Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
Kunst zu finden ist: Darumb ich auch wol mit
denselben hette daheime bleiben mögen/ vnd sie
vnter meinen andern Scartecken in occulto
liegen lassen: Aber wie kan E. G. die ein anders
von mir begehren/ ich widerstreben? Denn
dieselben beyderseits/ sich/ nicht allein/ den wah-
ren Gottesdienst in jhrer Kirchen zum Clöster-
lein zubefödern/ vnd das arme GottesHaus
desto besser anzurichten vnd zuschmücken/ mit
auffwendung vieler kosten/ höchlich bemühen/
sondern auch mir vnd den meinigen/ vber das
ordentliche salarium, so ich Jährlich von E. G.
zugewarten habe/ mit so vielfeltigen gut- vnd
wolthaten erscheinen/ daß ich nechst Gott/ vnd
meinen lieben Eltern/ E. G. vor meinen grösse-
sten Gutthäter halte/ vnd darumb mit höchster
danckbarkeit gegen dieselbe mich zuerweisen
mich pflichtschüldig erkenne.

Ob ich aber nun wol von Hertzen wünschen
wolte/ wenn wünschen gelten solte/ daß ich
E. G. in etwas andern vnd frölichern begehren
hette wilfahren sollen: Wann es aber doch der ho-
hen Göttlichen Majestet also beliebet/ vnnd
numehr nicht zu endern ist/ was nach seinem

Gött-

Vorrede.
Kunſt zu finden iſt: Darumb ich auch wol mit
denſelben hette daheime bleiben moͤgen/ vnd ſie
vnter meinen andern Scartecken in occulto
liegen laſſen: Aber wie kan E. G. die ein anders
von mir begehren/ ich widerſtreben? Denn
dieſelben beyderſeits/ ſich/ nicht allein/ den wah-
ren Gottesdienſt in jhrer Kirchen zum Cloͤſter-
lein zubefoͤdern/ vnd das arme GottesHaus
deſto beſſer anzurichten vnd zuſchmuͤcken/ mit
auffwendung vieler koſten/ hoͤchlich bemuͤhen/
ſondern auch mir vnd den meinigen/ vber das
ordentliche ſalarium, ſo ich Jaͤhrlich von E. G.
zugewarten habe/ mit ſo vielfeltigen gut- vnd
wolthaten erſcheinen/ daß ich nechſt Gott/ vnd
meinen lieben Eltern/ E. G. vor meinen groͤſſe-
ſten Gutthaͤter halte/ vnd darumb mit hoͤchſter
danckbarkeit gegen dieſelbe mich zuerweiſen
mich pflichtſchuͤldig erkenne.

Ob ich aber nun wol von Hertzen wuͤnſchen
wolte/ wenn wuͤnſchen gelten ſolte/ daß ich
E. G. in etwas andern vnd froͤlichern begehren
hette wilfahren ſollen: Wañ es aber doch der ho-
hen Goͤttlichen Majeſtet alſo beliebet/ vnnd
numehr nicht zu endern iſt/ was nach ſeinem

Goͤtt-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="preface" n="1">
        <p><pb facs="#f0006" n="4"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
Kun&#x017F;t zu finden i&#x017F;t: Darumb ich auch wol mit<lb/>
den&#x017F;elben hette daheime bleiben mo&#x0364;gen/ vnd &#x017F;ie<lb/>
vnter meinen andern Scartecken in <hi rendition="#aq">occulto</hi><lb/>
liegen la&#x017F;&#x017F;en: Aber wie kan E. G. die ein anders<lb/>
von mir begehren/ ich wider&#x017F;treben? Denn<lb/>
die&#x017F;elben beyder&#x017F;eits/ &#x017F;ich/ nicht allein/ den wah-<lb/>
ren Gottesdien&#x017F;t in jhrer Kirchen zum Clo&#x0364;&#x017F;ter-<lb/>
lein zubefo&#x0364;dern/ vnd das arme GottesHaus<lb/>
de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er anzurichten vnd zu&#x017F;chmu&#x0364;cken/ mit<lb/>
auffwendung vieler ko&#x017F;ten/ ho&#x0364;chlich bemu&#x0364;hen/<lb/>
&#x017F;ondern auch mir vnd den meinigen/ vber das<lb/>
ordentliche <hi rendition="#aq">&#x017F;alarium,</hi> &#x017F;o ich Ja&#x0364;hrlich von E. G.<lb/>
zugewarten habe/ mit &#x017F;o vielfeltigen gut- vnd<lb/>
wolthaten er&#x017F;cheinen/ daß ich nech&#x017F;t Gott/ vnd<lb/>
meinen lieben Eltern/ E. G. vor meinen gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
&#x017F;ten Guttha&#x0364;ter halte/ vnd darumb mit ho&#x0364;ch&#x017F;ter<lb/>
danckbarkeit gegen die&#x017F;elbe mich zuerwei&#x017F;en<lb/>
mich pflicht&#x017F;chu&#x0364;ldig erkenne.</p><lb/>
        <p>Ob ich aber nun wol von Hertzen wu&#x0364;n&#x017F;chen<lb/>
wolte/ wenn wu&#x0364;n&#x017F;chen gelten &#x017F;olte/ daß ich<lb/>
E. G. in etwas andern vnd fro&#x0364;lichern begehren<lb/>
hette wilfahren &#x017F;ollen: Wan&#x0303; es aber doch der ho-<lb/>
hen Go&#x0364;ttlichen Maje&#x017F;tet al&#x017F;o beliebet/ vnnd<lb/>
numehr nicht zu endern i&#x017F;t/ was nach &#x017F;einem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Go&#x0364;tt-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[4/0006] Vorrede. Kunſt zu finden iſt: Darumb ich auch wol mit denſelben hette daheime bleiben moͤgen/ vnd ſie vnter meinen andern Scartecken in occulto liegen laſſen: Aber wie kan E. G. die ein anders von mir begehren/ ich widerſtreben? Denn dieſelben beyderſeits/ ſich/ nicht allein/ den wah- ren Gottesdienſt in jhrer Kirchen zum Cloͤſter- lein zubefoͤdern/ vnd das arme GottesHaus deſto beſſer anzurichten vnd zuſchmuͤcken/ mit auffwendung vieler koſten/ hoͤchlich bemuͤhen/ ſondern auch mir vnd den meinigen/ vber das ordentliche ſalarium, ſo ich Jaͤhrlich von E. G. zugewarten habe/ mit ſo vielfeltigen gut- vnd wolthaten erſcheinen/ daß ich nechſt Gott/ vnd meinen lieben Eltern/ E. G. vor meinen groͤſſe- ſten Gutthaͤter halte/ vnd darumb mit hoͤchſter danckbarkeit gegen dieſelbe mich zuerweiſen mich pflichtſchuͤldig erkenne. Ob ich aber nun wol von Hertzen wuͤnſchen wolte/ wenn wuͤnſchen gelten ſolte/ daß ich E. G. in etwas andern vnd froͤlichern begehren hette wilfahren ſollen: Wañ es aber doch der ho- hen Goͤttlichen Majeſtet alſo beliebet/ vnnd numehr nicht zu endern iſt/ was nach ſeinem Goͤtt-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523543
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523543/6
Zitationshilfe: Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523543/6>, abgerufen am 22.11.2024.