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Rossman, Iohannes: Christliche Brück vnd Leichpredigt. Breslau, 1603.

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Dann do der Mensch gesündiget/ wird er so ein
elender Mensch/ der beraubet ist des Ebenbildes
Gottes/ geschwecht an allen seinen Kräfften/ ver-
derbet durch die Sünde an Leib vnd Seel. Sol-
ches aber erkennet vnd klaget nicht allein der Heilige
Apostel Paulus/ sondern auch mit jm andere Hei-
ligen Gottes/ Ach wie seufftzet der Königliche Pro-
phet Dauid/ so Hertzlich vnnd Schmertzlich vber
seine Sünde: HErr straffe mich nicht in deinemPsal. 38.
Zorn/ vnnd züchtige mich nicht in deinem Grimm.
Vnnd wie solten nicht die Heiligen Gottes darüber
klagen/ Sintemal von der Sünde nicht allein die
verderbung Menschlicher Natur/ Sondern auch
allerley Jammer vnd Creutz erwachsen vnd herkom-
men. Denn ist nicht ein gros Elend die Kranckheit/
die Armut/ die Tewrung/ Krieg/ Vnfried/ vnnd
ander dergleichen Creutz/ Trübsal vnd Anfechtung?
Jsts nicht ein elend jämmerlich ding vmb aller Men-Syr. 40.
schen Leben/ von Mutterleibe an/ bis sie wider in die
Erden begraben werden? Da ist jmmer Furcht/
Hoffnung/ vnnd endlichen der Todt. Weil nun
solch elend der Sünden nicht wol außzusprechen/
So fasset es S. Paulus alles inn ein Büschlein zu-
sammen/ vnnd heist diesen Sündlichen vnd Sterb-
lichen Leib/ den Leib dieses Todes/ vnnd wil also
sein Sündlich wesen/ verderbte Natür/ grosse
Schwachheit/ elend vnnd jämmerlich Leben dieser

Zeit/
C iij

Dann do der Menſch geſuͤndiget/ wird er ſo ein
elender Menſch/ der beraubet iſt des Ebenbildes
Gottes/ geſchwecht an allen ſeinen Kraͤfften/ ver-
derbet durch die Suͤnde an Leib vnd Seel. Sol-
ches aber erkennet vnd klaget nicht allein der Heilige
Apoſtel Paulus/ ſondern auch mit jm andere Hei-
ligen Gottes/ Ach wie ſeufftzet der Koͤnigliche Pro-
phet Dauid/ ſo Hertzlich vnnd Schmertzlich vber
ſeine Suͤnde: HErr ſtraffe mich nicht in deinemPſal. 38.
Zorn/ vnnd zuͤchtige mich nicht in deinem Grim̃.
Vnnd wie ſolten nicht die Heiligen Gottes daruͤber
klagen/ Sintemal von der Suͤnde nicht allein die
verderbung Menſchlicher Natur/ Sondern auch
allerley Jam̃er vnd Creutz erwachſen vnd herkom-
men. Denn iſt nicht ein gros Elend die Kranckheit/
die Armut/ die Tewrung/ Krieg/ Vnfried/ vnnd
ander dergleichen Creutz/ Truͤbſal vnd Anfechtung?
Jſts nicht ein elend jaͤm̃erlich ding vmb aller Men-Syr. 40.
ſchen Leben/ von Mutterleibe an/ bis ſie wider in die
Erden begraben werden? Da iſt jmmer Furcht/
Hoffnung/ vnnd endlichen der Todt. Weil nun
ſolch elend der Suͤnden nicht wol außzuſprechen/
So faſſet es S. Paulus alles inn ein Buͤſchlein zu-
ſammen/ vnnd heiſt dieſen Suͤndlichen vnd Sterb-
lichen Leib/ den Leib dieſes Todes/ vnnd wil alſo
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[[21]/0021] Dann do der Menſch geſuͤndiget/ wird er ſo ein elender Menſch/ der beraubet iſt des Ebenbildes Gottes/ geſchwecht an allen ſeinen Kraͤfften/ ver- derbet durch die Suͤnde an Leib vnd Seel. Sol- ches aber erkennet vnd klaget nicht allein der Heilige Apoſtel Paulus/ ſondern auch mit jm andere Hei- ligen Gottes/ Ach wie ſeufftzet der Koͤnigliche Pro- phet Dauid/ ſo Hertzlich vnnd Schmertzlich vber ſeine Suͤnde: HErr ſtraffe mich nicht in deinem Zorn/ vnnd zuͤchtige mich nicht in deinem Grim̃. Vnnd wie ſolten nicht die Heiligen Gottes daruͤber klagen/ Sintemal von der Suͤnde nicht allein die verderbung Menſchlicher Natur/ Sondern auch allerley Jam̃er vnd Creutz erwachſen vnd herkom- men. Denn iſt nicht ein gros Elend die Kranckheit/ die Armut/ die Tewrung/ Krieg/ Vnfried/ vnnd ander dergleichen Creutz/ Truͤbſal vnd Anfechtung? Jſts nicht ein elend jaͤm̃erlich ding vmb aller Men- ſchen Leben/ von Mutterleibe an/ bis ſie wider in die Erden begraben werden? Da iſt jmmer Furcht/ Hoffnung/ vnnd endlichen der Todt. Weil nun ſolch elend der Suͤnden nicht wol außzuſprechen/ So faſſet es S. Paulus alles inn ein Buͤſchlein zu- ſammen/ vnnd heiſt dieſen Suͤndlichen vnd Sterb- lichen Leib/ den Leib dieſes Todes/ vnnd wil alſo ſein Suͤndlich weſen/ verderbte Natuͤr/ groſſe Schwachheit/ elend vnnd jaͤmmerlich Leben dieſer Zeit/ Pſal. 38. Syr. 40. C iij

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Zitationshilfe: Rossman, Iohannes: Christliche Brück vnd Leichpredigt. Breslau, 1603, S. [21]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522877/21>, abgerufen am 22.11.2024.