Cramer, Daniel: Leich- und ValetPredigt. Stettin, 1611.Leute bekehren köndte/ das keiner in seinen Sünden Hände/ E ij
Leute bekehren koͤndte/ das keiner in ſeinen Suͤnden Haͤnde/ E ij
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Leute bekehren koͤndte/ das keiner in ſeinen Suͤnden
vmbkehme. Denn es ſind jmmer boͤſe mit den guten
vermenget/ vnd nimmer wird die Tenne alſo gefeget/
das nicht Sprew ſolte mit vnterlauffen. Welches
dan wol getrewen Seelſorgern ein gros hertzleid ma-
chet/ das alſo jhre trewe arbeit bey vielen ſo vbel ſol be-
wand ſein. Aber was dan? Laß fahren was nicht
bleiben wil. Was kan ein Prediger dawieder/ wan er
das ſeine thut/ vnd die Leute jhnen nicht wollen ſagen
laſſen? Drumb muͤſſen ſie es nur machen/ wie hie der
heiliger Apoſtel Paulus/ vnnd eine proteſtation bey
GOTT vnd ſeiner Gemeine einwenden/ vnd ſagen:
Jch bin rein von aller Blut. Denn damit be-
zeuget der heiliger Apoſtel Paulus/ das er zu ſeinem
Abſcheid einen ehrlichen Namen/ reine Haͤn-
de/ vnnd ein gutes Gewiſſen wil dauon tragen.
Das ſind nun zumahl drey ſchoͤne Kleinnoͤter/ die er
nicht fuͤr aller Welt Guͤter geben ſolte. Dahin ſich
den ein jeder frommer vnd getrewer Seelſorger auch
bearbeiten ſol/ das er hierin dem Exempel des heiligen
Apoſtels Pauli moͤge nach kommen/ vnd ob er ſchon
nicht den ſeinen groſſe Guͤter hinterlaſſen koͤnne/ das
er dennoch einen ehrlichen Namen dauon trage/ reine
Haͤnde/
E ij
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