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Scheffrich, Jakob: Christi agonia [gr.] Et Piorum etoanaeia. Oels, 1624.

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Ehrenzeugnüß.

Weil Er aber auch ein Mensch/ vnd des Tages 7. vnd
mehr mal gefallen nach König Salomonis aussage Prov. 24.Prov. 24.
v.
17.

So hat Er seine Menschliche fähltritt hertzlichen berewet/
täglichen den lieben Gott vmb verzeyhung gebethen: wider
auffgestanden/ vnd zu stärckung seines Glaubens dz Hoch-
würdige Abendmahl in grosser devotion vnd Andacht ge-
brauchet/ Jnmassen auch in seiner Niederlage kurtz vor seinen
seeligen Ableiben am Sontag Sexagesimae geschehen ist.

Weil aber vnser seelige H. Hauptman nicht gefolget den
beyden Gottlosen Hauptleuten/ 2. Reg. 1. welche auß gerech-2. Reg. 1.
v.
9. 11.

tem Eyfer der Prophet Elias mit fewer vom Himmel ver-
derbete: Er ist auch nicht ein Blutdürstiger Hauptmann
gewesen/ gleich wie Joab/ welcher Meichelmörderischer
weise die beyden redlichen Männer Abner vnd Amasa er-
würget hat/ 2. Sam. 3. Sondern er ist ein rechter Obadias2. Sam. 3.
v.
27.

gewesen/ welcher Gottfüchtig/ vnd die Priester des HErrn
in ehren gehabt/ vnd in warheit in die Fußstapffen des fromen2. Sam. 20.
v.
10.

Gottfürchtigen Hauptmanns zu Capernaum/ Matth. 8.1. Reg. 18.
v.
3.

vnd des Hauptmans Cornelii zu Caesarea Actor. 10. getret-
ten/ so hats jhm auch nicht am Creutz vnd Leiden gemangelt:Matth. 8.
v. 5. seqq.

Denn Er die Zeit seines Lebens viel Vnglück hat außstehen
müssen/ nicht allein in seinen jungen Jahren/ sondern auchActor. 10.
v. 1. seqq.

in seinem Alter: da jhm Gott der Herr offt ein hartes
erzeyget: Nicht allein durch den tödtlichen Abgang seiner
beyden Töchter/ sondern auch allermeist Anno 1619. den
10. Octob. in dem plötzlichen einfall der Kosacken: da jhm
nicht allein ein gutt stück seiner Gütter geraubet/ sondern
auch in seinem vnd seiner Frawen abwesen seine beyde Söhne/
nach denen zwey mal geschossen/ in grosse Noth vnd LebensEzech. 23.
v.
33.

gefahr kommen: Von welchem eingeschenckten Jammer-
kelch Er also gedaumelt/ das Er nach solchem vnglück nie-Ps. 60. v. 3.
maln recht frölich gewesen.

Dieses
Ehrenzeugnuͤß.

Weil Er aber auch ein Menſch/ vnd des Tages 7. vnd
mehꝛ mal gefallen nach Koͤnig Salomonis auſſage Prov. 24.Prov. 24.
v.
17.

So hat Er ſeine Menſchliche faͤhltritt hertzlichen berewet/
taͤglichen den lieben Gott vmb verzeyhung gebethen: wider
auffgeſtanden/ vnd zu ſtaͤrckung ſeines Glaubens dz Hoch-
würdige Abendmahl in groſſer devotion vnd Andacht ge-
bꝛauchet/ Jnmaſſen auch in ſeiner Niederlage kurtz vor ſeinẽ
ſeeligen Ableiben am Sontag Sexageſimæ geſchehen iſt.

Weil aber vnſer ſeelige H. Hauptman nicht gefolget den
beyden Gottloſen Hauptleuten/ 2. Reg. 1. welche auß gerech-2. Reg. 1.
v.
9. 11.

tem Eyfer der Pꝛophet Elias mit fewer vom Himmel ver-
derbete: Er iſt auch nicht ein Blutduͤrſtiger Hauptmann
geweſen/ gleich wie Joab/ welcher Meichelmoͤrderiſcher
weiſe die beyden redlichen Maͤnner Abner vnd Amaſa er-
wuͤrget hat/ 2. Sam. 3. Sondern er iſt ein rechter Obadias2. Sam. 3.
v.
27.

geweſen/ welcher Gottfuͤchtig/ vnd die Pꝛieſter des HErꝛn
in ehꝛẽ gehabt/ vñ in warheit in die Fußſtapffen des fromen2. Sam. 20.
v.
10.

Gottfuͤrchtigen Hauptmanns zu Capernaum/ Matth. 8.1. Reg. 18.
v.
3.

vnd des Hauptmans Cornelii zu Cæſareâ Actor. 10. getret-
ten/ ſo hats jhm auch nicht am Creutz vñ Leiden gemangelt:Matth. 8.
v. 5. ſeqq.

Deñ Er die Zeit ſeines Lebens viel Vngluͤck hat außſtehen
muͤſſen/ nicht allein in ſeinen jungen Jahꝛen/ ſondern auchActor. 10.
v. 1. ſeqq.

in ſeinem Alter: da jhm Gott der Herr offt ein hartes
erzeyget: Nicht allein durch den toͤdtlichen Abgang ſeiner
beyden Toͤchter/ ſondern auch allermeiſt Anno 1619. den
10. Octob. in dem ploͤtzlichen einfall der Koſacken: da jhm
nicht allein ein gutt ſtuͤck ſeiner Guͤtter geraubet/ ſondern
auch in ſeinem vñ ſeiner Frawẽ abweſen ſeine beyde Soͤhne/
nach denen zwey mal geſchoſſen/ in groſſe Noth vnd LebensEzech. 23.
v.
33.

gefahr kommen: Von welchem eingeſchenckten Jammer-
kelch Er alſo gedaumelt/ das Er nach ſolchem vngluͤck nie-Pſ. 60. v. 3.
maln recht froͤlich geweſen.

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[[45]/0045] Ehrenzeugnuͤß. Weil Er aber auch ein Menſch/ vnd des Tages 7. vnd mehꝛ mal gefallen nach Koͤnig Salomonis auſſage Prov. 24. So hat Er ſeine Menſchliche faͤhltritt hertzlichen berewet/ taͤglichen den lieben Gott vmb verzeyhung gebethen: wider auffgeſtanden/ vnd zu ſtaͤrckung ſeines Glaubens dz Hoch- würdige Abendmahl in groſſer devotion vnd Andacht ge- bꝛauchet/ Jnmaſſen auch in ſeiner Niederlage kurtz vor ſeinẽ ſeeligen Ableiben am Sontag Sexageſimæ geſchehen iſt. Prov. 24. v. 17. Weil aber vnſer ſeelige H. Hauptman nicht gefolget den beyden Gottloſen Hauptleuten/ 2. Reg. 1. welche auß gerech- tem Eyfer der Pꝛophet Elias mit fewer vom Himmel ver- derbete: Er iſt auch nicht ein Blutduͤrſtiger Hauptmann geweſen/ gleich wie Joab/ welcher Meichelmoͤrderiſcher weiſe die beyden redlichen Maͤnner Abner vnd Amaſa er- wuͤrget hat/ 2. Sam. 3. Sondern er iſt ein rechter Obadias geweſen/ welcher Gottfuͤchtig/ vnd die Pꝛieſter des HErꝛn in ehꝛẽ gehabt/ vñ in warheit in die Fußſtapffen des fromen Gottfuͤrchtigen Hauptmanns zu Capernaum/ Matth. 8. vnd des Hauptmans Cornelii zu Cæſareâ Actor. 10. getret- ten/ ſo hats jhm auch nicht am Creutz vñ Leiden gemangelt: Deñ Er die Zeit ſeines Lebens viel Vngluͤck hat außſtehen muͤſſen/ nicht allein in ſeinen jungen Jahꝛen/ ſondern auch in ſeinem Alter: da jhm Gott der Herr offt ein hartes erzeyget: Nicht allein durch den toͤdtlichen Abgang ſeiner beyden Toͤchter/ ſondern auch allermeiſt Anno 1619. den 10. Octob. in dem ploͤtzlichen einfall der Koſacken: da jhm nicht allein ein gutt ſtuͤck ſeiner Guͤtter geraubet/ ſondern auch in ſeinem vñ ſeiner Frawẽ abweſen ſeine beyde Soͤhne/ nach denen zwey mal geſchoſſen/ in groſſe Noth vnd Lebens gefahr kommen: Von welchem eingeſchenckten Jammer- kelch Er alſo gedaumelt/ das Er nach ſolchem vngluͤck nie- maln recht froͤlich geweſen. 2. Reg. 1. v. 9. 11. 2. Sam. 3. v. 27. 2. Sam. 20. v. 10. 1. Reg. 18. v. 3. Matth. 8. v. 5. ſeqq. Actor. 10. v. 1. ſeqq. Ezech. 23. v. 33. Pſ. 60. v. 3. Dieſes

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Zitationshilfe: Scheffrich, Jakob: Christi agonia [gr.] Et Piorum etoanaeia. Oels, 1624, S. [45]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511792/45>, abgerufen am 25.11.2024.