Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schreck, Joachim: Trost vnnd Unterrichtungs Predigt. Lübeck, 1632.

Bild:
<< vorherige Seite

Vnterrichtungs Predigt.
David mit seinem schweren Fall/ da er sich vnzeitiger
weise veramoriret, an der Bersebeoe deß Vrioe Weib/
daß er auch ein Mörder an derselben geworden/ Gott
dirigiret es aber als daß jhm der Natur nach/ auch in den
bösen vornehmen sustentiret, motum agendi largiret
in membris corporis,
Aber so gantz heylsamlich zu sei-
nen Ehren diese böse That/ vnd dem David zum ewigen
Heyll/ in dem er jhn zur Erkentenuß durch den Prophe-
ten Nathan gebracht/ daß er sich für einen Mann deß
Todtes bekant/ für Gott vnd der Welt Bußfertig ge-
worden ist. 2. Sam. 12.

SECUNDA REGU-
LA FIDEI.

WAs von dem Sathan vnnd Menschen böses ge-
than/ das dirigiret Gott wieder deß Sathans
vnd der bösen Menschen willen zu einem guten Ende.

Beym Hiob am 5. v. 11. sagt Eliphas/ Er machet zu
nichte die Anschlege der Listigen/ das es jhre Hand nicht
außführen kan/ Er fähet die Weisen in jhre Listigkeit vnd
stürtzet der Verkehrten Rath.

Exempli Gratia, Gott lest zu/ das Vnschüldige
getödtet werden/ vnd sie zur Seeligkeit befodert/ andere
Epicurische alte Sündenknechte lest er dahin gehen/
vberschüttet sie mit eusserlichen Wollthaten/ setzet sie in
reiche Schmaltzgruben/ da sie einen herrlichen Ackerbaw/

frucht-
D ij

Vnterrichtungs Predigt.
David mit ſeinem ſchweren Fall/ da er ſich vnzeitiger
weiſe veramoriret, an der Berſebeœ deß Vriœ Weib/
daß er auch ein Moͤrder an derſelben geworden/ Gott
dirigiret es aber als daß jhm der Natur nach/ auch in den
boͤſen vornehmen ſuſtentiret, motum agendi largiret
in membris corporis,
Aber ſo gantz heylſamlich zu ſei-
nen Ehren dieſe boͤſe That/ vnd dem David zum ewigen
Heyll/ in dem er jhn zur Erkentenuß durch den Prophe-
ten Nathan gebracht/ daß er ſich fuͤr einen Mann deß
Todtes bekant/ fuͤr Gott vnd der Welt Bußfertig ge-
worden iſt. 2. Sam. 12.

SECUNDA REGU-
LA FIDEI.

WAs von dem Sathan vnnd Menſchen boͤſes ge-
than/ das dirigiret Gott wieder deß Sathans
vnd der boͤſen Menſchen willen zu einem guten Ende.

Beym Hiob am 5. v. 11. ſagt Eliphas/ Er machet zu
nichte die Anſchlege der Liſtigen/ das es jhre Hand nicht
außfuͤhren kan/ Er faͤhet die Weiſen in jhre Liſtigkeit vnd
ſtuͤrtzet der Verkehrten Rath.

Exempli Gratia, Gott leſt zu/ das Vnſchuͤldige
getoͤdtet werden/ vnd ſie zur Seeligkeit befodert/ andere
Epicuriſche alte Suͤndenknechte leſt er dahin gehen/
vberſchuͤttet ſie mit euſſerlichen Wollthaten/ ſetzet ſie in
reiche Schmaltzgruben/ da ſie einen herꝛlichen Ackerbaw/

frucht-
D ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0027" n="[27]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vnterrichtungs Predigt.</hi></fw><lb/>
David mit &#x017F;einem &#x017F;chweren Fall/ da er &#x017F;ich vnzeitiger<lb/>
wei&#x017F;e ver<hi rendition="#aq">amoriret,</hi> an der Ber&#x017F;ebe&#x0153; deß Vri&#x0153; Weib/<lb/>
daß er auch ein Mo&#x0364;rder an der&#x017F;elben geworden/ <hi rendition="#k">Gott</hi><lb/><hi rendition="#aq">dirigiret</hi> es aber als daß jhm der Natur nach/ auch in den<lb/>
bo&#x0364;&#x017F;en vornehmen <hi rendition="#aq">&#x017F;u&#x017F;tentiret, motum agendi largiret<lb/>
in membris corporis,</hi> Aber &#x017F;o gantz heyl&#x017F;amlich zu &#x017F;ei-<lb/>
nen Ehren die&#x017F;e bo&#x0364;&#x017F;e That/ vnd dem David zum ewigen<lb/>
Heyll/ in dem er jhn zur Erkentenuß durch den Prophe-<lb/>
ten Nathan gebracht/ daß er &#x017F;ich fu&#x0364;r einen Mann deß<lb/>
Todtes bekant/ fu&#x0364;r <hi rendition="#k">Gott</hi> vnd der Welt Bußfertig ge-<lb/>
worden i&#x017F;t. <hi rendition="#i">2. <hi rendition="#aq">Sam.</hi> 12.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"><hi rendition="#b">SECUNDA REGU-</hi><lb/>
LA FIDEI.</hi> </hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">W</hi>As von dem Sathan vnnd Men&#x017F;chen bo&#x0364;&#x017F;es ge-<lb/>
than/ das <hi rendition="#aq">dirigiret</hi> <hi rendition="#k">Go</hi>tt wieder deß Sathans<lb/>
vnd der bo&#x0364;&#x017F;en Men&#x017F;chen willen zu einem guten Ende.</p><lb/>
            <p>Beym Hiob am 5. v. 11. &#x017F;agt Eliphas/ Er machet zu<lb/>
nichte die An&#x017F;chlege der Li&#x017F;tigen/ das es jhre Hand nicht<lb/>
außfu&#x0364;hren kan/ Er fa&#x0364;het die Wei&#x017F;en in jhre Li&#x017F;tigkeit vnd<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;rtzet der Verkehrten Rath.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Exempli Gratia,</hi><hi rendition="#k">Go</hi>tt le&#x017F;t zu/ das Vn&#x017F;chu&#x0364;ldige<lb/>
geto&#x0364;dtet werden/ vnd &#x017F;ie zur Seeligkeit befodert/ andere<lb/>
Epicuri&#x017F;che alte Su&#x0364;ndenknechte le&#x017F;t er dahin gehen/<lb/>
vber&#x017F;chu&#x0364;ttet &#x017F;ie mit eu&#x017F;&#x017F;erlichen Wollthaten/ &#x017F;etzet &#x017F;ie in<lb/>
reiche Schmaltzgruben/ da &#x017F;ie einen her&#xA75B;lichen Ackerbaw/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D ij</fw><fw place="bottom" type="catch">frucht-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[27]/0027] Vnterrichtungs Predigt. David mit ſeinem ſchweren Fall/ da er ſich vnzeitiger weiſe veramoriret, an der Berſebeœ deß Vriœ Weib/ daß er auch ein Moͤrder an derſelben geworden/ Gott dirigiret es aber als daß jhm der Natur nach/ auch in den boͤſen vornehmen ſuſtentiret, motum agendi largiret in membris corporis, Aber ſo gantz heylſamlich zu ſei- nen Ehren dieſe boͤſe That/ vnd dem David zum ewigen Heyll/ in dem er jhn zur Erkentenuß durch den Prophe- ten Nathan gebracht/ daß er ſich fuͤr einen Mann deß Todtes bekant/ fuͤr Gott vnd der Welt Bußfertig ge- worden iſt. 2. Sam. 12. SECUNDA REGU- LA FIDEI. WAs von dem Sathan vnnd Menſchen boͤſes ge- than/ das dirigiret Gott wieder deß Sathans vnd der boͤſen Menſchen willen zu einem guten Ende. Beym Hiob am 5. v. 11. ſagt Eliphas/ Er machet zu nichte die Anſchlege der Liſtigen/ das es jhre Hand nicht außfuͤhren kan/ Er faͤhet die Weiſen in jhre Liſtigkeit vnd ſtuͤrtzet der Verkehrten Rath. Exempli Gratia, Gott leſt zu/ das Vnſchuͤldige getoͤdtet werden/ vnd ſie zur Seeligkeit befodert/ andere Epicuriſche alte Suͤndenknechte leſt er dahin gehen/ vberſchuͤttet ſie mit euſſerlichen Wollthaten/ ſetzet ſie in reiche Schmaltzgruben/ da ſie einen herꝛlichen Ackerbaw/ frucht- D ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523588
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523588/27
Zitationshilfe: Schreck, Joachim: Trost vnnd Unterrichtungs Predigt. Lübeck, 1632, S. [27]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523588/27>, abgerufen am 28.03.2024.