Scheffrich, Jakob: Piorum fatum. Oels, 1626.Christliche Leichpredigt. Venite benedicti, Kompt her Jhr gesegneten: Darauff. 46.denn folgen wird & ibunt justi in vitam aeternan, Vnd die Gerechten werden eingehen ins Ewige leben. Derowegen ist niemandt allhier in dieser Welt gerecht/ Concreate seu originaliter & consummate seu aeternaliter, Das ist wed auff die Erste weyse/ denn solche Gerechtigkeit ist verlohren/ noch auff die and/ denn solche haben wir in Spe vnd hoffnung/ nicht aber in Re od in d that: in Futuro vnd zukünfftig/ nicht in praesenti oder gegenwertig. Sondern wir sein gerecht/ 1. Imputative zugerechneter weise/ das wir mit Johanne auß seiner 1. Epistel am 1. Cap. sagen können: Das Blut1. Joh. 1. v. 8. Jesu Christi des Sohns Gottes wäschet mich rein Von meinen Sünden. Jtem: C. 3. Daran haben wir er-1. Johan. 3. . 16. kandt die Liebe/ das Er sein Leben für vns gelassen hat. Vnd mit dem H. Luthero: Tu es mea Justitia, EgoLutherus. sum tuun peccatum. Du bist meine Gerechtigkeit/ Jch bin deine Sünde: Welche Wort Er mit grossen rothen Buchstaben in sein Psalterium, das Er stets bey Handen gehabt/ vnd Anno 1528. zu Wittenberg gedruckt/ geschrieben. Demnach ist keine Verdamnüß in solchen Gerechten die in Christo JEsu sein/ Rom. 8. 2. Inchoa-Rom. 8. 1 tive & Ethice, Wann wir allhier von Tag zu Tag/ je mehr vnnd mehr/ vns aller schönen GOtt wolgefälligen Thugenden befleissigen/ vnd vor Sünden vns hütten. Welche Gerechtigkeit aber gantz Vnvolkommen ist/ vnd das Ewige leben nicht erwerben kan. Denn wenn wir gleich alles gethan haben/ was wir haben thun sollen/ so müssen wir sprechen: Wir sindt vnnütze Knechte/ wir haben gethan/ was wir zuthun schuldig wahren/ Luc. 17. Vnd mit Pau-Luc. 17. . 10. lo/ Rom. 7. Jn meinem Fleische wohnet nichts guttes/ dasRom. 7. . 19. wollen habe Jch wol/ aber verbringen das gutte finde Ich nicht. Also C ij
Chriſtliche Leichpredigt. Venite benedicti, Kompt her Jhr geſegneten: Darauffꝟ. 46.deñ folgen wird & ibunt juſti in vitam æternã, Vnd die Gerechten werden eingehen ins Ewige leben. Derowegẽ iſt niemandt allhier in dieſer Welt gerecht/ Concreatè ſeu originaliter & cõſummatè ſeu æternaliter, Das iſt weď auff die Erſte weyſe/ deñ ſolche Gerechtigkeit iſt verlohren/ noch auff die anď/ deñ ſolche habẽ wir in Spe vñ hoffnung/ nicht aber in Re oď in ď that: in Futuro vñ zukuͤnfftig/ nicht in præſenti oder gegenwertig. Sondern wir ſein gerecht/ 1. Imputativè zugerechneter weiſe/ das wir mit Johanne auß ſeiner 1. Epiſtel am 1. Cap. ſagen koͤnnen: Das Blut1. Joh. 1. v. 8. Jeſu Chriſti des Sohns Gottes waͤſchet mich rein Von meinen Suͤnden. Jtem: C. 3. Daran haben wir er-1. Johan. 3. ꝟ. 16. kandt die Liebe/ das Er ſein Leben fuͤr vns gelaſſen hat. Vnd mit dem H. Luthero: Tu es mea Juſtitia, EgoLutherus. ſum tuũ peccatum. Du biſt meine Gerechtigkeit/ Jch bin deine Suͤnde: Welche Wort Er mit groſſen rothen Buchſtaben in ſein Pſalterium, das Er ſtets bey Handen gehabt/ vnd Año 1528. zu Wittenberg gedruckt/ geſchrieben. Demnach iſt keine Verdamnuͤß in ſolchen Gerechten die in Chriſto JEſu ſein/ Rom. 8. 2. Inchoa-Rom. 8. ꝟ 1 tivè & Ethicè, Wann wir allhier von Tag zu Tag/ je mehr vnnd mehr/ vns aller ſchoͤnen GOtt wolgefaͤlligen Thugenden befleiſſigen/ vnd vor Suͤnden vns huͤtten. Welche Gerechtigkeit aber gantz Vnvolkommen iſt/ vnd das Ewige leben nicht erwerben kan. Denn weñ wir gleich alles gethan habẽ/ was wir habẽ thun ſollen/ ſo muͤſſen wir ſprechen: Wir ſindt vnnuͤtze Knechte/ wir haben gethan/ was wir zuthun ſchuldig wahren/ Luc. 17. Vnd mit Pau-Luc. 17. ꝟ. 10. lo/ Rom. 7. Jn meinem Fleiſche wohnet nichts guttes/ dasRom. 7. ꝟ. 19. wollen habe Jch wol/ aber verbringen das gutte finde Ich nicht. Alſo C ij
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Venite benedicti, Kompt her Jhr geſegneten: Darauff
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Gerechten werden eingehen ins Ewige leben. Derowegẽ
iſt niemandt allhier in dieſer Welt gerecht/ Concreatè ſeu
originaliter & cõſummatè ſeu æternaliter, Das iſt weď
auff die Erſte weyſe/ deñ ſolche Gerechtigkeit iſt verlohren/
noch auff die anď/ deñ ſolche habẽ wir in Spe vñ hoffnung/
nicht aber in Re oď in ď that: in Futuro vñ zukuͤnfftig/ nicht
in præſenti oder gegenwertig. Sondern wir ſein gerecht/
1. Imputativè zugerechneter weiſe/ das wir mit Johanne
auß ſeiner 1. Epiſtel am 1. Cap. ſagen koͤnnen: Das Blut
Jeſu Chriſti des Sohns Gottes waͤſchet mich rein Von
meinen Suͤnden. Jtem: C. 3. Daran haben wir er-
kandt die Liebe/ das Er ſein Leben fuͤr vns gelaſſen hat.
Vnd mit dem H. Luthero: Tu es mea Juſtitia, Ego
ſum tuũ peccatum. Du biſt meine Gerechtigkeit/
Jch bin deine Suͤnde: Welche Wort Er mit groſſen
rothen Buchſtaben in ſein Pſalterium, das Er ſtets bey
Handen gehabt/ vnd Año 1528. zu Wittenberg gedruckt/
geſchrieben. Demnach iſt keine Verdamnuͤß in ſolchen
Gerechten die in Chriſto JEſu ſein/ Rom. 8. 2. Inchoa-
tivè & Ethicè, Wann wir allhier von Tag zu Tag/ je
mehr vnnd mehr/ vns aller ſchoͤnen GOtt wolgefaͤlligen
Thugenden befleiſſigen/ vnd vor Suͤnden vns huͤtten.
Welche Gerechtigkeit aber gantz Vnvolkommen iſt/ vnd
das Ewige leben nicht erwerben kan. Denn weñ wir gleich
alles gethan habẽ/ was wir habẽ thun ſollen/ ſo muͤſſen wir
ſprechen: Wir ſindt vnnuͤtze Knechte/ wir haben gethan/
was wir zuthun ſchuldig wahren/ Luc. 17. Vnd mit Pau-
lo/ Rom. 7. Jn meinem Fleiſche wohnet nichts guttes/ das
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nicht.
ꝟ. 46.
1. Joh. 1.
v. 8.
1. Johan. 3.
ꝟ. 16.
Lutherus.
Rom. 8. ꝟ 1
Luc. 17.
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ꝟ. 19.
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Zitationshilfe: | Scheffrich, Jakob: Piorum fatum. Oels, 1626, S. [19]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511793/19>, abgerufen am 16.07.2024. |