Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Scheffrich, Jakob: Terra viventium. Oels, 1636.

Bild:
<< vorherige Seite

Christl: Leich vnd
wir die Mappen anzusehen. Hier haben wir einen feinen
abrieß vnd Contrafactur des Ewigen lebens. Demnach
so lasset vns solches Sprüchlin in der Furcht des HErren
ein wenig betrachten/ vnd auß demselben diß einige Lehr-
Pünctlein abhandeln/ welches heist Efficacissimun pio-
rum sub cruce & morte solatium,
Der aller kräfftigste
Trost/ den die Fromen in Noth vnd Todt haben sollen.
Welches wir in diß Leich latein fassen wollen:

Terra viventium
Solamen morientium.
Das ist:
Das schön Land der Lebendigen
Sol sein ein Trost der Sterbenden.

Der Ewige Sohn GOttes/ welcher mit seinem Tode
das Ewige leben vns erworben hat: Der verleyhe zum
Lehren vnd Anhören seine Gnade/ das wir nicht allein
Christlich leben/ sondern auch dermal eines Seelig sterben
vnd ins Land der Lebendigen eingehen mögen. Amen.

E'pexegesis.

DEr 27 Psalm/ auß welchem vnser Sprüchlein ge-
nommen/ kan gar wol genennet werden/ Inex-
pugnabile viventium contra mundum & diabolum
munimentum, & salutare morientiun asylum,
Das ist
der Lebendigen Menschen vnüberwindliche Pastey vnd
Festung wieder den Teuffel vnd die Welt: Vnd dann
auch eine sichere Freystadt/ dahin die sterbenden in jhrer
letzten Noth hinfliehen können. Sintemal in demselben
gar fein vnser Christenthumb nach dem Eingang/ Fort-
gang vnd Außgang vns wird vorgebildet. Denn 1. So
haben wir vitae Christianae exordium, Den Anfang

vnsers

Chriſtl: Leich vnd
wir die Mappen anzuſehen. Hier habẽ wir einen feinen
abrieß vnd Contrafactur des Ewigen lebens. Demnach
ſo laſſet vns ſolches Spruͤchlin in der Furcht des HErꝛen
ein wenig betrachten/ vnd auß demſelben diß einige Lehr-
Puͤnctlein abhandeln/ welches heiſt Efficaciſſimũ pio-
rum ſub cruce & morte ſolatium,
Der aller kraͤfftigſte
Troſt/ den die Fromen in Noth vnd Todt haben ſollen.
Welches wir in diß Leich latein faſſen wollen:

Terra viventium
Solamen morientium.
Das iſt:
Das ſchoͤn Land der Lebendigen
Sol ſein ein Troſt der Sterbenden.

Der Ewige Sohn GOttes/ welcher mit ſeinem Tode
das Ewige leben vns erworben hat: Der verleyhe zum
Lehren vnd Anhoͤren ſeine Gnade/ das wir nicht allein
Chriſtlich lebẽ/ ſondern auch dermal eines Seelig ſterben
vnd ins Land der Lebendigen eingehen moͤgen. Amen.

Ε᾽πεξήγησις.

DEr 27 Pſalm/ auß welchem vnſer Spruͤchlein ge-
nommen/ kan gar wol genennet werden/ Inex-
pugnabile viventium contra mundum & diabolum
munimentum, & ſalutare morientiũ aſylum,
Das iſt
der Lebendigen Menſchen vnuͤberwindliche Paſtey vnd
Feſtung wieder den Teuffel vnd die Welt: Vnd dann
auch eine ſichere Freyſtadt/ dahin die ſterbenden in jhrer
letzten Noth hinfliehen koͤnnen. Sintemal in demſelben
gar fein vnſer Chriſtenthumb nach dem Eingang/ Fort-
gang vnd Außgang vns wird vorgebildet. Denn 1. So
haben wir vitæ Chriſtianæ exordium, Den Anfang

vnſers
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsExordium" n="2">
          <p><pb facs="#f0010" n="[10]"/><fw place="top" type="header">Chri&#x017F;tl: Leich vnd</fw><lb/>
wir die Mappen anzu&#x017F;ehen. Hier habe&#x0303; wir einen feinen<lb/>
abrieß vnd <hi rendition="#aq">Contrafactur</hi> des Ewigen lebens. Demnach<lb/>
&#x017F;o la&#x017F;&#x017F;et vns &#x017F;olches Spru&#x0364;chlin in der Furcht des HEr&#xA75B;en<lb/>
ein wenig betrachten/ vnd auß dem&#x017F;elben diß einige Lehr-<lb/>
Pu&#x0364;nctlein abhandeln/ welches hei&#x017F;t <hi rendition="#aq">Efficaci&#x017F;&#x017F;imu&#x0303; pio-<lb/>
rum &#x017F;ub cruce &amp; morte &#x017F;olatium,</hi> Der aller kra&#x0364;fftig&#x017F;te<lb/>
Tro&#x017F;t/ den die Fromen in Noth vnd Todt haben &#x017F;ollen.<lb/>
Welches wir in diß Leich latein fa&#x017F;&#x017F;en wollen:</p><lb/>
          <cit>
            <quote>
              <lg type="poem">
                <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Terra viventium</hi> </hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Solamen morientium.</hi> </hi> </hi> </l>
              </lg><lb/> <hi rendition="#c">Das i&#x017F;t:</hi><lb/>
              <lg type="poem">
                <l>Das &#x017F;cho&#x0364;n Land der Lebendigen</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">Sol &#x017F;ein ein Tro&#x017F;t der Sterbenden.</hi> </l>
              </lg>
            </quote>
            <bibl/>
          </cit><lb/>
          <div n="3">
            <head/>
            <p>Der Ewige Sohn GOttes/ welcher mit &#x017F;einem Tode<lb/>
das Ewige leben vns erworben hat: Der verleyhe zum<lb/>
Lehren vnd Anho&#x0364;ren &#x017F;eine Gnade/ das wir nicht allein<lb/>
Chri&#x017F;tlich lebe&#x0303;/ &#x017F;ondern auch dermal eines Seelig &#x017F;terben<lb/>
vnd ins Land der Lebendigen eingehen mo&#x0364;gen. Amen.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <head>&#x0395;&#x1FBD;&#x03C0;&#x03B5;&#x03BE;&#x03AE;&#x03B3;&#x03B7;&#x03C3;&#x03B9;&#x03C2;.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>Er 27 P&#x017F;alm/ auß welchem vn&#x017F;er Spru&#x0364;chlein ge-<lb/>
nommen/ kan gar wol genennet werden/ <hi rendition="#aq">Inex-<lb/>
pugnabile viventium contra mundum &amp; diabolum<lb/>
munimentum, &amp; &#x017F;alutare morientiu&#x0303; a&#x017F;ylum,</hi> Das i&#x017F;t<lb/>
der Lebendigen Men&#x017F;chen vnu&#x0364;berwindliche Pa&#x017F;tey vnd<lb/>
Fe&#x017F;tung wieder den Teuffel vnd die Welt: Vnd dann<lb/>
auch eine &#x017F;ichere Frey&#x017F;tadt/ dahin die &#x017F;terbenden in jhrer<lb/>
letzten Noth hinfliehen ko&#x0364;nnen. Sintemal in dem&#x017F;elben<lb/>
gar fein vn&#x017F;er Chri&#x017F;tenthumb nach dem Eingang/ Fort-<lb/>
gang vnd Außgang vns wird vorgebildet. Denn 1. So<lb/>
haben wir <hi rendition="#aq">vitæ Chri&#x017F;tianæ exordium,</hi> Den Anfang<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">vn&#x017F;ers</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[10]/0010] Chriſtl: Leich vnd wir die Mappen anzuſehen. Hier habẽ wir einen feinen abrieß vnd Contrafactur des Ewigen lebens. Demnach ſo laſſet vns ſolches Spruͤchlin in der Furcht des HErꝛen ein wenig betrachten/ vnd auß demſelben diß einige Lehr- Puͤnctlein abhandeln/ welches heiſt Efficaciſſimũ pio- rum ſub cruce & morte ſolatium, Der aller kraͤfftigſte Troſt/ den die Fromen in Noth vnd Todt haben ſollen. Welches wir in diß Leich latein faſſen wollen: Terra viventium Solamen morientium. Das iſt: Das ſchoͤn Land der Lebendigen Sol ſein ein Troſt der Sterbenden. Der Ewige Sohn GOttes/ welcher mit ſeinem Tode das Ewige leben vns erworben hat: Der verleyhe zum Lehren vnd Anhoͤren ſeine Gnade/ das wir nicht allein Chriſtlich lebẽ/ ſondern auch dermal eines Seelig ſterben vnd ins Land der Lebendigen eingehen moͤgen. Amen. Ε᾽πεξήγησις. DEr 27 Pſalm/ auß welchem vnſer Spruͤchlein ge- nommen/ kan gar wol genennet werden/ Inex- pugnabile viventium contra mundum & diabolum munimentum, & ſalutare morientiũ aſylum, Das iſt der Lebendigen Menſchen vnuͤberwindliche Paſtey vnd Feſtung wieder den Teuffel vnd die Welt: Vnd dann auch eine ſichere Freyſtadt/ dahin die ſterbenden in jhrer letzten Noth hinfliehen koͤnnen. Sintemal in demſelben gar fein vnſer Chriſtenthumb nach dem Eingang/ Fort- gang vnd Außgang vns wird vorgebildet. Denn 1. So haben wir vitæ Chriſtianæ exordium, Den Anfang vnſers

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/511795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/511795/10
Zitationshilfe: Scheffrich, Jakob: Terra viventium. Oels, 1636, S. [10]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511795/10>, abgerufen am 24.11.2024.