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Bacmeister, Lucas: Christliche Klag und Trostpredigt. Rostock, 1616.

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sichs aber bekehret von seiner bößheit/ so sol mich auch gerewenJere[m].
11.
2.

das vnglück/ daß ich jhm gedacht zu thun.

So viel nun aber die rechten Heiligen vnd Richtigen LeuteSeinen
lieben
Kindern
das
künfftige
vnglück
nicht
günnen.
Sondern
sie erstlich
für dem
vnglück
wegk-
raffet.

an jhm selbst belanget: so sagt der Prophete/ daß GOtt jhnen
es auch zum besten meine/ vnd setzet dreyerley nutz den sie haben
werden/ von diesen wegraffen.

Der erste nutz ist/ daß er jhnen das vnglück nicht günnet/ wel-
ches er vber die Gottlose Welt verhenget hat/ drum rücket er sie den
vnglück auß den Augen. Wie von dem Gottseligen Könige Jo-
sia im andern Buch der Könige am 22. stehet/ Jch wil dich
zu deinen Vätern samlen/ daß du mit frieden in dein Grab ver-
samlet werdest/ vnd deine Augen nicht sehen alle das vnglück das
ich vber diese Stete bringen wil. Vnnd solches bezeuget auch
GOTt der HERR selbest Esai. am 25. Capit da er spricht:
Gehe hin mein Volck in deine Kammer/ vnd schleuß die Thüre2. Reg.
22.

nach dir zu/ verbirge dich ein klein augenblick/ biß der zorn vber-
gehet.Esa. 25.

Wie viel besser war es Joseph/ daß er nicht so Alt ward als
sein Vater Jacob/ sondern auch von GOtt hingeraffet ward/
damit er die grewliche beschwerung/ damit der nachkommende
Tyrannische Pharao/ seine vnd seiner Kinder Kinder/ belegete/
nicht erlebete? Denn Kinderlein zu Bethlehem war es ja frey-
lich besser/ daß sie in jhren jungen Jahren vom Herode vmbge-
bracht würden/ den wan sie die grewliche verwüstung der Stadt
Jerusalem vnd des Tempels hetten erleben sollen. Muß also
denen die GOtt lieben alles zum besten dienen. Wie Paulus
sagt: zu den Römern am 8 Capittel. Er weiß die seinen auß desRom. 8.
anfechtung vnd noth wol zu erretten/ wie abermahl geschrieben2. Pet. 3.
stehet in der ander Epistel Petri am 3. Capittel: Diß ist ein
trefflicher schöner trost/ in absterben der vnserigen/ ja wen es mit
vns selbst an ein treffen gehen sol. Den wir hören ja wie gar
guth es GOtt alsdan mit vns meine: Nemblich er günnet vns

nichts

ſichs aber bekehret von ſeiner boͤßheit/ ſo ſol mich auch gerewenJere[m].
11.
2.

das vngluͤck/ daß ich jhm gedacht zu thun.

So viel nun aber die rechten Heiligen vnd Richtigen LeuteSeinen
lieben
Kindern
das
kuͤnfftige
vngluͤck
nicht
guͤnnen.
Sondern
ſie erſtlich
fuͤr dem
vngluͤck
wegk-
raffet.

an jhm ſelbſt belanget: ſo ſagt der Prophete/ daß GOtt jhnen
es auch zum beſten meine/ vnd ſetzet dreyerley nutz den ſie haben
werden/ von dieſen wegraffen.

Der erſte nutz iſt/ daß er jhnen das vngluͤck nicht guͤnnet/ wel-
ches er vber die Gottloſe Welt verhenget hat/ drum ruͤcket er ſie dẽ
vngluͤck auß den Augen. Wie von dem Gottſeligen Koͤnige Jo-
ſia im andern Buch der Koͤnige am 22. ſtehet/ Jch wil dich
zu deinen Vaͤtern ſamlen/ daß du mit frieden in dein Grab ver-
ſamlet werdeſt/ vnd deine Augen nicht ſehen alle das vngluͤck das
ich vber dieſe Stete bringen wil. Vnnd ſolches bezeuget auch
GOTt der HERR ſelbeſt Eſai. am 25. Capit da er ſpricht:
Gehe hin mein Volck in deine Kammer/ vnd ſchleuß die Thuͤre2. Reg.
22.

nach dir zu/ verbirge dich ein klein augenblick/ biß der zorn vber-
gehet.Eſa. 25.

Wie viel beſſer war es Joſeph/ daß er nicht ſo Alt ward als
ſein Vater Jacob/ ſondern auch von GOtt hingeraffet ward/
damit er die grewliche beſchwerung/ damit der nachkommende
Tyranniſche Pharao/ ſeine vnd ſeiner Kinder Kinder/ belegete/
nicht erlebete? Denn Kinderlein zu Bethlehem war es ja frey-
lich beſſer/ daß ſie in jhren jungen Jahren vom Herode vmbge-
bracht wuͤrden/ den wan ſie die grewliche verwuͤſtung der Stadt
Jeruſalem vnd des Tempels hetten erleben ſollen. Muß alſo
denen die GOtt lieben alles zum beſten dienen. Wie Paulus
ſagt: zu den Roͤmern am 8 Capittel. Er weiß die ſeinen auß desRom. 8.
anfechtung vnd noth wol zu erretten/ wie abermahl geſchrieben2. Pet. 3.
ſtehet in der ander Epiſtel Petri am 3. Capittel: Diß iſt ein
trefflicher ſchoͤner troſt/ in abſterben der vnſerigen/ ja wen es mit
vns ſelbſt an ein treffen gehen ſol. Den wir hoͤren ja wie gar
guth es GOtt alsdan mit vns meine: Nemblich er guͤnnet vns

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[[23]/0023] ſichs aber bekehret von ſeiner boͤßheit/ ſo ſol mich auch gerewen das vngluͤck/ daß ich jhm gedacht zu thun. Jerem. 11. 2. So viel nun aber die rechten Heiligen vnd Richtigen Leute an jhm ſelbſt belanget: ſo ſagt der Prophete/ daß GOtt jhnen es auch zum beſten meine/ vnd ſetzet dreyerley nutz den ſie haben werden/ von dieſen wegraffen. Seinen lieben Kindern das kuͤnfftige vngluͤck nicht guͤnnen. Sondern ſie erſtlich fuͤr dem vngluͤck wegk- raffet. Der erſte nutz iſt/ daß er jhnen das vngluͤck nicht guͤnnet/ wel- ches er vber die Gottloſe Welt verhenget hat/ drum ruͤcket er ſie dẽ vngluͤck auß den Augen. Wie von dem Gottſeligen Koͤnige Jo- ſia im andern Buch der Koͤnige am 22. ſtehet/ Jch wil dich zu deinen Vaͤtern ſamlen/ daß du mit frieden in dein Grab ver- ſamlet werdeſt/ vnd deine Augen nicht ſehen alle das vngluͤck das ich vber dieſe Stete bringen wil. Vnnd ſolches bezeuget auch GOTt der HERR ſelbeſt Eſai. am 25. Capit da er ſpricht: Gehe hin mein Volck in deine Kammer/ vnd ſchleuß die Thuͤre nach dir zu/ verbirge dich ein klein augenblick/ biß der zorn vber- gehet. 2. Reg. 22. Eſa. 25. Wie viel beſſer war es Joſeph/ daß er nicht ſo Alt ward als ſein Vater Jacob/ ſondern auch von GOtt hingeraffet ward/ damit er die grewliche beſchwerung/ damit der nachkommende Tyranniſche Pharao/ ſeine vnd ſeiner Kinder Kinder/ belegete/ nicht erlebete? Denn Kinderlein zu Bethlehem war es ja frey- lich beſſer/ daß ſie in jhren jungen Jahren vom Herode vmbge- bracht wuͤrden/ den wan ſie die grewliche verwuͤſtung der Stadt Jeruſalem vnd des Tempels hetten erleben ſollen. Muß alſo denen die GOtt lieben alles zum beſten dienen. Wie Paulus ſagt: zu den Roͤmern am 8 Capittel. Er weiß die ſeinen auß des anfechtung vnd noth wol zu erretten/ wie abermahl geſchrieben ſtehet in der ander Epiſtel Petri am 3. Capittel: Diß iſt ein trefflicher ſchoͤner troſt/ in abſterben der vnſerigen/ ja wen es mit vns ſelbſt an ein treffen gehen ſol. Den wir hoͤren ja wie gar guth es GOtt alsdan mit vns meine: Nemblich er guͤnnet vns nichts Rom. 8. 2. Pet. 3.

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Zitationshilfe: Bacmeister, Lucas: Christliche Klag und Trostpredigt. Rostock, 1616, S. [23]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523531/23>, abgerufen am 21.11.2024.