Scheffrich, Jakob: Piorum fatum. Oels, 1626.Christliches EhrenZeugnüß. der vns ernehret/ zu dem wir nechst Gott in allen vorfallenden gelegen-heiten/ vnsern recurs vnd Zuflucht hatten: Die Kron ist vns nun vonThren. 5. . 16. vnserm Haupt gefallen: O wehe das wir so gesündiget haben. Thren. 5. Wie dem allen aber so sollen sie nicht Trawren wie die Heyden dieMoesti per- Zum ii. sollen sie in acht nehmen/ Vitae hujus calamitatem & fra-II. Vitae Zum iii. Sollen sie betrachten Defuncti beatitatom, Des ver-III. ruhen
Chriſtliches EhrenZeugnuͤß. der vns ernehret/ zu dem wir nechſt Gott in allen vorfallenden gelegen-heiten/ vnſern recurs vnd Zuflucht hatten: Die Kron iſt vns nun vonThren. 5. ꝟ. 16. vnſerm Haupt gefallen: O wehe das wir ſo geſuͤndiget haben. Thren. 5. Wie dem allen aber ſo ſollen ſie nicht Trawꝛen wie die Heyden dieMœſti per- Zum ii. ſollen ſie in acht nehmen/ Vitæ hujus calamitatem & fra-II. Vitæ Zum iii. Sollen ſie betrachten Defuncti beatitatom, Des ver-III. ruhen
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Chriſtliches EhrenZeugnuͤß.
der vns ernehret/ zu dem wir nechſt Gott in allen vorfallenden gelegen-
heiten/ vnſern recurs vnd Zuflucht hatten: Die Kron iſt vns nun von
vnſerm Haupt gefallen: O wehe das wir ſo geſuͤndiget haben. Thren. 5.
Thren. 5.
ꝟ. 16.
Wie dem allen aber ſo ſollen ſie nicht Trawꝛen wie die Heyden die
keine Hoffnung haben/ ſondern ſollen bedencken. i. Paternã DEi volun-
tatem, Den Vaͤterlichen willen des fromen Gottes: Sintemal vnſer
Leben vñ todt in Gottes Hand ſtehet/ darumb leſſet Gott die Menſchen
ſterben/ vnd ſpꝛicht kompt wider jhꝛ Menſchen Kinder im 90. Pſalm.
So hat auch vnſer Leben ein Ziel/ welches niemandt vberſchreiten kan
im 39. Pſalm. Demnach wenn der wille GOttes an denn vnſrigen
geſchehen Matth. 6. Luc. 11. So ſollen wir mit Job. c. 1. ſagen: Der
HErꝛ hats gegeben/ der HErꝛ hats genom̃en: Der Name des HErꝛen
ſey gelobet vnnd gepꝛeyſet. Dannenhero Auguſtinus recht ſaget: Ali-
quando DEI voluntas eſt ut ſanus ſis, aliqvando ut ægrotes, aliqvando
ut moriaris. Das iſt: Gottes wille iſt bißweilen/ dieſer das du geſund
ſeyſt/ bißweilen das du kranckeſt/ bißweilen auch das du gar ſterbeſt.
Nun iſt auch allhier der wille Gottes geſchehen: Derowegen ſie jhren
willen in den Willen Gottes ſtellen vnd ſetzen ſollen.
Mœſti per-
pendant.
1. Paternã
Deivolun
tatem.
Pſ. 90. ꝟ. 4.
Pſ. 39. ꝟ. 6.
Matth. 6.
ꝟ. 10.
Luc. 11. v. 3.
Job. 1. ꝟ. 21.
Auguſtinꝰ.
Zum ii. ſollen ſie in acht nehmen/ Vitæ hujus calamitatem & fra-
gilitatem, Des Lebens Jam̃er vnd Gebꝛechlichkeit. Jacob beſchꝛeibet
vnſer Leben kurtz vnd gut Gen. 47. Wenig vnd boͤſe/ ſagt er/ iſt mein Le-
ben. Job. 10. Nennets ein kurtzes Leben. Sir. 40. Ein jaͤmmerlich Leben:
Damit vber ein ſtimmet Auguſtinus wann er ſpꝛicht: Vita noſtra bre-
vis est & ipſa brevitas ſemper in certa. Vnſer Leben iſt kurtz/ vnd die
kürtze vnſers Lebens iſt allzeit vngewiß. So Lebt auch kein Menſch der
den Todt nicht ſehe/ ſagt der 89. Pſalm. Welches auch Philemon,
der Heyde verſtanden da er ſaget: ὁβίος ἀληθῶς οὐβίος ἀλλὰ ξυμ-
φορὰ, das iſt: Das Leben iſt in Warheit kein Leben/ ſondern ein ſtets
wehrent elendt. Demnach weil Er auch ein gebꝛechlicher Menſch ge-
weſen/ ſo hat er auch müſſen endlichen den Todes weg gehen.
II. Vitæ
hujus cala-
mitatem &
fragilitatẽ.
Gen. 47 ꝟ. 9
Job 10. ꝟ 20
Sir. 40. v. 1.
Auguſtinꝰ.
Pſ. 89. v. 49.
Philemon.
Zum iii. Sollen ſie betrachten Defuncti beatitatom, Des ver-
ſtoꝛbenen Seeligkeit. Weil er auß der Sterbligkeit gegangen/ ſo iſt er
in die Ewige Vnſterbligkeit der Seelen eingangen. Seine Seele
lebet nun bey Gott im Paradiß/ Luc. 23. in Abꝛahams ſchoß/ da ſie
keine qual mehꝛ anrühꝛet/ Luc. 16. Sein Leib wird gar fein in der Erden
ruhen
III.
Defuncti
beatitatẽ.
Luc. 23 ꝟ 43
Luc. 16.
v. 22.
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