Gedik, Simon: Meditatio mortis Oder Christliche Leichpredigt. [Merseburg], 1626.Christliche Leichpredigt. mal eins wiederumb aufferstehen/ vnd in zu-künfftigen ewigen Leben jhm wiederumb jn vn- getrenneter geselschafft ewiglich beywohnen/ 2. Sam. 12. v. 23.in massen sich auch David zu frieden gab vber seinem Todten/ 2. Sam. 12. da er sagt: kan ich jhn auch wieder holen? Ich werde wol zu jhm fahren/ Es kömpt aber nicht wieder zu mir. Was wir jetzt liebs vorhin schicken/ dasselbige finden wir dort in ehren vnd wonne vnverloh- ren: Da heists nu/ wie man im sprichwort zu sagen pfleget: Wieder kommen macht/ daß man scheidens weniger acht. Vnd das ist das sanffte Tüchlein/ damit wir vber vnsern ver- storbenen noch heutigs Tags die Thränen von vnsern Augen abwischen/ vnnd vnser Hertz stillen/ daß es durch vbermessige traw- rigkeit nicht gantz vnd gar außgedrucknet vnd verzehret werde. Wie Abra- tze ge-
Chriſtliche Leichpredigt. mal eins wiederumb aufferſtehen/ vnd in zu-kuͤnfftigen ewigẽ Leben jhm wiederumb jn vn- getrenneter geſelſchafft ewiglich beywohnen/ 2. Sam. 12. v. 23.in maſſen ſich auch David zu friedẽ gab vber ſeinem Todten/ 2. Sam. 12. da er ſagt: kan ich jhn auch wieder holẽ? Ich werde wol zu jhm fahren/ Es koͤmpt aber nicht wieder zu mir. Was wir jetzt liebs vorhin ſchickẽ/ daſſelbige finden wir dort in ehren vñ wonne vnverloh- ren: Da heiſts nu/ wie man im ſprichwort zu ſagen pfleget: Wieder kommen macht/ daß man ſcheidens weniger acht. Vnd das iſt das ſanffte Tuͤchlein/ damit wir vber vnſern ver- ſtorbenen noch heutigs Tags die Thraͤnen von vnſern Augen abwiſchen/ vnnd vnſer Hertz ſtillen/ daß es durch vbermeſſige traw- rigkeit nicht gantz vnd gar außgedrucknet vnd verzehret werde. Wie Abra- tze ge-
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0046" n="[46]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Chriſtliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/> mal eins wiederumb aufferſtehen/ vnd in zu-<lb/> kuͤnfftigen ewigẽ Leben jhm wiederumb jn vn-<lb/> getrenneter geſelſchafft ewiglich beywohnen/<lb/><note place="left">2. <hi rendition="#aq">Sam. 12.<lb/> v.</hi> 23.</note>in maſſen ſich auch David zu friedẽ gab vber<lb/> ſeinem Todten/ 2. Sam. 12. da er ſagt<hi rendition="#i">:</hi> kan ich<lb/> jhn auch wieder holẽ<hi rendition="#i">?</hi> Ich werde wol zu jhm<lb/> fahren/ Es koͤmpt aber nicht wieder zu mir.<lb/> Was wir jetzt liebs vorhin ſchickẽ/ daſſelbige<lb/> finden wir dort in ehren vñ wonne vnverloh-<lb/> ren: Da heiſts nu/ wie man im ſprichwort<lb/> zu ſagen pfleget: Wieder kommen macht/ daß<lb/> man ſcheidens weniger acht. Vnd das iſt das<lb/> ſanffte Tuͤchlein/ damit wir vber vnſern ver-<lb/> ſtorbenen noch heutigs Tags die Thraͤnen<lb/> von vnſern Augen abwiſchen/ vnnd vnſer<lb/> Hertz ſtillen/ daß es durch vbermeſſige traw-<lb/> rigkeit nicht gantz vnd gar außgedrucknet<lb/> vnd verzehret werde.</p><lb/> <p><note place="left">Wie Abra-<lb/> ham ſeiner<lb/> Sara ein<lb/> ehrlich be-<lb/> graͤbnis<lb/> außgerich-<lb/> tet.</note>Nu wollen wir weiter vernehmen/ wie<lb/> Abraham ſeiner lieben Sara ein ehrlich be-<lb/> graͤbnis ausgerichtet hat. Denn er hat<lb/> von Ephron den Hethiter einen Acker mit<lb/> der zwiefachen Hoͤle/ (davon wir oben gehoͤ-<lb/> ret) vmb vierhundert Seckel/ das ſind ohne<lb/> gefehr/ zweyhundert Guͤlden vnſerer Muͤn-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">tze ge-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[46]/0046]
Chriſtliche Leichpredigt.
mal eins wiederumb aufferſtehen/ vnd in zu-
kuͤnfftigen ewigẽ Leben jhm wiederumb jn vn-
getrenneter geſelſchafft ewiglich beywohnen/
in maſſen ſich auch David zu friedẽ gab vber
ſeinem Todten/ 2. Sam. 12. da er ſagt: kan ich
jhn auch wieder holẽ? Ich werde wol zu jhm
fahren/ Es koͤmpt aber nicht wieder zu mir.
Was wir jetzt liebs vorhin ſchickẽ/ daſſelbige
finden wir dort in ehren vñ wonne vnverloh-
ren: Da heiſts nu/ wie man im ſprichwort
zu ſagen pfleget: Wieder kommen macht/ daß
man ſcheidens weniger acht. Vnd das iſt das
ſanffte Tuͤchlein/ damit wir vber vnſern ver-
ſtorbenen noch heutigs Tags die Thraͤnen
von vnſern Augen abwiſchen/ vnnd vnſer
Hertz ſtillen/ daß es durch vbermeſſige traw-
rigkeit nicht gantz vnd gar außgedrucknet
vnd verzehret werde.
2. Sam. 12.
v. 23.
Nu wollen wir weiter vernehmen/ wie
Abraham ſeiner lieben Sara ein ehrlich be-
graͤbnis ausgerichtet hat. Denn er hat
von Ephron den Hethiter einen Acker mit
der zwiefachen Hoͤle/ (davon wir oben gehoͤ-
ret) vmb vierhundert Seckel/ das ſind ohne
gefehr/ zweyhundert Guͤlden vnſerer Muͤn-
tze ge-
Wie Abra-
ham ſeiner
Sara ein
ehrlich be-
graͤbnis
außgerich-
tet.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |