Tham, Augustin: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnis. Eisleben, 1589.S. Pauli/ Philip. 3. alle satt/ so viel jrer waren/ vnd muste keiner hunge-rig von jm gehen. Also verheisset auch Gott der HERR denen die Zum dritten/ Haben wir in dieser Himlischen3. Die dritte Diese Freiheit aber ist zweierley. Erstlich sind wirFreyheit der Es darff vns auch das Gesetz nicht mehr zwin-Das vns Vnd im 110. Psalm spricht er: Das Volck desPsalm. j. freiem D ij
S. Pauli/ Philip. 3. alle ſatt/ ſo viel jrer waren/ vnd muſte keiner hunge-rig von jm gehen. Alſo verheiſſet auch Gott der HERR denen die Zum dritten/ Haben wir in dieſer Himliſchen3. Die dritte Dieſe Freiheit aber iſt zweierley. Erſtlich ſind wirFreyheit der Es darff vns auch das Geſetz nicht mehr zwin-Das vns Vnd im 110. Pſalm ſpricht er: Das Volck desPſalm. j. freiem D ij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0027" n="[27]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">S. Pauli/ Philip. 3.</hi></fw><lb/> alle ſatt/ ſo viel jrer waren/ vnd muſte keiner hunge-<lb/> rig von jm gehen.</p><lb/> <p>Alſo verheiſſet auch Gott der HERR denen die<lb/> jn fuͤrchten/ das Er ſie aus Zion ſegnen wolle/ im<lb/> 128. Pſalm. Das iſt: Er wil die Gottſeligen aus ſeiner<note place="right">Pſalm. 128.</note><lb/> Kirchen Commis vnd Speiskammer/ Geiſtlich vnd<lb/> Leiblich ſpeiſen/ vnd mit aller notdurfft/ Leibes vnd<lb/> der Seelen reichlich verſorgen.</p><lb/> <p>Zum dritten/ Haben wir in dieſer Himliſchen<note place="right">3. Die dritte<lb/> Herrligkeit<lb/> iſt die Frey-<lb/> heit.</note><lb/> Buͤrgerſchafft gar groſſe vnd herrliche Freyheit. Jo-<lb/> hannis am 8. Capitel: So euch der Son frey macht/<lb/> ſo ſeid jr recht frey. 1. Corinth. 7. Wer beruffen iſt/ der<note place="right">Johan. 8.</note><lb/> iſt ein Befreyeter des HERRN.<note place="right">1. Corinth. 7</note></p><lb/> <p>Dieſe Freiheit aber iſt zweierley. Erſtlich ſind wir<note place="right">Freyheit der<lb/> Cheriſtë zu ei<lb/> erley:</note><lb/> befreyet vom Geſetz/ Alſo/ das vns daſſelbige nicht<lb/> mehr darff anklagen vnd verdammen/ wie Paulus<note place="right">1. Vom Ge-<lb/> ſetz.</note><lb/> ſagt/ Rom. 8. vnd zun Galat. am 3. Capitel: Da die<note place="right">Das vns dz<lb/> Geſetz nicht<lb/> mehr kan <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>-<lb/> dammen.</note><lb/> zeit erfuͤllet wart/ ſandte Gott ſeinen Son/ geboren<lb/> von einem Weibe/ vnd vnter das Geſetz gethan/ auff<lb/> das Er die/ ſo vnter dem Geſetz waren erloͤſete/ das<note place="right">Rom. 8.<lb/> Gal. 3.</note><lb/> wir die Kindſchafft empfingen. Alſo ſpricht er auch<lb/> Gal. 4. Chriſtus hat vns erloͤſet vom Fluch des Ge-<note place="right">Gal. 4.</note><lb/> ſetzes/ da Er ward ein Fluch fuͤr vns.</p><lb/> <p>Es darff vns auch das Geſetz nicht mehr zwin-<note place="right">Das vns<lb/> auch das Ge<lb/> ſetze nicht<lb/> mehr darff<lb/> zwingen.</note><lb/> gen zum gehorſam/ Sondern Gott der HERR ma-<lb/> chet ſolche Leute aus vns/ die da luſt haben zu ſeinem<lb/> Geſetz/ Wie Dauid ſagt im erſten Pſalm.</p><lb/> <p>Vnd im 110. Pſalm ſpricht er: Das Volck des<note place="right">Pſalm. j.</note><lb/> newen Teſtaments/ werde ſein <hi rendition="#aq">Populus ſpontaneus,</hi><note place="right">Pſalm. 110.</note><lb/> Ein freywillig Volck/ das dem <hi rendition="#g">HERRN</hi> aus<lb/> <fw place="bottom" type="sig">D ij</fw><fw place="bottom" type="catch">freiem</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[27]/0027]
S. Pauli/ Philip. 3.
alle ſatt/ ſo viel jrer waren/ vnd muſte keiner hunge-
rig von jm gehen.
Alſo verheiſſet auch Gott der HERR denen die
jn fuͤrchten/ das Er ſie aus Zion ſegnen wolle/ im
128. Pſalm. Das iſt: Er wil die Gottſeligen aus ſeiner
Kirchen Commis vnd Speiskammer/ Geiſtlich vnd
Leiblich ſpeiſen/ vnd mit aller notdurfft/ Leibes vnd
der Seelen reichlich verſorgen.
Pſalm. 128.
Zum dritten/ Haben wir in dieſer Himliſchen
Buͤrgerſchafft gar groſſe vnd herrliche Freyheit. Jo-
hannis am 8. Capitel: So euch der Son frey macht/
ſo ſeid jr recht frey. 1. Corinth. 7. Wer beruffen iſt/ der
iſt ein Befreyeter des HERRN.
3. Die dritte
Herrligkeit
iſt die Frey-
heit.
Johan. 8.
1. Corinth. 7
Dieſe Freiheit aber iſt zweierley. Erſtlich ſind wir
befreyet vom Geſetz/ Alſo/ das vns daſſelbige nicht
mehr darff anklagen vnd verdammen/ wie Paulus
ſagt/ Rom. 8. vnd zun Galat. am 3. Capitel: Da die
zeit erfuͤllet wart/ ſandte Gott ſeinen Son/ geboren
von einem Weibe/ vnd vnter das Geſetz gethan/ auff
das Er die/ ſo vnter dem Geſetz waren erloͤſete/ das
wir die Kindſchafft empfingen. Alſo ſpricht er auch
Gal. 4. Chriſtus hat vns erloͤſet vom Fluch des Ge-
ſetzes/ da Er ward ein Fluch fuͤr vns.
Freyheit der
Cheriſtë zu ei
erley:
1. Vom Ge-
ſetz.
Das vns dz
Geſetz nicht
mehr kan _-
dammen.
Rom. 8.
Gal. 3.
Gal. 4.
Es darff vns auch das Geſetz nicht mehr zwin-
gen zum gehorſam/ Sondern Gott der HERR ma-
chet ſolche Leute aus vns/ die da luſt haben zu ſeinem
Geſetz/ Wie Dauid ſagt im erſten Pſalm.
Das vns
auch das Ge
ſetze nicht
mehr darff
zwingen.
Vnd im 110. Pſalm ſpricht er: Das Volck des
newen Teſtaments/ werde ſein Populus ſpontaneus,
Ein freywillig Volck/ das dem HERRN aus
freiem
Pſalm. j.
Pſalm. 110.
D ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/511524 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/511524/27 |
Zitationshilfe: | Tham, Augustin: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnis. Eisleben, 1589, S. [27]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511524/27>, abgerufen am 26.07.2024. |