Tham, Augustin: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnis. Eisleben, 1589.S. Pauli/ Philip. 3. zu Jerusalem/ für ein gros ding achtet/ das er Bür-ger zu Rom war. Vnd die Königin aus Reicharabien1. Reg. 10. preisete vnd rhümete dis für selige Leute/ die des Kö- niges Salomonis Vnterthanen waren/ vnd in sei- nem Reiche jr politeuma vnd auffenthalt hatten. Aber/ Was ist dis für Herrligkeit/ gegen der/ die Dasselbige Reich/ beschreibt vns nu S. Paulus Das wörtlein/ HJMMEL/ wird in der schrifftDas wert 1. Erstlich wird damit beschrieben die Christliche 2. Zum andern/ wird dadurch angezeiget das Matth. 5. Es sey denn ewer Gerechtigkeit besser Matth. 18. Jre Engel sehen allezeit das Ange-Matth. 18. Wenn nu Paulus sagt/ Vnser Wandel sey imZweierley Eine C iij
S. Pauli/ Philip. 3. zu Jeruſalem/ fuͤr ein gros ding achtet/ das er Buͤr-ger zu Rom war. Vnd die Koͤnigin aus Reicharabien1. Reg. 10. preiſete vnd rhuͤmete dis fuͤr ſelige Leute/ die des Koͤ- niges Salomonis Vnterthanen waren/ vnd in ſei- nem Reiche jr πολίτευμα vnd auffenthalt hatten. Aber/ Was iſt dis fuͤr Herrligkeit/ gegen der/ die Daſſelbige Reich/ beſchreibt vns nu S. Paulus Das woͤrtlein/ HJMMEL/ wird in der ſchrifftDas wert 1. Erſtlich wird damit beſchrieben die Chriſtliche 2. Zum andern/ wird dadurch angezeiget das Matth. 5. Es ſey denn ewer Gerechtigkeit beſſer Matth. 18. Jre Engel ſehen allezeit das Ange-Matth. 18. Wenn nu Paulus ſagt/ Vnſer Wandel ſey imZweierley Eine C iij
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S. Pauli/ Philip. 3.
zu Jeruſalem/ fuͤr ein gros ding achtet/ das er Buͤr-
ger zu Rom war. Vnd die Koͤnigin aus Reicharabien
preiſete vnd rhuͤmete dis fuͤr ſelige Leute/ die des Koͤ-
niges Salomonis Vnterthanen waren/ vnd in ſei-
nem Reiche jr πολίτευμα vnd auffenthalt hatten.
1. Reg. 10.
Aber/ Was iſt dis fuͤr Herrligkeit/ gegen der/ die
wir Chriſten haben? Vnſer wandel iſt nicht in einem
Jrdiſchen oder Weltlichem vergenglichem Reiche/
oder etwa vnter einem gewaltigen Monarchen/ ſon-
dern viel in einem herrlicherem vnd mechtigerem
Reiche.
Der Chri-
ſten Herrlig-
keit wird be
ſchrieben.
Daſſelbige Reich/ beſchreibt vns nu S. Paulus
zum andern/ da er ſaget: Vnſer Wandel ſey im Him-
mel.
Das woͤrtlein/ HJMMEL/ wird in der ſchrifft
auff zweierleyweiſe gebrauchet:
Das wert
Himmel/
auff zweier-
l y weiſe ge-
braucht.
1. Erſtlich wird damit beſchrieben die Chriſtliche
Kirche auff Erden/ Matth. am 13. 18. 20. vnd 23. Capi-
teln.
1. Fur die
Kirche auff
Erden.
2. Zum andern/ wird dadurch angezeiget das
Himliſche ewige Leben vnd Seligkeit.
2. Fuͤr das
Himliſche vñ
ewige leben.
Matth. 5. Es ſey denn ewer Gerechtigkeit beſſer
denn der Schrifftgelerten vnd Phariſeer/ ſo werdet
jr nicht in das Himmelreich kommen. Jtem/ Es
wird euch im Himmel wol belohnet werden.
Matth. 18. Jre Engel ſehen allezeit das Ange-
ſicht meines Vaters im Himmel.
Matth. 18.
Wenn nu Paulus ſagt/ Vnſer Wandel ſey im
Himmel/ So zeigt er damit an zweierley Herrligkeit
der lieben Chriſten:
Zweierley
Herrligkeit
der Chriſten
in dieſem
Spruche be-
griffen.
Eine
C iij
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