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Lehen, Melchior: Optimus mulierum ornatus. Jena, 1617.

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Bester Weiberschmuck.
len/ durch Gottes gnedige Bescherung keinen Mangel be-
funden/ Sondern auch wegen jhrer leiblichen Kinder/ de-
rer sie in vnterschiedener Ehe mit zwey jhren Ehgatten an
der Zahl (wie obgedacht) viertzehen gezeuget hat. Welches
warlich nicht ein geringer Leibesschmuck ist.

Neben solchem Schmucke ist bey Jhr gewesen/Animi bo-
na.

Geistlicher Seelen Schmuck/ mit welchem sie jnnerlich
in jhrem Hertzen ist geschmücket gewesen.

Denn es ist bey Jhr gewesen rechtschaffener Christli-
cher Glaube/ weil sie auff GOtt all jhr Vertrawen gese-
tzet/ vnd sich getröstet des thewren Verdiensts Christi vnd
trewen Beystandes des H. Geistes in aller Not/ Creutz vnd
Wiederwertigkeit.

Bey Jhr ist gewesen rechte Liebe/ weil sie GOtt vnd
jhren Nechsten mit vngeferbter Christlicher Liebe gedienet
hat.

Bey Jhr ist gewesen rechte Heiligung/ nach der Er-
sten vnd Andern Taffel der Göttlichen Gebot/ weil sie sich
heiliger Wort/ heiliger Werck/ vnd heiliger Gedancken be-
flissen hat.

Bey Jhr ist gewesen rechte Zucht vnd Messigkeit/
weil sie vber derselben fest vnd steiff gehalten/ in Frewd vnd
Leid/ Schimpff vnd Ernst/ Sitten vnd Geberden/ Reden
vnd Wercken.

Endlich ist auch bey Jhr gewesen rechte Bestendig-
keit/ weil sie in allem solchen guten bestendig blieben/ vnd
nunmehr die Cron des Lebens vnd der Herrligkeit darvon
gebracht hat.

Sonsten Jhr Leben belanget/ hat bey Jhr/ so wol alsCrucis bo-
na peren-
niter mu-
tabilia.

bey jhrem Herren/ dem sehr betrübten Witwer/ sich steter

Wächsel
H ij

Beſter Weiberſchmuck.
len/ durch Gottes gnedige Beſcherung keinen Mangel be-
funden/ Sondern auch wegen jhrer leiblichen Kinder/ de-
rer ſie in vnterſchiedener Ehe mit zwey jhren Ehgatten an
der Zahl (wie obgedacht) viertzehen gezeuget hat. Welches
warlich nicht ein geringer Leibesſchmuck iſt.

Neben ſolchem Schmucke iſt bey Jhr geweſen/Animi bo-
na.

Geiſtlicher Seelen Schmuck/ mit welchem ſie jnnerlich
in jhrem Hertzen iſt geſchmuͤcket geweſen.

Denn es iſt bey Jhr geweſen rechtſchaffener Chriſtli-
cher Glaube/ weil ſie auff GOtt all jhr Vertrawen geſe-
tzet/ vnd ſich getroͤſtet des thewren Verdienſts Chriſti vnd
trewen Beyſtandes des H. Geiſtes in aller Not/ Creutz vnd
Wiederwertigkeit.

Bey Jhr iſt geweſen rechte Liebe/ weil ſie GOtt vnd
jhren Nechſten mit vngeferbter Chriſtlicher Liebe gedienet
hat.

Bey Jhr iſt geweſen rechte Heiligung/ nach der Er-
ſten vnd Andern Taffel der Goͤttlichen Gebot/ weil ſie ſich
heiliger Wort/ heiliger Werck/ vnd heiliger Gedancken be-
fliſſen hat.

Bey Jhr iſt geweſen rechte Zucht vnd Meſſigkeit/
weil ſie vber derſelben feſt vnd ſteiff gehalten/ in Frewd vnd
Leid/ Schimpff vnd Ernſt/ Sitten vnd Geberden/ Reden
vnd Wercken.

Endlich iſt auch bey Jhr geweſen rechte Beſtendig-
keit/ weil ſie in allem ſolchen guten beſtendig blieben/ vnd
nunmehr die Cron des Lebens vnd der Herrligkeit darvon
gebracht hat.

Sonſten Jhr Leben belanget/ hat bey Jhr/ ſo wol alsCrucis bo-
na peren-
niter mu-
tabilia.

bey jhrem Herren/ dem ſehr betruͤbten Witwer/ ſich ſteter

Waͤchſel
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[57/0059] Beſter Weiberſchmuck. len/ durch Gottes gnedige Beſcherung keinen Mangel be- funden/ Sondern auch wegen jhrer leiblichen Kinder/ de- rer ſie in vnterſchiedener Ehe mit zwey jhren Ehgatten an der Zahl (wie obgedacht) viertzehen gezeuget hat. Welches warlich nicht ein geringer Leibesſchmuck iſt. Neben ſolchem Schmucke iſt bey Jhr geweſen/ Geiſtlicher Seelen Schmuck/ mit welchem ſie jnnerlich in jhrem Hertzen iſt geſchmuͤcket geweſen. Animi bo- na. Denn es iſt bey Jhr geweſen rechtſchaffener Chriſtli- cher Glaube/ weil ſie auff GOtt all jhr Vertrawen geſe- tzet/ vnd ſich getroͤſtet des thewren Verdienſts Chriſti vnd trewen Beyſtandes des H. Geiſtes in aller Not/ Creutz vnd Wiederwertigkeit. Bey Jhr iſt geweſen rechte Liebe/ weil ſie GOtt vnd jhren Nechſten mit vngeferbter Chriſtlicher Liebe gedienet hat. Bey Jhr iſt geweſen rechte Heiligung/ nach der Er- ſten vnd Andern Taffel der Goͤttlichen Gebot/ weil ſie ſich heiliger Wort/ heiliger Werck/ vnd heiliger Gedancken be- fliſſen hat. Bey Jhr iſt geweſen rechte Zucht vnd Meſſigkeit/ weil ſie vber derſelben feſt vnd ſteiff gehalten/ in Frewd vnd Leid/ Schimpff vnd Ernſt/ Sitten vnd Geberden/ Reden vnd Wercken. Endlich iſt auch bey Jhr geweſen rechte Beſtendig- keit/ weil ſie in allem ſolchen guten beſtendig blieben/ vnd nunmehr die Cron des Lebens vnd der Herrligkeit darvon gebracht hat. Sonſten Jhr Leben belanget/ hat bey Jhr/ ſo wol als bey jhrem Herren/ dem ſehr betruͤbten Witwer/ ſich ſteter Waͤchſel Crucis bo- na peren- niter mu- tabilia. H ij

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Zitationshilfe: Lehen, Melchior: Optimus mulierum ornatus. Jena, 1617, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523541/59>, abgerufen am 22.11.2024.