Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tham, Augustin: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnis. Eisleben, 1589.

Bild:
<< vorherige Seite

S. Pauli/ Philip. 3.
tel: Jch weis das mein Erlöser lebet/ vnd Er wird
mich hernach aus der Erden aufferwecken/ etc.

Dauid spricht im 42. Psalm: Wenn werde ichPsalm 42.
dahin kommen/ das ich Gottes Angesicht schawe.

2. Mach. 7. trösten sich die sieben Brüder/ so aus2. Mach. 7.
Befehl des Königes Antiochi getödtet wurden/ des
ewigen Lebens gar höchlich.

So spricht Paulus/ das alle liebe Aposteln vnd
Gleubigen ein hertzliches verlangen gehabt/ nach
der Erbschafft des ewigen Lebens/ vnd jres Leibes
Erlösung/ Rom. 8. Vnd der Apostel S. Petrus sagt2. Petr. 3.
Rom. 8.

2. Pet. 3. Wir warten eines newen Himmels.

Diss sind also die vier Gründe/ daraus wir ge-
wiss sein/ das vnser Wandel vnd rechtes Vaterland
im Himmel sey. Vnd dienen vns nu abermal zur Le-
re/ Trost vnd Vermanung/ auff diese weise:

Erstlich werden wir alhie geleret/ worauff wir1.
Lere aus
dem andern
Stücke.

vns iu den Artickeln vnsers Christlichen Glaubens
gründen/ vnd die gewisheit vnserer Seligkeit suchen
sollen/ Nemlich: 1. Jn Gottes Wort/ welches vns die
selbe verkündiget/ offenbaret/ vnd dahin weiset: 2. Jn
dem Verdienst Jhesu Christi/ der vns dieselbe erwor-
ben/ vnd zu wegen gebracht hat/ daraus auch vnser
Glaube vnd aller Trost/ herfleust vnd entspringet: 3.
jn dem Consens/ vnd algemeinen Glauben vnd
Hoffnung der lieben Kirchen/ die Gottes Wort ge-
folget/ vnd sich daraus des HErrn Christi allezeit
getröstet hat.

Da sollen wir vns grundes vnd Trostes erholen/
vnd nicht etwa eine Sacramentirische Gloss bey vn-
serer Vernunfft suchen: Oder mit dem Bapsthumb

an
F ij

S. Pauli/ Philip. 3.
tel: Jch weis das mein Erloͤſer lebet/ vnd Er wird
mich hernach aus der Erden aufferwecken/ etc.

Dauid ſpricht im 42. Pſalm: Wenn werde ichPſalm 42.
dahin kommen/ das ich Gottes Angeſicht ſchawe.

2. Mach. 7. troͤſten ſich die ſieben Bruͤder/ ſo aus2. Mach. 7.
Befehl des Koͤniges Antiochi getoͤdtet wurden/ des
ewigen Lebens gar hoͤchlich.

So ſpricht Paulus/ das alle liebe Apoſteln vnd
Gleubigen ein hertzliches verlangen gehabt/ nach
der Erbſchafft des ewigen Lebens/ vnd jres Leibes
Erloͤſung/ Rom. 8. Vnd der Apoſtel S. Petrus ſagt2. Petr. 3.
Rom. 8.

2. Pet. 3. Wir warten eines newen Himmels.

Diſs ſind alſo die vier Gruͤnde/ daraus wir ge-
wiſs ſein/ das vnſer Wandel vnd rechtes Vaterland
im Himmel ſey. Vnd dienen vns nu abermal zur Le-
re/ Troſt vnd Vermanung/ auff dieſe weiſe:

Erſtlich werden wir alhie geleret/ worauff wir1.
Lere aus
dem andern
Stuͤcke.

vns iu den Artickeln vnſers Chriſtlichen Glaubens
gruͤnden/ vnd die gewisheit vnſerer Seligkeit ſuchen
ſollen/ Nemlich: 1. Jn Gottes Wort/ welches vns die
ſelbe verkuͤndiget/ offenbaret/ vnd dahin weiſet: 2. Jn
dem Verdienſt Jheſu Chriſti/ der vns dieſelbe erwor-
ben/ vnd zu wegen gebracht hat/ daraus auch vnſer
Glaube vnd aller Troſt/ herfleuſt vnd entſpringet: 3.
jn dem Conſens/ vnd algemeinen Glauben vnd
Hoffnung der lieben Kirchen/ die Gottes Wort ge-
folget/ vnd ſich daraus des HErrn Chriſti allezeit
getroͤſtet hat.

Da ſollen wir vns grundes vnd Troſtes erholen/
vnd nicht etwa eine Sacramentiriſche Gloſs bey vn-
ſerer Vernunfft ſuchen: Oder mit dem Bapſthumb

an
F ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0043" n="[43]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">S. Pauli/ Philip. 3.</hi></fw><lb/>
tel: Jch weis das mein Erlo&#x0364;&#x017F;er lebet/ vnd Er wird<lb/>
mich hernach aus der Erden aufferwecken/ etc.</p><lb/>
            <p>Dauid &#x017F;pricht im 42. P&#x017F;alm: Wenn werde ich<note place="right">P&#x017F;alm 42.</note><lb/>
dahin kommen/ das ich Gottes Ange&#x017F;icht &#x017F;chawe.</p><lb/>
            <p>2. Mach. 7. tro&#x0364;&#x017F;ten &#x017F;ich die &#x017F;ieben Bru&#x0364;der/ &#x017F;o aus<note place="right">2. Mach. 7.</note><lb/>
Befehl des Ko&#x0364;niges Antiochi geto&#x0364;dtet wurden/ des<lb/>
ewigen Lebens gar ho&#x0364;chlich.</p><lb/>
            <p>So &#x017F;pricht Paulus/ das alle liebe Apo&#x017F;teln vnd<lb/>
Gleubigen ein hertzliches verlangen gehabt/ nach<lb/>
der Erb&#x017F;chafft des ewigen Lebens/ vnd jres Leibes<lb/>
Erlo&#x0364;&#x017F;ung/ Rom. 8. Vnd der Apo&#x017F;tel S. Petrus &#x017F;agt<note place="right">2. Petr. 3.<lb/>
Rom. 8.</note><lb/>
2. Pet. 3. Wir warten eines newen Himmels.</p><lb/>
            <div n="4">
              <head/>
              <p>Di&#x017F;s &#x017F;ind al&#x017F;o die vier Gru&#x0364;nde/ daraus wir ge-<lb/>
wi&#x017F;s &#x017F;ein/ das vn&#x017F;er Wandel vnd rechtes Vaterland<lb/>
im Himmel &#x017F;ey. Vnd dienen vns nu abermal zur Le-<lb/>
re/ Tro&#x017F;t vnd Vermanung/ auff die&#x017F;e wei&#x017F;e:</p><lb/>
              <div n="5">
                <head/>
                <p>Er&#x017F;tlich werden wir alhie geleret/ worauff wir<note place="right">1.<lb/>
Lere aus<lb/>
dem andern<lb/>
Stu&#x0364;cke.</note><lb/>
vns iu den Artickeln vn&#x017F;ers Chri&#x017F;tlichen Glaubens<lb/>
gru&#x0364;nden/ vnd die gewisheit vn&#x017F;erer Seligkeit &#x017F;uchen<lb/>
&#x017F;ollen/ Nemlich: 1. Jn Gottes Wort/ welches vns die<lb/>
&#x017F;elbe verku&#x0364;ndiget/ offenbaret/ vnd dahin wei&#x017F;et: 2. Jn<lb/>
dem Verdien&#x017F;t Jhe&#x017F;u Chri&#x017F;ti/ der vns die&#x017F;elbe erwor-<lb/>
ben/ vnd zu wegen gebracht hat/ daraus auch vn&#x017F;er<lb/>
Glaube vnd aller Tro&#x017F;t/ herfleu&#x017F;t vnd ent&#x017F;pringet: 3.<lb/>
jn dem Con&#x017F;ens/ vnd algemeinen Glauben vnd<lb/>
Hoffnung der lieben Kirchen/ die Gottes Wort ge-<lb/>
folget/ vnd &#x017F;ich daraus des HErrn Chri&#x017F;ti allezeit<lb/>
getro&#x0364;&#x017F;tet hat.</p><lb/>
                <p>Da &#x017F;ollen wir vns grundes vnd Tro&#x017F;tes erholen/<lb/>
vnd nicht etwa eine Sacramentiri&#x017F;che Glo&#x017F;s bey vn-<lb/>
&#x017F;erer Vernunfft &#x017F;uchen: Oder mit dem Bap&#x017F;thumb<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F ij</fw><fw place="bottom" type="catch">an</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[43]/0043] S. Pauli/ Philip. 3. tel: Jch weis das mein Erloͤſer lebet/ vnd Er wird mich hernach aus der Erden aufferwecken/ etc. Dauid ſpricht im 42. Pſalm: Wenn werde ich dahin kommen/ das ich Gottes Angeſicht ſchawe. Pſalm 42. 2. Mach. 7. troͤſten ſich die ſieben Bruͤder/ ſo aus Befehl des Koͤniges Antiochi getoͤdtet wurden/ des ewigen Lebens gar hoͤchlich. 2. Mach. 7. So ſpricht Paulus/ das alle liebe Apoſteln vnd Gleubigen ein hertzliches verlangen gehabt/ nach der Erbſchafft des ewigen Lebens/ vnd jres Leibes Erloͤſung/ Rom. 8. Vnd der Apoſtel S. Petrus ſagt 2. Pet. 3. Wir warten eines newen Himmels. 2. Petr. 3. Rom. 8. Diſs ſind alſo die vier Gruͤnde/ daraus wir ge- wiſs ſein/ das vnſer Wandel vnd rechtes Vaterland im Himmel ſey. Vnd dienen vns nu abermal zur Le- re/ Troſt vnd Vermanung/ auff dieſe weiſe: Erſtlich werden wir alhie geleret/ worauff wir vns iu den Artickeln vnſers Chriſtlichen Glaubens gruͤnden/ vnd die gewisheit vnſerer Seligkeit ſuchen ſollen/ Nemlich: 1. Jn Gottes Wort/ welches vns die ſelbe verkuͤndiget/ offenbaret/ vnd dahin weiſet: 2. Jn dem Verdienſt Jheſu Chriſti/ der vns dieſelbe erwor- ben/ vnd zu wegen gebracht hat/ daraus auch vnſer Glaube vnd aller Troſt/ herfleuſt vnd entſpringet: 3. jn dem Conſens/ vnd algemeinen Glauben vnd Hoffnung der lieben Kirchen/ die Gottes Wort ge- folget/ vnd ſich daraus des HErrn Chriſti allezeit getroͤſtet hat. 1. Lere aus dem andern Stuͤcke. Da ſollen wir vns grundes vnd Troſtes erholen/ vnd nicht etwa eine Sacramentiriſche Gloſs bey vn- ſerer Vernunfft ſuchen: Oder mit dem Bapſthumb an F ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/511524
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/511524/43
Zitationshilfe: Tham, Augustin: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnis. Eisleben, 1589, S. [43]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511524/43>, abgerufen am 24.11.2024.