Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628.kümmerten Eltern auß dem verlesenen Text vorhal- WEil ich jtzund sol gehen in mein Grabkämmerlein/ Vnd euch nu nicht mehr sehen auff dieser Welt gemein/ Wil ich noch eines singen zu tausend gutter Nacht/ Von gar lieblichen dingen hört zu vnd gebt drauff acht. Es muß jtzt sein gescheiden/ ade liebst'n Eltern mein/ Nach Himmelischen frewden sehnt sich mein Hertzelein; Gott selbst thut mir zuruffen/ der sitzt im höchsten thron/ Mein Himmel steht dir offen/ kom liebes Söhnlein komb. Neh-
kuͤmmerten Eltern auß dem verleſenen Text vorhal- WEil ich jtzund ſol gehen in mein Grabkaͤmmerlein/ Vnd euch nu nicht mehr ſehen auff dieſer Welt gemein/ Wil ich noch eines ſingen zu tauſend gutter Nacht/ Von gar lieblichen dingen hoͤrt zu vnd gebt drauff acht. Es muß jtzt ſein geſcheiden/ ade liebſt’n Eltern mein/ Nach Himmeliſchen frewden ſehnt ſich mein Hertzelein; Gott ſelbſt thut mir zuruffen/ der ſitzt im hoͤchſten thron/ Mein Himmel ſteht dir offen/ kom liebes Soͤhnlein komb. Neh-
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kuͤmmerten Eltern auß dem verleſenen Text vorhal-
ten wollen. Schlecht vnd einfeltig iſt alles verrichtet
worden. Wenns Wuͤnſchens guͤlte/ wolte ich wuͤn-
ſchen/ daß das Seelichen ewres ſeligen Soͤhnleins
auß jener ewigkeit auff ein kurtzes geſpraͤche in dieſes
Trawerhaͤußlein zu vns kommen moͤchte: O wie viel
troͤſtlicher wuͤrde es euch zuſprechen koͤnnen. O wie
viel ſtercker vnd beſſer wuͤrde es euch zum hertzen reden
koͤnnen. Wie es bey ſeinem leben gern vnnd offt ge-
ſungen/ alſo wuͤrde es auch ohne zweifel angehoͤrten
troſt in folgendes trawer vnd troſt-liedlein faſſen/ vnd
ſein numehr Clarificirtes ſtimlein auff dieſe oder der-
gleichen weiſe erklingen vnd ſchallen laſſen:
WEil ich jtzund ſol gehen
in mein Grabkaͤmmerlein/
Vnd euch nu nicht mehr ſehen
auff dieſer Welt gemein/
Wil ich noch eines ſingen
zu tauſend gutter Nacht/
Von gar lieblichen dingen
hoͤrt zu vnd gebt drauff acht.
Es muß jtzt ſein geſcheiden/
ade liebſt’n Eltern mein/
Nach Himmeliſchen frewden
ſehnt ſich mein Hertzelein;
Gott ſelbſt thut mir zuruffen/
der ſitzt im hoͤchſten thron/
Mein Himmel ſteht dir offen/
kom liebes Soͤhnlein komb.
Neh-
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