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Seidel, Georg: Ministrorum verbi divini, labor, dolor, honor. Oels, 1637.

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Gebührliches EhrenZeugnüß.

Vnd demnach Er also sein Geistl: vnd jrrdisches Hauß
zuvor wol beschickt/ hat Er sich hierauff zu frieden gegeben/
vnd einer Seeligen aufflösung von seinem lieben Gott er-
wartet/ die jhm auch Gott der Allmächtige/ eben an diesem
Tage/ den 11 Sontag nach Trinit: am nechst vergangenen
Sontag des Abends vmb 6 Vhr genädiglich vorliehen/
vnd jhn/ demnach Er zuvor jederman/ deme Er etwan/
Ausserhalb seines Ambtes zunahe kommen/ vmb verzeihung
bitten lassen/ auch selbsten jedermann von grundt seines
Hertzens verziehen vnd vergeben/ gantz sanfft vnd stille auß
diesem Jammer- vnd Thränenthal zu sich/ in den Ewig-
wehrenden Frewden Saal/ der Seelen nach transferi-
ret vnd versetzet/ Jnn bey sein meiner vnd vieler Gutt-
hertziger fromer Christen/ Seines Alters 46 Jahr 5.
Wochen weniger 1. Tag/ Seines gepflogenen Diaconats
allhier bep dieser Fürstl: Schloßkirchen 20 Jahr 19 wochen/
Seines Probst vnd Pfarr Ampts allhier vnd zu Döberlin/
nur 33 Wochen vnd 1 Tag/ vnd also seines gantzen Predig-
ampts zusammen 21 Jahr vnd 1 Tag.

Schließlichen hat auch vnser Seeliger H. Praepositus,
nach gehaltener seiner Leichpredigt/ Offentlich von der
Cantzel abzukündigen begehret/ Das Er sich gegen seiner
im Leben gewesene Gnädige Fürstl: Obrigkeit/ allerseits
der geleisteten Gnade/ Gunst/ Trewe/ beförderung/ vnd
anderer bezeigten wolthaten mehr/ so von deroselbten jhme
vnd den lieben seinigen die Zeit seines Predigambtes wider-
fahren wehre/ zum Vnterthänigsten vnd Demüttigsten
bedancken thete/ mit diesem angehengten Wuntsch/ das
GOtt der Allmächtige solches alles Jhr: F. G. allerseits/
deren Er auch seine hinterlassene/ Fr: Wittib v. Kinder zu
gnädigen schutz vnd beförderung ferner trewlich empfolen/

allhier

G ij

Gebuͤhrliches EhrenZeugnuͤß.

Vnd demnach Er alſo ſein Geiſtl: vnd jrꝛdiſches Hauß
zuvor wol beſchickt/ hat Er ſich hierauff zu frieden gegeben/
vnd einer Seeligen auffloͤſung von ſeinem lieben Gott er-
wartet/ die jhm auch Gott der Allmaͤchtige/ eben an dieſem
Tage/ den 11 Sontag nach Trinit: am nechſt vergangenen
Sontag des Abends vmb 6 Vhr genaͤdiglich vorliehen/
vnd jhn/ demnach Er zuvor jederman/ deme Er etwan/
Auſſerhalb ſeines Ambtes zunahe kom̃en/ vmb verzeihung
bitten laſſen/ auch ſelbſten jedermann von grundt ſeines
Hertzens verziehen vnd vergeben/ gantz ſanfft vnd ſtille auß
dieſem Jammer- vnd Thraͤnenthal zu ſich/ in den Ewig-
wehrenden Frewden Saal/ der Seelen nach transferi-
ret vnd verſetzet/ Jnn bey ſein meiner vnd vieler Gutt-
hertziger fromer Chriſten/ Seines Alters 46 Jahr 5.
Wochen weniger 1. Tag/ Seines gepflogenen Diaconats
allhier bep dieſer Fuͤrſtl: Schloßkirchen 20 Jahr 19 wochẽ/
Seines Probſt vnd Pfarꝛ Ampts allhier vñ zu Doͤberlin/
nur 33 Wochen vnd 1 Tag/ vnd alſo ſeines gantzen Predig-
ampts zuſammen 21 Jahr vnd 1 Tag.

Schließlichen hat auch vnſer Seeliger H. Præpoſitus,
nach gehaltener ſeiner Leichpredigt/ Offentlich von der
Cantzel abzukuͤndigen begehret/ Das Er ſich gegen ſeiner
im Leben geweſene Gnaͤdige Fuͤrſtl: Obrigkeit/ allerſeits
der geleiſteten Gnade/ Gunſt/ Trewe/ befoͤrderung/ vnd
anderer bezeigten wolthaten mehr/ ſo von deroſelbten jhme
vnd den liebẽ ſeinigen die Zeit ſeines Predigambtes wider-
fahren wehre/ zum Vnterthaͤnigſten vnd Demuͤttigſten
bedancken thete/ mit dieſem angehengten Wuntſch/ das
GOtt der Allmaͤchtige ſolches alles Jhr: F. G. allerſeits/
deren Er auch ſeine hinterlaſſene/ Fr: Wittib v. Kinder zu
gnaͤdigen ſchutz vñ befoͤrderung ferner trewlich empfolen/

allhier

G ij

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[49/0051] Gebuͤhrliches EhrenZeugnuͤß. Vnd demnach Er alſo ſein Geiſtl: vnd jrꝛdiſches Hauß zuvor wol beſchickt/ hat Er ſich hierauff zu frieden gegeben/ vnd einer Seeligen auffloͤſung von ſeinem lieben Gott er- wartet/ die jhm auch Gott der Allmaͤchtige/ eben an dieſem Tage/ den 11 Sontag nach Trinit: am nechſt vergangenen Sontag des Abends vmb 6 Vhr genaͤdiglich vorliehen/ vnd jhn/ demnach Er zuvor jederman/ deme Er etwan/ Auſſerhalb ſeines Ambtes zunahe kom̃en/ vmb verzeihung bitten laſſen/ auch ſelbſten jedermann von grundt ſeines Hertzens verziehen vnd vergeben/ gantz ſanfft vnd ſtille auß dieſem Jammer- vnd Thraͤnenthal zu ſich/ in den Ewig- wehrenden Frewden Saal/ der Seelen nach transferi- ret vnd verſetzet/ Jnn bey ſein meiner vnd vieler Gutt- hertziger fromer Chriſten/ Seines Alters 46 Jahr 5. Wochen weniger 1. Tag/ Seines gepflogenen Diaconats allhier bep dieſer Fuͤrſtl: Schloßkirchen 20 Jahr 19 wochẽ/ Seines Probſt vnd Pfarꝛ Ampts allhier vñ zu Doͤberlin/ nur 33 Wochen vnd 1 Tag/ vnd alſo ſeines gantzen Predig- ampts zuſammen 21 Jahr vnd 1 Tag. Schließlichen hat auch vnſer Seeliger H. Præpoſitus, nach gehaltener ſeiner Leichpredigt/ Offentlich von der Cantzel abzukuͤndigen begehret/ Das Er ſich gegen ſeiner im Leben geweſene Gnaͤdige Fuͤrſtl: Obrigkeit/ allerſeits der geleiſteten Gnade/ Gunſt/ Trewe/ befoͤrderung/ vnd anderer bezeigten wolthaten mehr/ ſo von deroſelbten jhme vnd den liebẽ ſeinigen die Zeit ſeines Predigambtes wider- fahren wehre/ zum Vnterthaͤnigſten vnd Demuͤttigſten bedancken thete/ mit dieſem angehengten Wuntſch/ das GOtt der Allmaͤchtige ſolches alles Jhr: F. G. allerſeits/ deren Er auch ſeine hinterlaſſene/ Fr: Wittib v. Kinder zu gnaͤdigen ſchutz vñ befoͤrderung ferner trewlich empfolen/ allhier G ij

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Zitationshilfe:	Seidel, Georg: Ministrorum verbi divini, labor, dolor, honor. Oels, 1637, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511796/51>, abgerufen am 23.11.2024.

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