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Stainer, Bernhardin: Ein Christliche Leichpredig. Tübingen, 1589.

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Elisabehta Weltzer in/ von Eberstein/ etc.

nig ist ein lebendiger rechtschaffner Glaube ohne lie-
be/ vnd werck der barmhertzigkeit/ die er Gott vndsei-
nern Nächsten zuerzeigen/ schuldig.

Schuldig/ sage ich/ darmit wir diese Lehre für kein
Mittelding ansehen vnd halten. Den niemands kanWo Glaube/
da gutte
Werck.
zweyen Herr en dienen/ wird er gewiß den einem zu die-
nen schuldig sein. So sagt S. Paulus/ das wir zuEphe. 2.
Esa. 5.
Math. 7.
gutten Wercken erschaffen sein. Esaias vnd Miche-
as/ die H. Propheten vergleichen vns Reben im geist-
lichen Weinberg/ darzu versencket vnd gepflantzet/ das
wir die besten vnd süssesten früchte tragen sollen/ Vnd
wie es in eines gedingten Haußknechts freyen willen/
nicht stets im Hause zu arbeiten/ oder aber müßig zu
gehn/ Also stehe es in der Hauß genossen deß geystlich-
en Hauses/ oder der Gemeinen Gottes wilkür nicht/
jrensin gerecht worden/ durch den glauben guttes oder
böses zu thun/ sondern sein/ wiea bermalen/ S. Pau-Rom. 5.
id. Ib 8.
lus redet/ Knecht worden der gerechtigkeit/ vndschul-
dener nit dem fletsch/ das wir nach dem fleisch leben/
sondern durch den Geist deß fleisches geschäfft tödten/
wöllen wir anderst Kinder GOttes sein. Roma. 5.
vnd 8.

Es wil aber S. Lucas bey dem Evempel Tabea/Christen sollen
vol gutter
Werk sein.
vns auch dessen erinnern/ das wir nit allein vns auß
dem glauben gutter Werck befleissen/ sondern auch der
selbigen vol werden/ sollen vol/ sagt er/ das ist/ Guttes
zu thun/ nicht müde werden/ Gott vnd vnserm näch-
sten/ gern vnnd willigklich/ nicht gezwunger/ dienen
vnd lieben sollen.

Den Heuchlern wol zu mercken/ welche/ wann sie in
der wochen einest in die Kirchen kummen/ Sie lehrnen

was

Eliſabehta Weltzer in/ von Eberſtein/ ꝛc.

nig iſt ein lebendiger rechtſchaffner Glaube ohne lie-
be/ vnd werck der barmhertzigkeit/ die er Gott vndſei-
nern Naͤchſten zuerzeigen/ ſchuldig.

Schuldig/ ſage ich/ darmit wir dieſe Lehꝛe fuͤr kein
Mittelding anſehen vnd halten. Den niemands kanWo Glaube/
da gutte
Werck.
zweyen Herꝛ en dienẽ/ wird er gewiß den einem zu die-
nen ſchuldig ſein. So ſagt S. Paulus/ das wir zuEphe. 2.
Eſa. 5.
Math. 7.
gutten Wercken erſchaffen ſein. Eſaias vnd Miche-
as/ die H. Pꝛopheten vergleichẽ vns Reben im geiſt-
lichen Weinberg/ darzu verſencket vñ gepflantzet/ das
wir die beſten vnd ſuͤſſeſten fruͤchte tragen ſollen/ Vnd
wie es in eines gedingten Haußknechts freyen willẽ/
nicht ſtets im Hauſe zu arbeiten/ oder aber muͤßig zu
gehn/ Alſo ſtehe es in der Hauß genoſſen deß geyſtlich-
en Hauſes/ oder der Gemeinen Gottes wilkür nicht/
jrenſin gerecht wordẽ/ durch den glauben guttes oder
boͤſes zu thun/ ſondern ſein/ wiea bermalen/ S. Pau-Rom. 5.
id. Ib 8.
lus redet/ Knecht woꝛden der gerechtigkeit/ vñſchul-
dener nit dem fletſch/ das wir nach dem fleiſch leben/
ſondern durch den Geiſt deß fleiſches geſchaͤfft toͤdten/
woͤllen wir anderſt Kinder GOttes ſein. Roma. 5.
vnd 8.

Es wil aber S. Lucas bey dem Evempel Tabea/Chriſten ſollen
vol gutter
Werk ſein.
vns auch deſſen erinnern/ das wir nit allein vns auß
dem glaubẽ gutter Werck befleiſſen/ ſondern auch der
ſelbigen vol werden/ ſollen vol/ ſagt er/ das iſt/ Guttes
zu thun/ nicht muͤde werden/ Gott vnd vnſerm naͤch-
ſten/ gern vnnd willigklich/ nicht gezwunger/ dienen
vnd lieben ſollen.

Den Heuchlern wol zu mercken/ welche/ wañ ſie in
der wochen eineſt in die Kirchen kum̃en/ Sie lehrnen

was

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[[25]/0025] Eliſabehta Weltzer in/ von Eberſtein/ ꝛc. nig iſt ein lebendiger rechtſchaffner Glaube ohne lie- be/ vnd werck der barmhertzigkeit/ die er Gott vndſei- nern Naͤchſten zuerzeigen/ ſchuldig. Schuldig/ ſage ich/ darmit wir dieſe Lehꝛe fuͤr kein Mittelding anſehen vnd halten. Den niemands kan zweyen Herꝛ en dienẽ/ wird er gewiß den einem zu die- nen ſchuldig ſein. So ſagt S. Paulus/ das wir zu gutten Wercken erſchaffen ſein. Eſaias vnd Miche- as/ die H. Pꝛopheten vergleichẽ vns Reben im geiſt- lichen Weinberg/ darzu verſencket vñ gepflantzet/ das wir die beſten vnd ſuͤſſeſten fruͤchte tragen ſollen/ Vnd wie es in eines gedingten Haußknechts freyen willẽ/ nicht ſtets im Hauſe zu arbeiten/ oder aber muͤßig zu gehn/ Alſo ſtehe es in der Hauß genoſſen deß geyſtlich- en Hauſes/ oder der Gemeinen Gottes wilkür nicht/ jrenſin gerecht wordẽ/ durch den glauben guttes oder boͤſes zu thun/ ſondern ſein/ wiea bermalen/ S. Pau- lus redet/ Knecht woꝛden der gerechtigkeit/ vñſchul- dener nit dem fletſch/ das wir nach dem fleiſch leben/ ſondern durch den Geiſt deß fleiſches geſchaͤfft toͤdten/ woͤllen wir anderſt Kinder GOttes ſein. Roma. 5. vnd 8. Wo Glaube/ da gutte Werck. Ephe. 2. Eſa. 5. Math. 7. Rom. 5. id. Ib 8. Es wil aber S. Lucas bey dem Evempel Tabea/ vns auch deſſen erinnern/ das wir nit allein vns auß dem glaubẽ gutter Werck befleiſſen/ ſondern auch der ſelbigen vol werden/ ſollen vol/ ſagt er/ das iſt/ Guttes zu thun/ nicht muͤde werden/ Gott vnd vnſerm naͤch- ſten/ gern vnnd willigklich/ nicht gezwunger/ dienen vnd lieben ſollen. Chriſten ſollen vol gutter Werk ſein. Den Heuchlern wol zu mercken/ welche/ wañ ſie in der wochen eineſt in die Kirchen kum̃en/ Sie lehrnen was D

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Zitationshilfe:	Stainer, Bernhardin: Ein Christliche Leichpredig. Tübingen, 1589, S. [25]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511531/25>, abgerufen am 24.11.2024.

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