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Amelung, Heinrich: Virga Senectutis Desumpta. Gera, 1617.

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Christliche Leichpredigt.
so jhres Häupts/ Trostes/ Hülff/ etc. durch den Abschied
deß Ehemannes beraubet wird. Jn Summa/ Wittwen-
stand/ betrawerter Stand/ nicht allein bey Armen/ son-
dern auch bey Reichen. Zum Trost aber vnd Vorsorg/
aller Gott liebenden Wittwen vnnd Wäisen/ gehören
die herrlichen Exempla der Göttlichen Schrifft/ in wel-
chen zu sehen/ wie Gott der HErr seinem Wort vnd Zu-
sage wircklich ist nachkommen an den Elenden/ 1. Reg.
17. 2. Reg. 4. Die löbliche Geschicht von der tugendsa-1. Reg. 17.
men Wittwen Judith/ ist ein recht Wittwenspiegel/ dar-2. Reg. 4.
liber ludith.

innen all jhr Leben/ Vnterhaltung vnd Trost/ deutlich
verfasset wird/ mit welchen Exempeln sich diese Wittwe
auch getröstet.

5. Vors fünffte folget Mensis crucis & lucis, der5. Mensis
crucis & lu-
cis.

Monatjhres Christenthumbs/ welches beruhet in ver-
bo crucis & lucis,
in der Anfechtung vnnd Göttlicher
Erquickung: Denn gleich wie es zwischen Eltern vnnd
Kindern in diesem Leben ergehet: So gehet es auch in
Gottes Gerichte zwischen Gott vnd vns/ wie man spricht:
Je lieber Kind/ je schärffer Ruhten/ dannhero haben
auch die allerheyligsten vnnd liebsten Kinder Gottes all-
zeit vmb die zeitliche Ruhte vnd Straff/ in diesem Leben
gebeten: Gott wolle jhnen hier jhre Sünde abnehmen/
vnd die Straffe nicht dorthin sparen: Denn so betet der
Prophet Jeremias/ Cap. 10. Züchtige mich HErr/ dochIet. 10. 24.
mit massen/ vnd nicht in deinem Grimm/ auff daß du
mich nicht auffreibest. S. Augustinus pflegte also zu
beten:

Vre
G 3

Chriſtliche Leichpredigt.
ſo jhres Haͤupts/ Troſtes/ Huͤlff/ ꝛc. durch den Abſchied
deß Ehemannes beraubet wird. Jn Summa/ Wittwen-
ſtand/ betrawerter Stand/ nicht allein bey Armen/ ſon-
dern auch bey Reichen. Zum Troſt aber vnd Vorſorg/
aller Gott liebenden Wittwen vnnd Waͤiſen/ gehoͤren
die herrlichen Exempla der Goͤttlichen Schrifft/ in wel-
chen zu ſehen/ wie Gott der HErr ſeinem Wort vnd Zu-
ſage wircklich iſt nachkommen an den Elenden/ 1. Reg.
17. 2. Reg. 4. Die loͤbliche Geſchicht von der tugendſa-1. Reg. 17.
men Wittwen Judith/ iſt ein recht Wittwenſpiegel/ dar-2. Reg. 4.
liber ludith.

innen all jhr Leben/ Vnterhaltung vnd Troſt/ deutlich
verfaſſet wird/ mit welchen Exempeln ſich dieſe Wittwe
auch getroͤſtet.

5. Vors fuͤnffte folget Menſis crucis & lucis, der5. Menſis
crucis & lu-
cis.

Monatjhres Chriſtenthumbs/ welches beruhet in ver-
bo crucis & lucis,
in der Anfechtung vnnd Goͤttlicher
Erquickung: Denn gleich wie es zwiſchen Eltern vnnd
Kindern in dieſem Leben ergehet: So gehet es auch in
Gottes Gerichte zwiſchen Gott vñ vns/ wie man ſpricht:
Je lieber Kind/ je ſchaͤrffer Ruhten/ dannhero haben
auch die allerheyligſten vnnd liebſten Kinder Gottes all-
zeit vmb die zeitliche Ruhte vnd Straff/ in dieſem Leben
gebeten: Gott wolle jhnen hier jhre Suͤnde abnehmen/
vnd die Straffe nicht dorthin ſparen: Denn ſo betet der
Prophet Jeremias/ Cap. 10. Zuͤchtige mich HErr/ dochIet. 10. 24.
mit maſſen/ vnd nicht in deinem Grimm/ auff daß du
mich nicht auffreibeſt. S. Auguſtinus pflegte alſo zu
beten:

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G 3
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[51/0051] Chriſtliche Leichpredigt. ſo jhres Haͤupts/ Troſtes/ Huͤlff/ ꝛc. durch den Abſchied deß Ehemannes beraubet wird. Jn Summa/ Wittwen- ſtand/ betrawerter Stand/ nicht allein bey Armen/ ſon- dern auch bey Reichen. Zum Troſt aber vnd Vorſorg/ aller Gott liebenden Wittwen vnnd Waͤiſen/ gehoͤren die herrlichen Exempla der Goͤttlichen Schrifft/ in wel- chen zu ſehen/ wie Gott der HErr ſeinem Wort vnd Zu- ſage wircklich iſt nachkommen an den Elenden/ 1. Reg. 17. 2. Reg. 4. Die loͤbliche Geſchicht von der tugendſa- men Wittwen Judith/ iſt ein recht Wittwenſpiegel/ dar- innen all jhr Leben/ Vnterhaltung vnd Troſt/ deutlich verfaſſet wird/ mit welchen Exempeln ſich dieſe Wittwe auch getroͤſtet. 1. Reg. 17. 2. Reg. 4. liber ludith. 5. Vors fuͤnffte folget Menſis crucis & lucis, der Monatjhres Chriſtenthumbs/ welches beruhet in ver- bo crucis & lucis, in der Anfechtung vnnd Goͤttlicher Erquickung: Denn gleich wie es zwiſchen Eltern vnnd Kindern in dieſem Leben ergehet: So gehet es auch in Gottes Gerichte zwiſchen Gott vñ vns/ wie man ſpricht: Je lieber Kind/ je ſchaͤrffer Ruhten/ dannhero haben auch die allerheyligſten vnnd liebſten Kinder Gottes all- zeit vmb die zeitliche Ruhte vnd Straff/ in dieſem Leben gebeten: Gott wolle jhnen hier jhre Suͤnde abnehmen/ vnd die Straffe nicht dorthin ſparen: Denn ſo betet der Prophet Jeremias/ Cap. 10. Zuͤchtige mich HErr/ doch mit maſſen/ vnd nicht in deinem Grimm/ auff daß du mich nicht auffreibeſt. S. Auguſtinus pflegte alſo zu beten: 5. Menſis crucis & lu- cis. Iet. 10. 24. Vre G 3

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Zitationshilfe: Amelung, Heinrich: Virga Senectutis Desumpta. Gera, 1617, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523540/51>, abgerufen am 05.12.2024.