Ulrich, Caspar: Beschreibung Eines Vornehmen Theologi. Heidelberg, 1607.mein theil: Wo dein gesetz nicht mein trost gewesen were/ sprichtPsal. 113. v. 92. Nun folget in Sirach vnter den milden gnadenverheis-ii. erkent-
mein theil: Wo dein geſetz nicht mein troſt geweſen were/ ſprichtPſal. 113. v. 92. Nun folget in Sirach vnter den milden gnadenverheiſ-ii. erkent-
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0031" n="31"/> mein theil: Wo dein geſetz nicht mein troſt geweſen were/ ſpricht<note place="right"><hi rendition="#aq">Pſal. 113. v.</hi> 92.<lb/> 103.</note><lb/> David Pſalm 119. ſo were ich vergangen in meinem elende. Jch<lb/> wil dein befehl nimmermehr vergeſſen. Denn du erquickeſt mich da-<lb/> mit. Dein wort iſt meinem mund ſuͤſſer denn honig. Daher ge-<lb/> hoͤret ſonderlich die gnadenreiche liebliche verheiſſung Got-<lb/> tes vber den Propheten Jeſaiam/ vnd alle getrewe diener des<note place="right"><hi rendition="#aq">Ieſa 51. v.</hi> 16.</note><lb/> worts/ Jeſ. 51. gleich als der getrewen Prediger Salva-<lb/> guardi. Jch lege meine wort/ ſpricht der Herr/ in deinen mund/<lb/> vnd bedecke dich vnter dem ſchatten meiner haͤnde/ auf das ich den<lb/> himmel pflantze/ vnd die erde gruͤnde/ vnd zu Zion ſpreche: Du biſt<lb/> mein volck. Alſo muſte Johannes an den Engel oder Biſchoff<lb/> vnd geſandten Gottes in der gemein zu Philadelphia ſchrei-<note place="right"><hi rendition="#aq">Apoc. 3. v.</hi> 10.</note><lb/> ben/ Apoc. 3. Dieweil du haſt behalten das wort meiner gedult/ wil<lb/> ich auch dich behalten fuͤr der ſtund der verſuchung/ die kom̃en wird<lb/> vber den gantzen weltkreiß zuverfuchen/ die da wohnen auf erden.<lb/> Sihe ich kom̃e bald/ halt/ was du haſt/ das niemãd deine krone neme.</p><lb/> <p>Nun folget in Sirach vnter den milden gnadenverheiſ-<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">ii.</hi></hi></note><lb/> ſungen/ das ander lob vnd ehrenzeugnuß/ welches Gott den<lb/> getrewen dienern ſeines heiligen worts geben/ vnd ſie damit<lb/> zieren vnd troͤſten leſſet. Solches thut niemand/ ſpricht Si-<note place="right"><hi rendition="#aq">Sir. 15. v.</hi> 1.</note><lb/> rach cap. 15. denn der den <hi rendition="#k">Herrn</hi> fuͤrchtet: das iſt/ luſt vnd<lb/> lieb an Gottes heiligen wort/ als der groͤſten weißheit/ iſt ein<lb/> wares kennzeichen der kindlichen furcht Gottes/ ohne welche<lb/> kein menſch theil an Gottes reich habẽ mag. Darumb ſpricht<note place="right"><hi rendition="#aq">Sir. 1. v.</hi> 16.</note><lb/> Sirach auch cap. 1. Die furcht des <hi rendition="#k">He</hi>rꝛn iſt ehre vnd ruhm/<note place="right"><hi rendition="#aq">Hiob 28. v.</hi> 28.</note><lb/> frewde vnd eine ſchoͤne krone. Die furcht des <hi rendition="#k">Herrn</hi> macht das<lb/> hertz froͤlich/ vnd gibt frewde vnd wonne ewiglich. Wer den <hi rendition="#k">He</hi>rrn<lb/> fuͤrchtet/ dem wirds wolgehen in der letzten noth/ vnd wird endlich<lb/> den ſegen behalten. Gott lieben/ das iſt die allerſchoͤneſte weißheit/<lb/> vnd wer ſie erſihet/ der liebet ſie: denn er ſihet/ wie groſſe wunder ſie<lb/> thut. Die furcht des HErrn iſt der weißheit anfang/ vnd iſt im<lb/> hertzengrund allein bey den gl<supplied>aͤ</supplied>ubigen. Solchen hertzen gibt Gott<lb/> immer mehr liecht vnd gnad/ das ſie in ſeiner ſeligmachenden<lb/> <fw place="bottom" type="catch">erkent-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [31/0031]
mein theil: Wo dein geſetz nicht mein troſt geweſen were/ ſpricht
David Pſalm 119. ſo were ich vergangen in meinem elende. Jch
wil dein befehl nimmermehr vergeſſen. Denn du erquickeſt mich da-
mit. Dein wort iſt meinem mund ſuͤſſer denn honig. Daher ge-
hoͤret ſonderlich die gnadenreiche liebliche verheiſſung Got-
tes vber den Propheten Jeſaiam/ vnd alle getrewe diener des
worts/ Jeſ. 51. gleich als der getrewen Prediger Salva-
guardi. Jch lege meine wort/ ſpricht der Herr/ in deinen mund/
vnd bedecke dich vnter dem ſchatten meiner haͤnde/ auf das ich den
himmel pflantze/ vnd die erde gruͤnde/ vnd zu Zion ſpreche: Du biſt
mein volck. Alſo muſte Johannes an den Engel oder Biſchoff
vnd geſandten Gottes in der gemein zu Philadelphia ſchrei-
ben/ Apoc. 3. Dieweil du haſt behalten das wort meiner gedult/ wil
ich auch dich behalten fuͤr der ſtund der verſuchung/ die kom̃en wird
vber den gantzen weltkreiß zuverfuchen/ die da wohnen auf erden.
Sihe ich kom̃e bald/ halt/ was du haſt/ das niemãd deine krone neme.
Pſal. 113. v. 92.
103.
Ieſa 51. v. 16.
Apoc. 3. v. 10.
Nun folget in Sirach vnter den milden gnadenverheiſ-
ſungen/ das ander lob vnd ehrenzeugnuß/ welches Gott den
getrewen dienern ſeines heiligen worts geben/ vnd ſie damit
zieren vnd troͤſten leſſet. Solches thut niemand/ ſpricht Si-
rach cap. 15. denn der den Herrn fuͤrchtet: das iſt/ luſt vnd
lieb an Gottes heiligen wort/ als der groͤſten weißheit/ iſt ein
wares kennzeichen der kindlichen furcht Gottes/ ohne welche
kein menſch theil an Gottes reich habẽ mag. Darumb ſpricht
Sirach auch cap. 1. Die furcht des Herꝛn iſt ehre vnd ruhm/
frewde vnd eine ſchoͤne krone. Die furcht des Herrn macht das
hertz froͤlich/ vnd gibt frewde vnd wonne ewiglich. Wer den Herrn
fuͤrchtet/ dem wirds wolgehen in der letzten noth/ vnd wird endlich
den ſegen behalten. Gott lieben/ das iſt die allerſchoͤneſte weißheit/
vnd wer ſie erſihet/ der liebet ſie: denn er ſihet/ wie groſſe wunder ſie
thut. Die furcht des HErrn iſt der weißheit anfang/ vnd iſt im
hertzengrund allein bey den glaͤubigen. Solchen hertzen gibt Gott
immer mehr liecht vnd gnad/ das ſie in ſeiner ſeligmachenden
erkent-
ii.
Sir. 15. v. 1.
Sir. 1. v. 16.
Hiob 28. v. 28.
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Zitationshilfe: | Ulrich, Caspar: Beschreibung Eines Vornehmen Theologi. Heidelberg, 1607, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523698/31>, abgerufen am 27.07.2024. |