Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673.mich anietzo/ solchen zu entscheiden/ gantz Besonders ersahe die seligste Seele mit sterb- gnügt
mich anietzo/ ſolchen zu entſcheiden/ gantz Beſonders erſahe die ſeligſte Seele mit ſterb- gnuͤgt
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mich anietzo/ ſolchen zu entſcheiden/ gantz
zweiffelhafftig laſſen; Gleichwie aber das Ge-
ſtirne ſehr klar und heiterer ſcheinet/ wenn der
ſchwartze Fluͤgel truͤber Nacht ſonſt alles uͤber-
decket/ und dagegen bleicher/ indehm das
groſſe Licht die hellen Straalen wirfft; So
hat auch derer Vollkommenheit/ bey froͤlichen
geſunden Tagen zwar nie tunckel/ iedoch bey
duͤſteren Angſt-Naͤchten ſtaͤrcker vorgeleuchtet.
Beſonders erſahe die ſeligſte Seele mit ſterb-
lichen Augen was abweſend und unſichtbar:
Sie hielte ihnen vor/ das was ſchon weg und
noch nicht da war. Sie lebte im Himmel/
als Sie noch auff Erden gieng; Denn himm-
liſches Erbtheil zu erlangen/ war der eintzige
Wuntſch/ die eintzige Hoffnung. Das gan-
tze Hertz war GOTT gewiedmet und daher in
Weltlichen Sachen ein Frembdung. Den
Nechſten liebte Sie als ſich ſelbſt/ es ſtund dem
Armuth Thor und Angel offen; Ein ſaures
Geſicht/ ſo der bedraͤngten Noth vergroͤſſert/
war von Jhr entfernet/ ja die Verweigerung
ſelbſt/ verbuͤndlich. Niemand kehrete unver-
gnuͤgt
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