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Münch, Johann: Christliche Leichpredigt. Straßburg, 1619.

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Auff was weiß die heilige Apostel das erste Abendmal empfan-
gen/ auff dieselbe mußen wirs noch heutigs tags empfangen. Dann
wie ein Herr/ ein Glaub/ ein Tauff/ Ephes. 4. v. 4. Also ist auch
ein Abendmal dieweil S. Paulus 1. Gorinth. 11. v. 23. 24. 25. kein
anders beschreibet als das Christus den Apostelen gegeben/ vnnd
von den dreyen Evangelisten Matth. 26. v. 26. 27. 28. Marco
14. v. 22. 23. 24. 25. Lucae 22. v.
19. 20 ist auffgezeichnet worden.

Aber die heiligen Apostel habens auff vorbeschribne weiß nicht
empfangen/ das sie so gewiß glaubt hetten das Christi leib für jhre
Sünde dahien gegeben werde/ als gewiß das Brot gebrochen/
oder sein Blut vergoßen/ sogewiß der Wein auß einem Geschirr
in das ander geschenckt wird vnd also durch diesen Glauben jhnen
den verdienst Christi hetten mögen zueignen.

Dann wie haben sie die frucht seines Sterbens vnnd Auffer-
stehens jhnen wissen zu nutz machen/ da sie nit gewust ob er Leiden
vnd wider Aufferstehen werde/ wie solches auß dreyen zeugnußen
vnd zeiten darzuthun.

Dann da Christus vor der Einsatzung des heiligen Abendmals
Matth. 20. v. 17. 18. 19. Marci 10. v. 34. Lucae 18. v. 31. 32. 33.
vermeldet/ das des Menschen Sohn wird vberantwortet werden
den Heyden/ verspottet vnd verspeyet werden/ vnd sie werden Jhn
geißlen vnd tödten/ vnd am dritten tag wird Er wider Aufferstehen.
Setzt S. Lucas v. 34. darzu: Sie aber vernamen deren keines/
vnd die Rede war jhnen verborgen/ vnd wusten nicht was das ge-
sagt war.

Darnach auff gehaltenes vnd von den Apostlen empfangenes
Nachtmal/ bezeuget S. Lucas 22.. v. 34. das sich ein zanck vnder
den Jüngeren erhebt habe/ welcher vnder jhnen solte für den grösten
gehalten werden: Da sie nicht gedacht/ das Christus Roman. 4.
v.
23. wird vmb vnser Sünde willen dahien gegeben/ vnd vmb vnser

gerech-

Auff was weiß die heilige Apoſtel das erſte Abendmal empfan-
gen/ auff dieſelbe mußen wirs noch heutigs tags empfangen. Dañ
wie ein Herꝛ/ ein Glaub/ ein Tauff/ Epheſ. 4. v. 4. Alſo iſt auch
ein Abendmal dieweil S. Paulus 1. Gorinth. 11. v. 23. 24. 25. kein
anders beſchreibet als das Chriſtus den Apoſtelen gegeben/ vnnd
von den dreyen Evangeliſten Matth. 26. v. 26. 27. 28. Marco
14. v. 22. 23. 24. 25. Lucæ 22. v.
19. 20 iſt auffgezeichnet worden.

Aber die heiligen Apoſtel habens auff vorbeſchribne weiß nicht
empfangen/ das ſie ſo gewiß glaubt hetten das Chriſti leib fuͤr jhre
Suͤnde dahien gegeben werde/ als gewiß das Brot gebrochen/
oder ſein Blut vergoßen/ ſogewiß der Wein auß einem Geſchirꝛ
in das ander geſchenckt wird vnd alſo durch dieſen Glauben jhnen
den verdienſt Chriſti hetten moͤgen zueignen.

Dann wie haben ſie die frucht ſeines Sterbens vnnd Auffer-
ſtehens jhnen wiſſen zu nutz machen/ da ſie nit gewuſt ob er Leiden
vnd wider Aufferſtehen werde/ wie ſolches auß dreyen zeugnußen
vnd zeiten darzuthun.

Dann da Chriſtus vor der Einſatzung des heiligen Abendmals
Matth. 20. v. 17. 18. 19. Marci 10. v. 34. Lucæ 18. v. 31. 32. 33.
vermeldet/ das des Menſchen Sohn wird vberantwortet werden
den Heyden/ verſpottet vnd verſpeyet werden/ vnd ſie werden Jhn
geißlen vnd toͤdten/ vñ am dritten tag wird Er wider Aufferſtehen.
Setzt S. Lucas v. 34. darzu: Sie aber vernamen deren keines/
vnd die Rede war jhnen verborgen/ vnd wuſten nicht was das ge-
ſagt war.

Darnach auff gehaltenes vnd von den Apoſtlen empfangenes
Nachtmal/ bezeuget S. Lucas 22.. v. 34. das ſich ein zanck vnder
den Juͤngeren erhebt habe/ welcher vnder jhnen ſolte fuͤr den groͤſten
gehalten werden: Da ſie nicht gedacht/ das Chriſtus Roman. 4.
v.
23. wird vmb vnſer Suͤnde willen dahien gegeben/ vñ vmb vnſer

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[22/0024] Auff was weiß die heilige Apoſtel das erſte Abendmal empfan- gen/ auff dieſelbe mußen wirs noch heutigs tags empfangen. Dañ wie ein Herꝛ/ ein Glaub/ ein Tauff/ Epheſ. 4. v. 4. Alſo iſt auch ein Abendmal dieweil S. Paulus 1. Gorinth. 11. v. 23. 24. 25. kein anders beſchreibet als das Chriſtus den Apoſtelen gegeben/ vnnd von den dreyen Evangeliſten Matth. 26. v. 26. 27. 28. Marco 14. v. 22. 23. 24. 25. Lucæ 22. v. 19. 20 iſt auffgezeichnet worden. Aber die heiligen Apoſtel habens auff vorbeſchribne weiß nicht empfangen/ das ſie ſo gewiß glaubt hetten das Chriſti leib fuͤr jhre Suͤnde dahien gegeben werde/ als gewiß das Brot gebrochen/ oder ſein Blut vergoßen/ ſogewiß der Wein auß einem Geſchirꝛ in das ander geſchenckt wird vnd alſo durch dieſen Glauben jhnen den verdienſt Chriſti hetten moͤgen zueignen. Dann wie haben ſie die frucht ſeines Sterbens vnnd Auffer- ſtehens jhnen wiſſen zu nutz machen/ da ſie nit gewuſt ob er Leiden vnd wider Aufferſtehen werde/ wie ſolches auß dreyen zeugnußen vnd zeiten darzuthun. Dann da Chriſtus vor der Einſatzung des heiligen Abendmals Matth. 20. v. 17. 18. 19. Marci 10. v. 34. Lucæ 18. v. 31. 32. 33. vermeldet/ das des Menſchen Sohn wird vberantwortet werden den Heyden/ verſpottet vnd verſpeyet werden/ vnd ſie werden Jhn geißlen vnd toͤdten/ vñ am dritten tag wird Er wider Aufferſtehen. Setzt S. Lucas v. 34. darzu: Sie aber vernamen deren keines/ vnd die Rede war jhnen verborgen/ vnd wuſten nicht was das ge- ſagt war. Darnach auff gehaltenes vnd von den Apoſtlen empfangenes Nachtmal/ bezeuget S. Lucas 22.. v. 34. das ſich ein zanck vnder den Juͤngeren erhebt habe/ welcher vnder jhnen ſolte fuͤr den groͤſten gehalten werden: Da ſie nicht gedacht/ das Chriſtus Roman. 4. v. 23. wird vmb vnſer Suͤnde willen dahien gegeben/ vñ vmb vnſer gerech-

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Zitationshilfe: Münch, Johann: Christliche Leichpredigt. Straßburg, 1619, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523602/24>, abgerufen am 23.11.2024.