Leyser, Polycarp: Ein Christliche Leichpredigt. Wittenberg, 1583.Leichpredigt. selbs eigener freyer wille/ wie Moses solchs in dem folgendendritten capitel fleissig beschreibet. MJt dieser Lehr stimmet vberein die meinung des Königli- NEben dem/ dienet vns diese betrachtung auch darzu/ das Es
Leichpredigt. ſelbs eigener freyer wille/ wie Moſes ſolchs in dem folgendendritten capitel fleiſsig beſchreibet. MJt dieſer Lehr ſtimmet vberein die meinung des Koͤnigli- NEben dem/ dienet vns dieſe betrachtung auch darzu/ das Es
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Leichpredigt.
ſelbs eigener freyer wille/ wie Moſes ſolchs in dem folgenden
dritten capitel fleiſsig beſchreibet.
MJt dieſer Lehr ſtimmet vberein die meinung des Koͤnigli-
chen Propheten Dauids/ welcher in dem 5. Pſalm ſingt/ Du
biſt nicht ein Gott/ dem Gottlos weſen gefellet. Vnd Gott ſelbs
ſpricht bey dem Prophetẽ Hoſea am 13. Perditio tua ex te Iſraël:
ex me autem tantum ſalus tua. Jſraël du bringeſt dich in vn-
gluͤck: dein heil aber ſtehet allein bey mir.
NEben dem/ dienet vns dieſe betrachtung auch darzu/ das
wir ſehen/ ob wol Adam die erſte zwey ſtuͤck nicht vbertrit (Denn
das er mit arbeiten oder den Garten zubewahren/ were vnfleiſsig
gen eſen/ daruon meldet die ſchrifft nichts/ allein mit dem dritten
ſtuͤck hat ers verſehen/ das er von dem verbotenen Bawm geſſen)
ſo hilfft es jn doch nicht/ ſondern mus die gedrawete ſtraff ausſte-
hen. Das lehret vns/ das es nicht gnug ſey/ wenn einer ſchon in
den erſten zweyen ſtenden alles thut/ was jm muͤglich iſt/ vleiſsig
arbeitet/ ſich mit ehren nehret/ auffrichtig handelt vnd wandelt/
niemand betreuget oder verfortheilet/ ſeiner Oberkeit ſchuͤldigen
gehorſam leiſtet/ vnd gegen iedermenniglich ſich vertreglich hal-
tet/ ſondern das dritte ſtuͤck gehoͤre auch darzu/ das man ſich in
der Religion gegẽ Gott vnuerweislich halt/ ſein wort liebe/ gern
hoͤrt/ vnd das leben darnach anſtelle. Wo dieſes dritte ſtuͤck bey ei-
nem Menſchen nicht iſt/ mit dem zuͤrnet gewis Gott/ vnd iſt ein
verlorner verdampter Menſch/ vñ hilfft jn gar nichts/ er ſey poli-
tice oder weltlicher weiſe/ ſo ſtill/ from vñ vnſtrefflich/ als er jm-
mer wolle/ Darumb wir vns denn fuͤr allen dingen befleiſſen ſol-
len/ das wir den rechten reinen Gottesdienſt haben/ vñ helffen be-
foͤrdern zu der ehre Gottes/ ſo wird als denn der Allmechtige zu
dem vbrigen/ deſto mehr gluͤck/ heil vnd Segen geben.
Es
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