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Hammer, Martin: Monumentum Crucis & Salutis. Leipzig, 1615.

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den Spruch Esa. 54. v. 7. 8.
Cor, lingvam, mentem iu rege Christe meam.
Mein Hertz/ Zung vnd Sinn
Bewahr HErr für des Teuffels Grim.

Es ist aber leider mit vnserm seligen HerrnHerrn Lo-
thi letzter
vnd trau-
[riger]er Vn-
[f]all.

Lotho darzu kommen/ daß da nun fast die
Jahres Frist des jährigen Paroxismi vmb ge-
wesen/ sich das vorige Vnheil/ gerade vmb
den Tag Bartholomaei wieder funden/ da denn
das Vbel nicht etwa die Zung oder Gedecht-
nis allein troffen/ sondern es hat alle Sin-
ne dermassen zerrüttet vnd eingenommen/ daß
er viel starcker Paroxismos in acht Tagen auß-
gestanden/ vnnd per intervalla der Vernunfft
nicht wol gebrauchen können. Dabey dem
Allmechtigen noch höchlich zu dancken/ daß
das Vbel nicht jmmer angehalten/ sondern
abgewechselt/ also daß er sich zu weilens
gar fein hinwieder besinnen können. Mir
zweivelt hierbey jhr meine Geliebten gar nicht/
daß vber solchem traurigen Zustande/ bey
dem gemeinen Mann allerley seltzame Vr-
theil vnnd Reden werden gefallen seyn/ wie
denn die Welt/ wenns Prediger sonderlich be-
trifft/ mit Lügen vnd lestern sich redlich tum-Wegen
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[t]es vnd [verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]tz-
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[ist] er nicht
[zu ver]dam-
men.

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nütze Richter erst an das Sprüchlein Esai[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] ge-
dencken/ aus welchem wir vernommen/ daß es
Gott der HErr auch mit seinen Allerliebsten offt
zu einem solchen Nothstande kommen lasse/

daß
H ij
den Spruch Eſa. 54. v. 7. 8.
Cor, lingvam, mentem iu rege Chriſte meam.
Mein Hertz/ Zung vnd Sinn
Bewahr HErꝛ fuͤr des Teuffels Grim.

Es iſt aber leider mit vnſerm ſeligen HerꝛnHerrn Lo-
thi letzter
vnd trau-
[riger]er Vn-
[f]all.

Lotho darzu kommen/ daß da nun faſt die
Jahres Friſt des jaͤhrigen Paroxiſmi vmb ge-
weſen/ ſich das vorige Vnheil/ gerade vmb
den Tag Bartholomæi wieder funden/ da denn
das Vbel nicht etwa die Zung oder Gedecht-
nis allein troffen/ ſondern es hat alle Sin-
ne dermaſſen zerruͤttet vnd eingenommen/ daß
er viel ſtarcker Paroxiſmos in acht Tagen auß-
geſtanden/ vnnd per intervalla der Vernunfft
nicht wol gebrauchen koͤnnen. Dabey dem
Allmechtigen noch hoͤchlich zu dancken/ daß
das Vbel nicht jmmer angehalten/ ſondern
abgewechſelt/ alſo daß er ſich zu weilens
gar fein hinwieder beſinnen koͤnnen. Mir
zweivelt hierbey jhr meine Geliebten gar nicht/
daß vber ſolchem traurigen Zuſtande/ bey
dem gemeinen Mann allerley ſeltzame Vr-
theil vnnd Reden werden gefallen ſeyn/ wie
denn die Welt/ wenns Prediger ſonderlich be-
trifft/ mit Luͤgen vnd leſtern ſich redlich tum-Wegen
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[zu ver]dam-
men.

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[59/0059] den Spruch Eſa. 54. v. 7. 8. Cor, lingvam, mentem iu rege Chriſte meam. Mein Hertz/ Zung vnd Sinn Bewahr HErꝛ fuͤr des Teuffels Grim. Es iſt aber leider mit vnſerm ſeligen Herꝛn Lotho darzu kommen/ daß da nun faſt die Jahres Friſt des jaͤhrigen Paroxiſmi vmb ge- weſen/ ſich das vorige Vnheil/ gerade vmb den Tag Bartholomæi wieder funden/ da denn das Vbel nicht etwa die Zung oder Gedecht- nis allein troffen/ ſondern es hat alle Sin- ne dermaſſen zerruͤttet vnd eingenommen/ daß er viel ſtarcker Paroxiſmos in acht Tagen auß- geſtanden/ vnnd per intervalla der Vernunfft nicht wol gebrauchen koͤnnen. Dabey dem Allmechtigen noch hoͤchlich zu dancken/ daß das Vbel nicht jmmer angehalten/ ſondern abgewechſelt/ alſo daß er ſich zu weilens gar fein hinwieder beſinnen koͤnnen. Mir zweivelt hierbey jhr meine Geliebten gar nicht/ daß vber ſolchem traurigen Zuſtande/ bey dem gemeinen Mann allerley ſeltzame Vr- theil vnnd Reden werden gefallen ſeyn/ wie denn die Welt/ wenns Prediger ſonderlich be- trifft/ mit Luͤgen vnd leſtern ſich redlich tum- melt: Es ſolten aber ſolche fruͤhezeitige vnd vn- nuͤtze Richter erſt an das Spruͤchlein Eſai_ ge- dencken/ aus welchem wir vernommen/ daß es Gott der HErꝛ auch mit ſeinen Allerliebſten offt zu einem ſolchen Nothſtande kommen laſſe/ daß Herrn Lo- thi letzter vnd trau- rigerer Vn- fall. Wegen _ des Haup- tes vnd _tz- __ber _ar __ Reden iſt er nicht zu verdam- men. H ij

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Zitationshilfe: Hammer, Martin: Monumentum Crucis & Salutis. Leipzig, 1615, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523683/59>, abgerufen am 17.05.2024.