Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673.Darnach hat Sie mit Paulo gekämpffet in vielerley Christus D ij
Darnach hat Sie mit Paulo gekaͤmpffet in vielerley Chriſtus D ij
<TEI> <text> <body> <div type="fsThanks" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0027" n="[27]"/> <p>Darnach hat Sie mit Paulo gekaͤmpffet in vielerley<lb/> Truͤbſal von zarter Kindheit an/ in dem allzufruͤhzeitig erſt<lb/> dero Hochgeliebteſte Frau Mutter/ und kurtz hernach dero<lb/> Hochfuͤrſtlicher Herr Vater ihr durch den Tod weg ge-<lb/> nommen/ nach dem nicht allein ſo viel ſchmertzliche Trauer-<lb/> Faͤlle deß Piaſtiſchen Stamm-Hauſes/ als auch eigner<lb/> Herrichen und Fraͤulinnen erfahren muͤſſen. Zugeſchweigen<lb/> vieler ſchmertzhaffter Leibes Schwachheiten. Aber Sie hat<lb/> gekaͤmpffet mit Glauben/ Gebeth und Andacht/ dazu Sie<lb/> ihr ſonderlich erwehlet deß ſeligen Wudrians Creutz-Schu-<lb/> le/ welche Sie biß faſt gaͤntzlich zum drittenmal durchgele-<lb/> ſen. Beſonders in der langwierig letzten Niederlage/ da<lb/> Sie zum Bilde der Nachfolge/ ihr den Geiſtlichen Myrꝛhen-<lb/> Berg die Paſſion Chriſti vorgeſtellet/ und Krafft derſelben<lb/> auch/ eigner Bericht nach/ ſiegende uͤberſtiegen. Dannen-<lb/> hero gewiß auch deß letzteren/ deſſen Paulus ſich getroͤſtet/<lb/> ſich verſichert/ daß Sie nunmehro gekroͤnet ſtehet vor Got-<lb/> tes Thron und deß Lammes: wie in zwey <hi rendition="#aq">Viſionen</hi> Chri-<lb/> ſtus Jeſus es der wol-ſeligen/ als einen Vorſchmack deß ewi-<lb/> gen Lebens/ gezeiget. Denn als Sie einsmal in ihren groͤ-<lb/> ſten Schmertzen gelegen/ und Sie der Huͤlffe deß HErren Je-<lb/> ſu erinnert worden/ ſagte Sie: Jch ſehe den HErren mir<lb/> entgegen kommen mit der ſchoͤnen Krone/ und reichet ſie mir.<lb/> Noch eines; als Sie von einer dero Hochgeliebteſten Bluts-<lb/> Verwandten getroͤſtet worden/ ſich ein kleines zugedulden/<lb/> ſo wuͤrde ſie bald zu dero hertzliebſten Kindrichen gelangen.<lb/> Darauff Sie zwar geſchwiegen; laͤngſt hernach faͤnget Sie<lb/> unverſehens an mit freudigem Gemuͤthe: Ach! da kommt<lb/> eines! Als befragt worden/ wer? Meiner Kinder eines<lb/> mit einer Krone. Und Kinder ſind ja im Himmelreich/<note place="right"><hi rendition="#aq">Marc.</hi> 10.</note><lb/> laut Chriſti Zuſpruch: Jſt das nicht verſichert genung<lb/> der Krone deß Lebens? Jſt das nicht erfuͤllet an Jhr/ was<lb/> <fw type="sig" place="bottom">D ij</fw><fw type="catch" place="bottom">Chriſtus</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[27]/0027]
Darnach hat Sie mit Paulo gekaͤmpffet in vielerley
Truͤbſal von zarter Kindheit an/ in dem allzufruͤhzeitig erſt
dero Hochgeliebteſte Frau Mutter/ und kurtz hernach dero
Hochfuͤrſtlicher Herr Vater ihr durch den Tod weg ge-
nommen/ nach dem nicht allein ſo viel ſchmertzliche Trauer-
Faͤlle deß Piaſtiſchen Stamm-Hauſes/ als auch eigner
Herrichen und Fraͤulinnen erfahren muͤſſen. Zugeſchweigen
vieler ſchmertzhaffter Leibes Schwachheiten. Aber Sie hat
gekaͤmpffet mit Glauben/ Gebeth und Andacht/ dazu Sie
ihr ſonderlich erwehlet deß ſeligen Wudrians Creutz-Schu-
le/ welche Sie biß faſt gaͤntzlich zum drittenmal durchgele-
ſen. Beſonders in der langwierig letzten Niederlage/ da
Sie zum Bilde der Nachfolge/ ihr den Geiſtlichen Myrꝛhen-
Berg die Paſſion Chriſti vorgeſtellet/ und Krafft derſelben
auch/ eigner Bericht nach/ ſiegende uͤberſtiegen. Dannen-
hero gewiß auch deß letzteren/ deſſen Paulus ſich getroͤſtet/
ſich verſichert/ daß Sie nunmehro gekroͤnet ſtehet vor Got-
tes Thron und deß Lammes: wie in zwey Viſionen Chri-
ſtus Jeſus es der wol-ſeligen/ als einen Vorſchmack deß ewi-
gen Lebens/ gezeiget. Denn als Sie einsmal in ihren groͤ-
ſten Schmertzen gelegen/ und Sie der Huͤlffe deß HErren Je-
ſu erinnert worden/ ſagte Sie: Jch ſehe den HErren mir
entgegen kommen mit der ſchoͤnen Krone/ und reichet ſie mir.
Noch eines; als Sie von einer dero Hochgeliebteſten Bluts-
Verwandten getroͤſtet worden/ ſich ein kleines zugedulden/
ſo wuͤrde ſie bald zu dero hertzliebſten Kindrichen gelangen.
Darauff Sie zwar geſchwiegen; laͤngſt hernach faͤnget Sie
unverſehens an mit freudigem Gemuͤthe: Ach! da kommt
eines! Als befragt worden/ wer? Meiner Kinder eines
mit einer Krone. Und Kinder ſind ja im Himmelreich/
laut Chriſti Zuſpruch: Jſt das nicht verſichert genung
der Krone deß Lebens? Jſt das nicht erfuͤllet an Jhr/ was
Chriſtus
Marc. 10.
D ij
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