuget/ Tob. 12. da er spricht:
Weil du Gott lieb warest/ so muste es also
seyn/ ohne anfechtung mustu nicht bleiben/
auff daß du dadurch bewehret würdest. Vnd
die Epistel an die Hebreer am 12. spricht:
Wen Gott lieb hat/ den züchtiget er/ Er steu-
pet aber einen jeglichen Sohn (Tochter) so

er
Chriſtliche Liechpredigt.

Jn dieſer andern Ehe hat ſie Gott geſe-Segen
Gottes in
der andern
Ehe.

gnet mit zween Soͤhnen vnd vier Toͤchtern/
darvon noch fuͤnff am Leben/ Nemlich zween
Soͤhne/ vnd drey Toͤchter. Die elteſte Toch-
ter/ Jungfraw SYBILLA hat ſie vor ſich
hingeſchickt aus dieſem Leben/ heute vor 19.
Wochen/ do ſie der liebe Gott aus dieſem
Jammerthal zu ſich genommen in den Him-
liſchen Frewdenſaal/ Anno 1625. den 24. O-
ctobris/ jhres alters im 23. Jahr: Da deñ der
Fraw Muttern abermal ein ſtarcker riß zumTrawrig-
keit Creutz
vnd Truͤb-
ſal.

Hertzen geſchehẽ/ wie Eltern leichtlich erach-
ten koͤnnen. Druͤmb ſie freylich ein Merck-
lich partickel des lieben Creutz in dieſer Welt
empfunden/ welchs ſie doch mit gedult getra-
gen/ in betrachtung/ daß das liebe Creutz die
rechte Hofffarbe der Chriſten ſey/ wie der En-Creutz der
Kinder
Gottes
Hoffarbe.

gel Raphael bezeuget/ Tob. 12. da er ſpricht:
Weil du Gott lieb wareſt/ ſo muſte es alſo
ſeyn/ ohne anfechtung muſtu nicht bleiben/
auff daß du dadurch bewehret wuͤrdeſt. Vnd
die Epiſtel an die Hebreer am 12. ſpricht:
Wen Gott lieb hat/ den zuͤchtiget er/ Er ſteu-
pet aber einen jeglichen Sohn (Tochter) ſo

er
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[[55]/0055] Chriſtliche Liechpredigt. Jn dieſer andern Ehe hat ſie Gott geſe- gnet mit zween Soͤhnen vnd vier Toͤchtern/ darvon noch fuͤnff am Leben/ Nemlich zween Soͤhne/ vnd drey Toͤchter. Die elteſte Toch- ter/ Jungfraw SYBILLA hat ſie vor ſich hingeſchickt aus dieſem Leben/ heute vor 19. Wochen/ do ſie der liebe Gott aus dieſem Jammerthal zu ſich genommen in den Him- liſchen Frewdenſaal/ Anno 1625. den 24. O- ctobris/ jhres alters im 23. Jahr: Da deñ der Fraw Muttern abermal ein ſtarcker riß zum Hertzen geſchehẽ/ wie Eltern leichtlich erach- ten koͤnnen. Druͤmb ſie freylich ein Merck- lich partickel des lieben Creutz in dieſer Welt empfunden/ welchs ſie doch mit gedult getra- gen/ in betrachtung/ daß das liebe Creutz die rechte Hofffarbe der Chriſten ſey/ wie der En- gel Raphael bezeuget/ Tob. 12. da er ſpricht: Weil du Gott lieb wareſt/ ſo muſte es alſo ſeyn/ ohne anfechtung muſtu nicht bleiben/ auff daß du dadurch bewehret wuͤrdeſt. Vnd die Epiſtel an die Hebreer am 12. ſpricht: Wen Gott lieb hat/ den zuͤchtiget er/ Er ſteu- pet aber einen jeglichen Sohn (Tochter) ſo er Segen Gottes in der andern Ehe. Trawrig- keit Creutz vnd Truͤb- ſal. Creutz der Kinder Gottes Hoffarbe.

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Zitationshilfe: Gedik, Simon: Meditatio mortis Oder Christliche Leichpredigt. [Merseburg], 1626, S. [55]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523884/55>, abgerufen am 22.11.2024.