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Scheffrich, Jakob: Christi agonia [gr.] Et Piorum etoanaeia. Oels, 1624.

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Christliche Leich vnd Ehrenpredigt.
Leben bleyben. So wahr auch Christus nicht ein Sohn
vnter vielen/ sondern nur ein einiges Kindt: davon Theo-
phylactus
saget: Magnum fuisset, si Deus ex multis
unum misisset: sed quia unigenitum misit, hoc maxi-
Theophy-
lactus.

mi amoris argumentum est. Das ist: Wenn Gott von
vielen Söhnen einen in Todt gegeben hette: das wehre ein
grosses/ aber das Er einen einigen Sohn dahin gegeben:
Jst ein Kennzeichen der grösten Liebe/ diese Barmhertzig-
keit rühmet GOTT selber beym Propheten Hosea amHos. 11. v. [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]
seq.

11. Cap. Was sol Jch auß dir machen Ephraim? Sol
Jch dich schützen Jsrael? Sol Jch nicht billich ein Adama
auß dir machen/ vnnd dich wie Zeboim zurichten? Aber
mein Hertz ist anders Sinnes/ meine Barmhertzigkeit ist
zu brünstig/ das Jch nicht thun wil nach alle dem grimmigen
Zorn/ noch mich gantz wenden Jsrael gar zu verterben.
Davon saget S. Bernhardus: Dei propriun est misereri,Bernhard.
Gottes eygenschafft ist Barmhertzig sein.

Zum 2. Lernen sie vns auch erkennen/ Filii dilectionen,2.
Filii di-
lectio.

des Sohnes Gottes liebe. Davon Paulus Rom. 5. Darumb
preiset GOtt seine Liebe gegen vns/ das Christus für vns
gestorben/ da wir noch Sünder waren. Nun saget Johan:Rom. 5. v 8.
am 15. Niemandt hat grössere Liebe/ denn der sein Leben
lest für seine Feinde. Das hat in warheit Christus erfüllet/Johan: 15.
v.
14.

darumb saget Joh: in seiner Canonica am 3: Daran haben1. Joh. 3.
v.
16.

wir erkandt die Liebe/ das Er sein Leben für vns gelassen hat.
Die Thebaner rühmen sehr jhren Fürsten Epaminondam,
Das derselbe mit seinem Todt die seinigen von den feinden
erlöset hat. Aber viel mehr ist zu rühmen Christus/ das Er
durch sein Blut vnd Todt/ vns von dem Ewigen todt hat
befreyet vnd erlöset. Davon Paulus 2. Tim. 1. Christus hat2. Tim. 1.
v.
10.

dem Todt die macht genommen/ vnd dargegen das Leben vnd
Vnvergängliches wesen wider ans Liecht bracht.

Zum

Chriſtliche Leich vnd Ehrenpredigt.
Leben bleyben. So wahr auch Chꝛiſtus nicht ein Sohn
vnter vielen/ ſondern nur ein einiges Kindt: davon Theo-
phylactus
ſaget: Magnum fuiſſet, ſi Deus ex multis
unum miſiſſet: ſed quia unigenitum miſit, hoc maxi-
Theophy-
lactus.

mi amoris argumentum eſt. Das iſt: Wenn Gott von
vielen Soͤhnen einen in Todt gegeben hette: das wehꝛe ein
groſſes/ aber das Er einen einigen Sohn dahin gegeben:
Jſt ein Kennzeichen der groͤſten Liebe/ dieſe Barmhertzig-
keit ruͤhmet GOTT ſelber beym Propheten Hoſeâ amHoſ. 11. v. [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]
ſeq.

11. Cap. Was ſol Jch auß dir machen Ephraim? Sol
Jch dich ſchuͤtzen Jſrael? Sol Jch nicht billich ein Adama
auß dir machen/ vnnd dich wie Zeboim zurichten? Aber
mein Hertz iſt anders Sinnes/ meine Barmhertzigkeit iſt
zu bruͤnſtig/ das Jch nicht thun wil nach alle dem grim̃igen
Zorn/ noch mich gantz wenden Jſrael gar zu verterben.
Davon ſaget S. Bernhardus: Dei propriũ eſt miſereri,Bernhard.
Gottes eygenſchafft iſt Barmhertzig ſein.

Zum 2. Lernen ſie vns auch erkennen/ Filii dilectionẽ,2.
Filii di-
lectio.

des Sohnes Gottes liebe. Davõ Paulus Rom. 5. Darumb
preiſet GOtt ſeine Liebe gegen vns/ das Chriſtus fuͤr vns
geſtoꝛben/ da wir noch Suͤnder waren. Nun ſaget Johan:Rom. 5. v 8.
am 15. Niemandt hat groͤſſere Liebe/ denn der ſein Leben
leſt fuͤr ſeine Feinde. Das hat in warheit Chꝛiſtus erfuͤllet/Johan: 15.
v.
14.

darumb ſaget Joh: in ſeiner Canonica am 3: Daran habẽ1. Joh. 3.
v.
16.

wir erkandt die Liebe/ das Er ſein Lebẽ fuͤr vns gelaſſen hat.
Die Thebaner ruͤhmen ſehr jhꝛen Fuͤrſten Epaminõdam,
Das derſelbe mit ſeinem Todt die ſeinigen von den feinden
erloͤſet hat. Aber viel mehr iſt zu ruͤhmen Chriſtus/ das Er
durch ſein Blut vnd Todt/ vns von dem Ewigen todt hat
befreyet vñ erloͤſet. Davon Paulus 2. Tim. 1. Chriſtus hat2. Tim. 1.
v.
10.

dem Todt die macht genom̃en/ vnd dargegen das Leben vnd
Vnvergaͤngliches weſen wider ans Liecht bꝛacht.

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[[35]/0035] Chriſtliche Leich vnd Ehrenpredigt. Leben bleyben. So wahr auch Chꝛiſtus nicht ein Sohn vnter vielen/ ſondern nur ein einiges Kindt: davon Theo- phylactus ſaget: Magnum fuiſſet, ſi Deus ex multis unum miſiſſet: ſed quia unigenitum miſit, hoc maxi- mi amoris argumentum eſt. Das iſt: Wenn Gott von vielen Soͤhnen einen in Todt gegeben hette: das wehꝛe ein groſſes/ aber das Er einen einigen Sohn dahin gegeben: Jſt ein Kennzeichen der groͤſten Liebe/ dieſe Barmhertzig- keit ruͤhmet GOTT ſelber beym Propheten Hoſeâ am 11. Cap. Was ſol Jch auß dir machen Ephraim? Sol Jch dich ſchuͤtzen Jſrael? Sol Jch nicht billich ein Adama auß dir machen/ vnnd dich wie Zeboim zurichten? Aber mein Hertz iſt anders Sinnes/ meine Barmhertzigkeit iſt zu bruͤnſtig/ das Jch nicht thun wil nach alle dem grim̃igen Zorn/ noch mich gantz wenden Jſrael gar zu verterben. Davon ſaget S. Bernhardus: Dei propriũ eſt miſereri, Gottes eygenſchafft iſt Barmhertzig ſein. Theophy- lactus. Hoſ. 11. v. _ ſeq. Bernhard. Zum 2. Lernen ſie vns auch erkennen/ Filii dilectionẽ, des Sohnes Gottes liebe. Davõ Paulus Rom. 5. Darumb preiſet GOtt ſeine Liebe gegen vns/ das Chriſtus fuͤr vns geſtoꝛben/ da wir noch Suͤnder waren. Nun ſaget Johan: am 15. Niemandt hat groͤſſere Liebe/ denn der ſein Leben leſt fuͤr ſeine Feinde. Das hat in warheit Chꝛiſtus erfuͤllet/ darumb ſaget Joh: in ſeiner Canonica am 3: Daran habẽ wir erkandt die Liebe/ das Er ſein Lebẽ fuͤr vns gelaſſen hat. Die Thebaner ruͤhmen ſehr jhꝛen Fuͤrſten Epaminõdam, Das derſelbe mit ſeinem Todt die ſeinigen von den feinden erloͤſet hat. Aber viel mehr iſt zu ruͤhmen Chriſtus/ das Er durch ſein Blut vnd Todt/ vns von dem Ewigen todt hat befreyet vñ erloͤſet. Davon Paulus 2. Tim. 1. Chriſtus hat dem Todt die macht genom̃en/ vnd dargegen das Leben vnd Vnvergaͤngliches weſen wider ans Liecht bꝛacht. 2. Filii di- lectio. Rom. 5. v 8. Johan: 15. v. 14. 1. Joh. 3. v. 16. 2. Tim. 1. v. 10. Zum

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Zitationshilfe: Scheffrich, Jakob: Christi agonia [gr.] Et Piorum etoanaeia. Oels, 1624, S. [35]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511792/35>, abgerufen am 22.11.2024.