Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kutschenreuter, Ulrich: Christliche Leich Predigt. [s. l.], 1630.

Bild:
<< vorherige Seite

geachtet/ sondern mit S. Paulo/ Galat. 6.
v. 14. gesaget/ kosmos emoi esaurotai, kagoto kosmo,
die Welt ist mir gecreutziget/ vnd ich der welt;
oder/ wie Er es gegeben: Die Welt achtet
meiner nicht groß/ vnd ich jhrer viel weniger/
vnd also sein Ampt mit allen freuden gefüh-
ret.

Mit seiner letzten Niederlage vnd Leibes
vnpaßligkeit/ darinnen er auch entlich den
Weg alles Fleisches gegangen/ hat es die be-
schaffenheit/ das Jhn der frome Gott nach
seinem heiligen Rath/ gnedigen willen vnd
wolgefallen/ ohne gefehr für acht Wochen/
mit einem hitzigen Feber Väterlichen heimge-
sucht/ vnd in die Vierzehen Tage gantz La-
gerhafftig gemachet.

Ob es sich nun wol damahln ansehen
lassen/ als wenn Er durch Göttliche Gnade/
vnd des Herrn Medici, deßen billich ehrent-
halben gedacht wird/ trewfleissige Sorgfel-
tigkeit/ etwas reconvalesciren würde/ gestalt
Er dann die offentliche Kirchen versamlung
besuchet/ heute fünff Wochen/ neben seiner
geliebten Haußfrawen vnd beyden jüngsten

Söh-

geachtet/ ſondern mit S. Paulo/ Galat. 6.
v. 14. geſaget/ κόσμος ἐμοὶ ἐςαύρωται, κἀγώτῷ κόσμω,
die Welt iſt mir gecreutziget/ vnd ich der welt;
oder/ wie Er es gegeben: Die Welt achtet
meiner nicht groß/ vnd ich jhrer viel weniger/
vnd alſo ſein Ampt mit allen freuden gefuͤh-
ret.

Mit ſeiner letzten Niederlage vnd Leibes
vnpaßligkeit/ darinnen er auch entlich den
Weg alles Fleiſches gegangen/ hat es die be-
ſchaffenheit/ das Jhn der frome Gott nach
ſeinem heiligen Rath/ gnedigen willen vnd
wolgefallen/ ohne gefehr fuͤr acht Wochen/
mit einem hitzigen Feber Vaͤterlichen heimge-
ſucht/ vnd in die Vierzehen Tage gantz La-
gerhafftig gemachet.

Ob es ſich nun wol damahln anſehen
laſſen/ als wenn Er durch Goͤttliche Gnade/
vnd des Herrn Medici, deßen billich ehrent-
halben gedacht wird/ trewfleiſſige Sorgfel-
tigkeit/ etwas reconvaleſciren wuͤrde/ geſtalt
Er dann die offentliche Kirchen verſamlung
beſuchet/ heute fuͤnff Wochen/ neben ſeiner
geliebten Haußfrawen vnd beyden juͤngſten

Soͤh-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <p><pb facs="#f0050" n="[50]"/>
geachtet/ &#x017F;ondern mit S. Paulo/ Galat. 6.<lb/>
v. 14. ge&#x017F;aget/ &#x03BA;&#x03CC;&#x03C3;&#x03BC;&#x03BF;&#x03C2; &#x1F10;&#x03BC;&#x03BF;&#x1F76; &#x1F10;&#x03C2;&#x03B1;&#x03CD;&#x03C1;&#x03C9;&#x03C4;&#x03B1;&#x03B9;, &#x03BA;&#x1F00;&#x03B3;&#x03CE;&#x03C4;&#x1FF7; &#x03BA;&#x03CC;&#x03C3;&#x03BC;&#x03C9;,<lb/>
die Welt i&#x017F;t mir gecreutziget/ vnd ich der welt;<lb/>
oder/ wie Er es gegeben: Die Welt achtet<lb/>
meiner nicht groß/ vnd ich jhrer viel weniger/<lb/>
vnd al&#x017F;o &#x017F;ein Ampt mit allen freuden gefu&#x0364;h-<lb/>
ret.</p><lb/>
          <p>Mit &#x017F;einer letzten Niederlage vnd Leibes<lb/>
vnpaßligkeit/ darinnen er auch entlich den<lb/>
Weg alles Flei&#x017F;ches gegangen/ hat es die be-<lb/>
&#x017F;chaffenheit/ das Jhn der frome Gott nach<lb/>
&#x017F;einem heiligen Rath/ gnedigen willen vnd<lb/>
wolgefallen/ ohne gefehr fu&#x0364;r acht Wochen/<lb/>
mit einem hitzigen Feber Va&#x0364;terlichen heimge-<lb/>
&#x017F;ucht/ vnd in die Vierzehen Tage gantz La-<lb/>
gerhafftig gemachet.</p><lb/>
          <p>Ob es &#x017F;ich nun wol damahln an&#x017F;ehen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en/ als wenn Er durch Go&#x0364;ttliche Gnade/<lb/>
vnd des Herrn <hi rendition="#aq">Medici,</hi> deßen billich ehrent-<lb/>
halben gedacht wird/ trewflei&#x017F;&#x017F;ige Sorgfel-<lb/>
tigkeit/ etwas <hi rendition="#aq">reconvale&#x017F;ci</hi>ren wu&#x0364;rde/ ge&#x017F;talt<lb/>
Er dann die offentliche Kirchen ver&#x017F;amlung<lb/>
be&#x017F;uchet/ heute fu&#x0364;nff Wochen/ neben &#x017F;einer<lb/>
geliebten Haußfrawen vnd beyden ju&#x0364;ng&#x017F;ten<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">So&#x0364;h-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[50]/0050] geachtet/ ſondern mit S. Paulo/ Galat. 6. v. 14. geſaget/ κόσμος ἐμοὶ ἐςαύρωται, κἀγώτῷ κόσμω, die Welt iſt mir gecreutziget/ vnd ich der welt; oder/ wie Er es gegeben: Die Welt achtet meiner nicht groß/ vnd ich jhrer viel weniger/ vnd alſo ſein Ampt mit allen freuden gefuͤh- ret. Mit ſeiner letzten Niederlage vnd Leibes vnpaßligkeit/ darinnen er auch entlich den Weg alles Fleiſches gegangen/ hat es die be- ſchaffenheit/ das Jhn der frome Gott nach ſeinem heiligen Rath/ gnedigen willen vnd wolgefallen/ ohne gefehr fuͤr acht Wochen/ mit einem hitzigen Feber Vaͤterlichen heimge- ſucht/ vnd in die Vierzehen Tage gantz La- gerhafftig gemachet. Ob es ſich nun wol damahln anſehen laſſen/ als wenn Er durch Goͤttliche Gnade/ vnd des Herrn Medici, deßen billich ehrent- halben gedacht wird/ trewfleiſſige Sorgfel- tigkeit/ etwas reconvaleſciren wuͤrde/ geſtalt Er dann die offentliche Kirchen verſamlung beſuchet/ heute fuͤnff Wochen/ neben ſeiner geliebten Haußfrawen vnd beyden juͤngſten Soͤh-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/522407
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/522407/50
Zitationshilfe: Kutschenreuter, Ulrich: Christliche Leich Predigt. [s. l.], 1630, S. [50]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522407/50>, abgerufen am 28.03.2024.