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Hentschel, Adam: Auditorum Verbi requisita. Liegnitz, 1617.

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leben können: So giebts ja einem jedern auch
die vernunfft/ das jhnen solle vnd müsse noth-
dürfftige vnterhaltung vnd leibes nahrungen
geordnet werden/ Derentwegen/ an welchen
orthen die Pfarr- vnd Kirchen Dienste mit
Wiedmuten/ mit Decem/ Bischofsvierdingen
vnd derogleichen Zinsen/ von Alters her noht-
dürfftiglich versehen sein/ Sol man solchen
ordentlichen einkommen vnd Kirchengefällen
nichts abziehen/ nichts davon/ weder in seinen
eigen Nutz noch in allgemeinen Profan ge-
brauch verwenden: Sondern dahin allein
sol es angeleget werden/ darzu es gestifftet.

Was auch einer vnd der ander hirzu von al-
tershero zugeben schuldig ist/ das sol er willig
vnd trewlich geben ohne allen verzug vnd be-
trug. Vnd nach dem jtziger zeit alles was
man bedarff viel theuerer ist/ weder vor zei-
ten/ aller rerum pretia sein gestiegen/ Kein
Handwercks[man]/ kein Taglöhner arbeitet
einem jetzo vmb das Geldt/ wie vor zwan-
tzig oder dreissig Jahren geschehen; Derent-
wegen solten fromme PfarrKinder/ auch
vber die Alten einkommen von dem Jhrigen

etwas
E ij

leben koͤnnen: So giebts ja einem jedern auch
die vernunfft/ das jhnen ſolle vnd muͤſſe noth-
duͤrfftige vnterhaltung vnd leibes nahrungen
geordnet werden/ Derentwegen/ an welchen
orthen die Pfarr- vnd Kirchen Dienſte mit
Wiedmuten/ mit Decem/ Biſchofsvierdingen
vnd derogleichen Zinſen/ von Alters her noht-
duͤrfftiglich verſehen ſein/ Sol man ſolchen
ordentlichen einkommen vnd Kirchengefaͤllen
nichts abziehen/ nichts davon/ weder in ſeinen
eigen Nutz noch in allgemeinen Profan ge-
brauch verwenden: Sondern dahin allein
ſol es angeleget werden/ darzu es geſtifftet.

Was auch einer vnd der ander hirzu von al-
tershero zugeben ſchuldig iſt/ das ſol er willig
vnd trewlich geben ohne allen verzug vnd be-
trug. Vnd nach dem jtziger zeit alles was
man bedarff viel theuerer iſt/ weder vor zei-
ten/ aller rerum pretia ſein geſtiegen/ Kein
Handwercks[man]/ kein Tagloͤhner arbeitet
einem jetzo vmb das Geldt/ wie vor zwan-
tzig oder dreiſſig Jahren geſchehen; Derent-
wegen ſolten fromme PfarrKinder/ auch
vber die Alten einkommen von dem Jhrigen

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E ij
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[[35]/0035] leben koͤnnen: So giebts ja einem jedern auch die vernunfft/ das jhnen ſolle vnd muͤſſe noth- duͤrfftige vnterhaltung vnd leibes nahrungen geordnet werden/ Derentwegen/ an welchen orthen die Pfarr- vnd Kirchen Dienſte mit Wiedmuten/ mit Decem/ Biſchofsvierdingen vnd derogleichen Zinſen/ von Alters her noht- duͤrfftiglich verſehen ſein/ Sol man ſolchen ordentlichen einkommen vnd Kirchengefaͤllen nichts abziehen/ nichts davon/ weder in ſeinen eigen Nutz noch in allgemeinen Profan ge- brauch verwenden: Sondern dahin allein ſol es angeleget werden/ darzu es geſtifftet. Was auch einer vnd der ander hirzu von al- tershero zugeben ſchuldig iſt/ das ſol er willig vnd trewlich geben ohne allen verzug vnd be- trug. Vnd nach dem jtziger zeit alles was man bedarff viel theuerer iſt/ weder vor zei- ten/ aller rerum pretia ſein geſtiegen/ Kein Handwercksman/ kein Tagloͤhner arbeitet einem jetzo vmb das Geldt/ wie vor zwan- tzig oder dreiſſig Jahren geſchehen; Derent- wegen ſolten fromme PfarrKinder/ auch vber die Alten einkommen von dem Jhrigen etwas E ij

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Zitationshilfe: Hentschel, Adam: Auditorum Verbi requisita. Liegnitz, 1617, S. [35]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523604/35>, abgerufen am 24.11.2024.