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Walther, Lucas: Christliche Leichpredigt/ Bey dem Begräbnis. Breslau, 1612.

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nommen: Den Trost seines Wortes inn jhrem Her-
tzen erhalten/ im Creutz vnnd Leiden Christliche Gedult/ die
vberwindung vnd ein sanfftes seliges Ende verliehen/ nach
dem sie 38. Jahr in diesem Jammerthal zugebracht/ Lebet
jetzund in Ewiger Freude vnd Herrligkeit. Nehme[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt] nicht
die gantze Welt vor einen Augenblick solcher vnaußsprechli-
In epist.
ad Ne-
pot.
cher Freude. Non memini me legisse mala morte mor-
tuum, qui libenter opera charitatis exercuit,
saget der
alte Kirchenlehrer Hieronymus, Jch weis mich nicht zu er-
innern/ das ich gelesen hette/ das der eines bösen Todes vnd
vbel gestorben were/ So gerne die Werck der Christlichen
Liebe geübet/ denn er hat derer viel so vor jhn beten/ vnnd es
ist vnmöglich/ das vieler Gebet nicht solte erhöret werden.
Der Ewige vnnd Allmechtige Sohn Gottes Jhesus Chri-
stus/ der selber ist die Aufferstehung vnd das Leben/ verleihe
der verstorbenen seligen Frawen eine sanffte ruhe in der Er-
den/ Vnd am herzu nahenden Jüngsten Tage eine fröliche
Aufferstehung mit verklertem Leibe vnd Seele zum Ewigen
Leben. Tröste auch alle mit seinem heiligen Geist/ so jhres
tödtlichen Abgangs halben trawren/ insonderheit aber den
hochbetrübten Witwer/ sampt den hinterlassenen vnerzoge-
nen Waißlein/ Er gebe jhnen allen ein gedultiges vnnd ge-
horsames Hertz/ das sie jhnen Gottes gnädigen Willen be-
lieben/ vnd gefallen lassen. Dann wie es dem HErren gefal-
len hat/ also ist es geschehen. Getrösten sich auch der frölichen
wieder erstattung an dem grossen Tage deß HErren/ da alle
Kinder Gottes mit Freuden wiederumb zusammen kommen
werden. Der Trewe Gott regiere auch vns allsampt das wir
ein Christliches Gott wolgefelliges Leben führen vnd anstel-
len mögen/ vnd wann es sein wille sein wird/ so helffe Er vns
selig sterben/ so sind wir wol allhie gewesen. O das ver-

leihe

nommen: Den Troſt ſeines Wortes inn jhrem Her-
tzen erhalten/ im Creutz vnnd Leiden Chriſtliche Gedult/ die
vberwindung vnd ein ſanfftes ſeliges Ende verliehen/ nach
dem ſie 38. Jahr in dieſem Jammerthal zugebracht/ Lebet
jetzund in Ewiger Freude vnd Herrligkeit. Nehme[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt] nicht
die gantze Welt vor einen Augenblick ſolcher vnaußſprechli-
In epiſt.
ad Ne-
pot.
cher Freude. Non memini me legiſſe mala morte mor-
tuum, qui libenter opera charitatis exercuit,
ſaget der
alte Kirchenlehrer Hieronymus, Jch weis mich nicht zu er-
innern/ das ich geleſen hette/ das der eines boͤſen Todes vnd
vbel geſtorben were/ So gerne die Werck der Chriſtlichen
Liebe geuͤbet/ denn er hat derer viel ſo vor jhn beten/ vnnd es
iſt vnmoͤglich/ das vieler Gebet nicht ſolte erhoͤret werden.
Der Ewige vnnd Allmechtige Sohn Gottes Jheſus Chri-
ſtus/ der ſelber iſt die Aufferſtehung vnd das Leben/ verleihe
der verſtorbenen ſeligen Frawen eine ſanffte ruhe in der Er-
den/ Vnd am herzu nahenden Juͤngſten Tage eine froͤliche
Aufferſtehung mit verklertem Leibe vnd Seele zum Ewigen
Leben. Troͤſte auch alle mit ſeinem heiligen Geiſt/ ſo jhres
toͤdtlichen Abgangs halben trawren/ inſonderheit aber den
hochbetruͤbten Witwer/ ſampt den hinterlaſſenen vnerzoge-
nen Waißlein/ Er gebe jhnen allen ein gedultiges vnnd ge-
horſames Hertz/ das ſie jhnen Gottes gnaͤdigen Willen be-
lieben/ vnd gefallen laſſen. Dann wie es dem HErren gefal-
len hat/ alſo iſt es geſchehen. Getroͤſten ſich auch der froͤlichen
wieder erſtattung an dem groſſen Tage deß HErren/ da alle
Kinder Gottes mit Freuden wiederumb zuſammen kommen
werden. Der Trewe Gott regiere auch vns allſampt das wir
ein Chriſtliches Gott wolgefelliges Leben fuͤhren vnd anſtel-
len moͤgen/ vnd wann es ſein wille ſein wird/ ſo helffe Er vns
ſelig ſterben/ ſo ſind wir wol allhie geweſen. O das ver-

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[[42]/0042] nommen: Den Troſt ſeines Wortes inn jhrem Her- tzen erhalten/ im Creutz vnnd Leiden Chriſtliche Gedult/ die vberwindung vnd ein ſanfftes ſeliges Ende verliehen/ nach dem ſie 38. Jahr in dieſem Jammerthal zugebracht/ Lebet jetzund in Ewiger Freude vnd Herrligkeit. Nehme_ nicht die gantze Welt vor einen Augenblick ſolcher vnaußſprechli- cher Freude. Non memini me legiſſe mala morte mor- tuum, qui libenter opera charitatis exercuit, ſaget der alte Kirchenlehrer Hieronymus, Jch weis mich nicht zu er- innern/ das ich geleſen hette/ das der eines boͤſen Todes vnd vbel geſtorben were/ So gerne die Werck der Chriſtlichen Liebe geuͤbet/ denn er hat derer viel ſo vor jhn beten/ vnnd es iſt vnmoͤglich/ das vieler Gebet nicht ſolte erhoͤret werden. Der Ewige vnnd Allmechtige Sohn Gottes Jheſus Chri- ſtus/ der ſelber iſt die Aufferſtehung vnd das Leben/ verleihe der verſtorbenen ſeligen Frawen eine ſanffte ruhe in der Er- den/ Vnd am herzu nahenden Juͤngſten Tage eine froͤliche Aufferſtehung mit verklertem Leibe vnd Seele zum Ewigen Leben. Troͤſte auch alle mit ſeinem heiligen Geiſt/ ſo jhres toͤdtlichen Abgangs halben trawren/ inſonderheit aber den hochbetruͤbten Witwer/ ſampt den hinterlaſſenen vnerzoge- nen Waißlein/ Er gebe jhnen allen ein gedultiges vnnd ge- horſames Hertz/ das ſie jhnen Gottes gnaͤdigen Willen be- lieben/ vnd gefallen laſſen. Dann wie es dem HErren gefal- len hat/ alſo iſt es geſchehen. Getroͤſten ſich auch der froͤlichen wieder erſtattung an dem groſſen Tage deß HErren/ da alle Kinder Gottes mit Freuden wiederumb zuſammen kommen werden. Der Trewe Gott regiere auch vns allſampt das wir ein Chriſtliches Gott wolgefelliges Leben fuͤhren vnd anſtel- len moͤgen/ vnd wann es ſein wille ſein wird/ ſo helffe Er vns ſelig ſterben/ ſo ſind wir wol allhie geweſen. O das ver- leihe In epiſt. ad Ne- pot.

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Zitationshilfe: Walther, Lucas: Christliche Leichpredigt/ Bey dem Begräbnis. Breslau, 1612, S. [42]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523661/42>, abgerufen am 22.11.2024.