Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628.

Bild:
<< vorherige Seite
Was wollet jhr euch plagen
vmb meinet willen sehr/
Jch hab gar nichts zu klagen
weiß von keim vnglück mehr.
Kein angst vnd keine schmertzen
emfinde ich forthin/
Drumb tröstet ewre hertzen
das alles vber hin:
Ob mich schon sehr gequelet
der Menschen-würger hat/
Vnd mich zimlich verstellet/
trotz das er mir mehr schad.
In jtzig'r g'stalt jhr nimmer
werd't dörffen sehen mich:
Drumb last euch nicht bekümmern
mein blasses angesicht:
Von allen mack'ln vnd flecken
werd ich gesaubert sein/
Wenn mich Gott wird erwecken
auß meim grab-kämmerlein.
Rechtschaffen schön gezieret
wird sein mein Leibelein/
Herlich clarificiret
wird sein all mein gebein:
Jch werde wie die sterren
ja wie die helle Sonn/
Leuchten für Gott dem Herren/
im Himmelischen thron.
Chri-
Was wollet jhr euch plagen
vmb meinet willen ſehr/
Jch hab gar nichts zu klagen
weiß von keim vngluͤck mehr.
Kein angſt vnd keine ſchmertzen
emfinde ich forthin/
Drumb troͤſtet ewre hertzen
das alles vber hin:
Ob mich ſchon ſehr gequelet
der Menſchen-wuͤrger hat/
Vnd mich zimlich verſtellet/
trotz das er mir mehr ſchad.
In jtzig’r g’ſtalt jhr nimmer
werd’t doͤrffen ſehen mich:
Drumb laſt euch nicht bekuͤmmern
mein blaſſes angeſicht:
Von allen mack’ln vnd flecken
werd ich geſaubert ſein/
Wenn mich Gott wird erwecken
auß meim grab-kaͤmmerlein.
Rechtſchaffen ſchoͤn gezieret
wird ſein mein Leibelein/
Herlich clarificiret
wird ſein all mein gebein:
Jch werde wie die ſterren
ja wie die helle Sonn/
Leuchten fuͤr Gott dem Herren/
im Himmeliſchen thron.
Chri-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0060" n="[60]"/>
            <l>Was wollet jhr euch plagen</l><lb/>
            <l>vmb meinet willen &#x017F;ehr/</l><lb/>
            <l>Jch hab gar nichts zu klagen</l><lb/>
            <l>weiß von keim vnglu&#x0364;ck mehr.</l><lb/>
            <l><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">K</hi></hi>ein ang&#x017F;t vnd keine &#x017F;chmertzen</l><lb/>
            <l>emfinde ich forthin/</l><lb/>
            <l>Drumb tro&#x0364;&#x017F;tet ewre hertzen</l><lb/>
            <l>das alles vber hin:</l><lb/>
            <l>Ob mich &#x017F;chon &#x017F;ehr gequelet</l><lb/>
            <l>der Men&#x017F;chen-wu&#x0364;rger hat/</l><lb/>
            <l>Vnd mich zimlich ver&#x017F;tellet/</l><lb/>
            <l>trotz das er mir mehr &#x017F;chad.</l><lb/>
            <l><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">I</hi></hi>n jtzig&#x2019;r g&#x2019;&#x017F;talt jhr nimmer</l><lb/>
            <l>werd&#x2019;t do&#x0364;rffen &#x017F;ehen mich:</l><lb/>
            <l>Drumb la&#x017F;t euch nicht beku&#x0364;mmern</l><lb/>
            <l>mein bla&#x017F;&#x017F;es ange&#x017F;icht:</l><lb/>
            <l>Von allen mack&#x2019;ln vnd flecken</l><lb/>
            <l>werd ich ge&#x017F;aubert &#x017F;ein/</l><lb/>
            <l>Wenn mich Gott wird erwecken</l><lb/>
            <l>auß meim grab-ka&#x0364;mmerlein.</l><lb/>
            <l><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">R</hi></hi>echt&#x017F;chaffen &#x017F;cho&#x0364;n gezieret</l><lb/>
            <l>wird &#x017F;ein mein Leibelein/</l><lb/>
            <l>Herlich clarificiret</l><lb/>
            <l>wird &#x017F;ein all mein gebein:</l><lb/>
            <l>Jch werde wie die &#x017F;terren</l><lb/>
            <l>ja wie die helle Sonn/</l><lb/>
            <l>Leuchten fu&#x0364;r Gott dem <hi rendition="#k">He</hi>rren/</l><lb/>
            <l>im Himmeli&#x017F;chen thron.</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">C</hi>hri-</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[60]/0060] Was wollet jhr euch plagen vmb meinet willen ſehr/ Jch hab gar nichts zu klagen weiß von keim vngluͤck mehr. Kein angſt vnd keine ſchmertzen emfinde ich forthin/ Drumb troͤſtet ewre hertzen das alles vber hin: Ob mich ſchon ſehr gequelet der Menſchen-wuͤrger hat/ Vnd mich zimlich verſtellet/ trotz das er mir mehr ſchad. In jtzig’r g’ſtalt jhr nimmer werd’t doͤrffen ſehen mich: Drumb laſt euch nicht bekuͤmmern mein blaſſes angeſicht: Von allen mack’ln vnd flecken werd ich geſaubert ſein/ Wenn mich Gott wird erwecken auß meim grab-kaͤmmerlein. Rechtſchaffen ſchoͤn gezieret wird ſein mein Leibelein/ Herlich clarificiret wird ſein all mein gebein: Jch werde wie die ſterren ja wie die helle Sonn/ Leuchten fuͤr Gott dem Herren/ im Himmeliſchen thron. Chri-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/522424
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/522424/60
Zitationshilfe: Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628, S. [60]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522424/60>, abgerufen am 12.12.2024.