Hentschel, Adam: Auditorum Verbi requisita. Liegnitz, 1617.

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Splitterlin finden/ vnd aus demselben her-
nach einen grossen vnbehauenen Balcken ma-
chen möge; Was anders Standes Personen
zuläßlich ja wol Ablaß ist/ das [wi]rd den Geist-
lichen hoch verweiset/ vnd für eine Todsünde
gerechnet; Wenn andere nach dem zeitlichen
rennen vnd lauffen/ schinden vnd schaben/ gei-
tzen vnd wochern/ ist alles gut vnd wolgethan;
Dargegen sol ein Prediger für seine Arbeit
gebührlichen lohn nicht nur nicht fodern:
Sondern er sol auch das nicht nehmen/ was
ja bißweilen guthertzige Leut von jhnen selbst
vnd vngefordert jhm geben vnd verehren; thut
ers/ alsbald mus er geitzig sein/ der nicht zuer-
sähtigen. Ja man nöhtiget sich nach wol zu
den Predigern mit gewalt/ leget jhnen zu vnd
tichtet jhnen an solche sachen/ die auff sie nicht
zuerweisen in Ewigkeit. Aber/ Selig seid jhr
Prediger/ wenn euch die Menschen vmb mei-
Matth. 5.
. 10.nen willen schmähen vnd verfolgen/ vnd reden
allerley vbels wieder euch/ so sie daran liegen/
seid frölich vnd getrost/ es wird euch im Himmel
wol belohnet werden/ Denn also haben sie ver-
folget die Propheten/ die vor Euch gewesen

sein.

Splitterlin finden/ vnd aus demſelben her-
nach einen groſſen vnbehauenen Balcken ma-
chen moͤge; Was anders Standes Perſonen
zulaͤßlich ja wol Ablaß iſt/ das [wi]rd den Geiſt-
lichen hoch verweiſet/ vnd fuͤr eine Todſuͤnde
gerechnet; Wenn andere nach dem zeitlichen
rennen vnd lauffen/ ſchinden vnd ſchaben/ gei-
tzen vnd wochern/ iſt alles gut vnd wolgethan;
Dargegen ſol ein Prediger fuͤr ſeine Arbeit
gebuͤhrlichen lohn nicht nur nicht fodern:
Sondern er ſol auch das nicht nehmen/ was
ja bißweilen guthertzige Leut von jhnen ſelbſt
vnd vngefordert jhm geben vnd verehren; thut
ers/ alsbald mus er geitzig ſein/ der nicht zuer-
ſaͤhtigen. Ja man noͤhtiget ſich nach wol zu
den Predigern mit gewalt/ leget jhnen zu vnd
tichtet jhnen an ſolche ſachen/ die auff ſie nicht
zuerweiſen in Ewigkeit. Aber/ Selig ſeid jhr
Prediger/ wenn euch die Menſchen vmb mei-
Matth. 5.
ꝟ. 10.nen willen ſchmaͤhen vnd verfolgen/ vnd reden
allerley vbels wieder euch/ ſo ſie daran liegen/
ſeid froͤlich vnd getroſt/ es wird euch im Him̃el
wol belohnet werden/ Denn alſo haben ſie ver-
folget die Propheten/ die vor Euch geweſen

ſein.

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[[24]/0024] Splitterlin finden/ vnd aus demſelben her- nach einen groſſen vnbehauenen Balcken ma- chen moͤge; Was anders Standes Perſonen zulaͤßlich ja wol Ablaß iſt/ das wird den Geiſt- lichen hoch verweiſet/ vnd fuͤr eine Todſuͤnde gerechnet; Wenn andere nach dem zeitlichen rennen vnd lauffen/ ſchinden vnd ſchaben/ gei- tzen vnd wochern/ iſt alles gut vnd wolgethan; Dargegen ſol ein Prediger fuͤr ſeine Arbeit gebuͤhrlichen lohn nicht nur nicht fodern: Sondern er ſol auch das nicht nehmen/ was ja bißweilen guthertzige Leut von jhnen ſelbſt vnd vngefordert jhm geben vnd verehren; thut ers/ alsbald mus er geitzig ſein/ der nicht zuer- ſaͤhtigen. Ja man noͤhtiget ſich nach wol zu den Predigern mit gewalt/ leget jhnen zu vnd tichtet jhnen an ſolche ſachen/ die auff ſie nicht zuerweiſen in Ewigkeit. Aber/ Selig ſeid jhr Prediger/ wenn euch die Menſchen vmb mei- nen willen ſchmaͤhen vnd verfolgen/ vnd reden allerley vbels wieder euch/ ſo ſie daran liegen/ ſeid froͤlich vnd getroſt/ es wird euch im Him̃el wol belohnet werden/ Denn alſo haben ſie ver- folget die Propheten/ die vor Euch geweſen ſein. Matth. 5. ꝟ. 10.

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Zitationshilfe:	Hentschel, Adam: Auditorum Verbi requisita. Liegnitz, 1617, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523604/24>, abgerufen am 03.12.2024.

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