Cramer, Daniel: Leich- und ValetPredigt. Stettin, 1611.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

möglichen vnnd embsigen fleiß sie es auch gemeinet/
vnnd sich angelegen sein lassen/ dessen jhnen dan von
der hinterlassenen hochbetrübten Witwen vnd ange-
wandten Freunden rühmlichs Gezeugnus gegeben
wird/ gar vmbsonst/ auch keiner ferner mittel gebrau-
chen wollen/ sondern sein Hertz zu GOtt gewendet/
sein Haus beschicket/ vnd Gottes gnädiger Erlösung
täglich erwartet. Kurtz aber vor seinem tödtlichen
abtrit/ wie auch schon ohn das zwar geschehen/ hat er
seinen Collegam vnnd Beichtvatern zu sich fordern
lassen/ demselben seine Sünde gebeichtet/ vnd darauff
die heilige Absolution (damit er allerley Anfechtung
beständiglich/ seinem Bekäntnus nach/ hat hinter-
trieben/) vnd folgend das hochwürdige Abendmahl
vnsers Herrn vnd Heylandes Jesu Christi/ mit wah-
rem Glauben vnnd höchster Andacht/ Gottseliglich
empfangen/ sich auch gegen demselben seinem Colle-
gen also erkläret/ das er wol wüste/ das der Teuffel
reinen vnd getrewen Lehrern vnd Predigern es nach
jhrem Tode nicht schenckete/ sondern mit Calumnien
offtmahln in verdacht falscher Lehre ziehen pflegte/
wie dem Herrn Luthero selbst/ vnd andern vielen tew-
ren Männern Gottes geschehn were/ das er sich der-
wegen darauff hiemit gegen jm erklären wolte/ das er

bey heil-

F ij

moͤglichen vnnd embſigen fleiß ſie es auch gemeinet/
vnnd ſich angelegen ſein laſſen/ deſſen jhnen dan von
der hinterlaſſenen hochbetruͤbten Witwen vnd ange-
wandten Freunden ruͤhmlichs Gezeugnus gegeben
wird/ gar vmbſonſt/ auch keiner ferner mittel gebrau-
chen wollen/ ſondern ſein Hertz zu GOtt gewendet/
ſein Haus beſchicket/ vnd Gottes gnaͤdiger Erloͤſung
taͤglich erwartet. Kurtz aber vor ſeinem toͤdtlichen
abtrit/ wie auch ſchon ohn das zwar geſchehen/ hat er
ſeinen Collegam vnnd Beichtvatern zu ſich fordern
laſſen/ demſelben ſeine Suͤnde gebeichtet/ vnd darauff
die heilige Abſolution (damit er allerley Anfechtung
beſtaͤndiglich/ ſeinem Bekaͤntnus nach/ hat hinter-
trieben/) vnd folgend das hochwuͤrdige Abendmahl
vnſers Herrn vnd Heylandes Jeſu Chriſti/ mit wah-
rem Glauben vnnd hoͤchſter Andacht/ Gottſeliglich
empfangen/ ſich auch gegen demſelben ſeinem Colle-
gen alſo erklaͤret/ das er wol wuͤſte/ das der Teuffel
reinen vnd getrewen Lehrern vnd Predigern es nach
jhrem Tode nicht ſchenckete/ ſondern mit Calumnien
offtmahln in verdacht falſcher Lehre ziehen pflegte/
wie dem Herrn Luthero ſelbſt/ vnd andern vielen tew-
ren Maͤnnern Gottes geſchehn were/ das er ſich der-
wegen darauff hiemit gegen jm erklaͤren wolte/ das er

bey heil-

F ij

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <p><pb facs="#f0043" n="[43]"/>
mo&#x0364;glichen vnnd emb&#x017F;igen fleiß &#x017F;ie es auch gemeinet/<lb/>
vnnd &#x017F;ich angelegen &#x017F;ein la&#x017F;&#x017F;en/ de&#x017F;&#x017F;en jhnen dan von<lb/>
der hinterla&#x017F;&#x017F;enen hochbetru&#x0364;bten Witwen vnd ange-<lb/>
wandten Freunden ru&#x0364;hmlichs Gezeugnus gegeben<lb/>
wird/ gar vmb&#x017F;on&#x017F;t/ auch keiner ferner mittel gebrau-<lb/>
chen wollen/ &#x017F;ondern &#x017F;ein Hertz zu GOtt gewendet/<lb/>
&#x017F;ein Haus be&#x017F;chicket/ vnd Gottes gna&#x0364;diger Erlo&#x0364;&#x017F;ung<lb/>
ta&#x0364;glich erwartet. Kurtz aber vor &#x017F;einem to&#x0364;dtlichen<lb/>
abtrit/ wie auch &#x017F;chon ohn das zwar ge&#x017F;chehen/ hat er<lb/>
&#x017F;einen <hi rendition="#aq">Collegam</hi> vnnd Beichtvatern zu &#x017F;ich fordern<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en/ dem&#x017F;elben &#x017F;eine Su&#x0364;nde gebeichtet/ vnd darauff<lb/>
die heilige <hi rendition="#aq">Ab&#x017F;olution</hi> (damit er allerley Anfechtung<lb/>
be&#x017F;ta&#x0364;ndiglich/ &#x017F;einem Beka&#x0364;ntnus nach/ hat hinter-<lb/>
trieben/) vnd folgend das hochwu&#x0364;rdige Abendmahl<lb/>
vn&#x017F;ers Herrn vnd Heylandes Je&#x017F;u Chri&#x017F;ti/ mit wah-<lb/>
rem Glauben vnnd ho&#x0364;ch&#x017F;ter Andacht/ Gott&#x017F;eliglich<lb/>
empfangen/ &#x017F;ich auch gegen dem&#x017F;elben &#x017F;einem <hi rendition="#aq">Colle-<lb/>
gen</hi> al&#x017F;o erkla&#x0364;ret/ das er wol wu&#x0364;&#x017F;te/ das der Teuffel<lb/>
reinen vnd getrewen Lehrern vnd Predigern es nach<lb/>
jhrem Tode nicht &#x017F;chenckete/ &#x017F;ondern mit Calumnien<lb/>
offtmahln in verdacht fal&#x017F;cher Lehre ziehen pflegte/<lb/>
wie dem Herrn Luthero &#x017F;elb&#x017F;t/ vnd andern vielen tew-<lb/>
ren Ma&#x0364;nnern Gottes ge&#x017F;chehn were/ das er &#x017F;ich der-<lb/>
wegen darauff hiemit gegen jm erkla&#x0364;ren wolte/ das er<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">F ij</fw><fw type="catch" place="bottom">bey heil-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[43]/0043] moͤglichen vnnd embſigen fleiß ſie es auch gemeinet/ vnnd ſich angelegen ſein laſſen/ deſſen jhnen dan von der hinterlaſſenen hochbetruͤbten Witwen vnd ange- wandten Freunden ruͤhmlichs Gezeugnus gegeben wird/ gar vmbſonſt/ auch keiner ferner mittel gebrau- chen wollen/ ſondern ſein Hertz zu GOtt gewendet/ ſein Haus beſchicket/ vnd Gottes gnaͤdiger Erloͤſung taͤglich erwartet. Kurtz aber vor ſeinem toͤdtlichen abtrit/ wie auch ſchon ohn das zwar geſchehen/ hat er ſeinen Collegam vnnd Beichtvatern zu ſich fordern laſſen/ demſelben ſeine Suͤnde gebeichtet/ vnd darauff die heilige Abſolution (damit er allerley Anfechtung beſtaͤndiglich/ ſeinem Bekaͤntnus nach/ hat hinter- trieben/) vnd folgend das hochwuͤrdige Abendmahl vnſers Herrn vnd Heylandes Jeſu Chriſti/ mit wah- rem Glauben vnnd hoͤchſter Andacht/ Gottſeliglich empfangen/ ſich auch gegen demſelben ſeinem Colle- gen alſo erklaͤret/ das er wol wuͤſte/ das der Teuffel reinen vnd getrewen Lehrern vnd Predigern es nach jhrem Tode nicht ſchenckete/ ſondern mit Calumnien offtmahln in verdacht falſcher Lehre ziehen pflegte/ wie dem Herrn Luthero ſelbſt/ vnd andern vielen tew- ren Maͤnnern Gottes geſchehn were/ das er ſich der- wegen darauff hiemit gegen jm erklaͤren wolte/ das er bey heil- F ij

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/523696
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/523696/43
Zitationshilfe:	Cramer, Daniel: Leich- und ValetPredigt. Stettin, 1611, S. [43]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523696/43>, abgerufen am 23.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.