Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hoepner, Johann: LeichPredigt/ Vber das Trostsprüchlein. Leipzig, 1632.

Bild:
<< vorherige Seite


PIA VALEDICTIO
DEFUNCTAE.
MAg es denn je nicht anders seyn/
Denn daß in Angst des Hertzens
mein/
Jch jetzt also mein junges Leben/
Nach Gottes Willen muß auffgeben.
So gescheh Herr dein göttlicher Will/
Dir wil ich gerne halten still.
Machs wie du wilt/ gleich wunderlich/
Hilff nur daß mirs sey seliglich.
Die Angst meins Hertzns ist groß vnd schwer/
Ach steh mir bey mein Gott vnd Herr/
Vnd führe mich auß meinen Nöhten/
Denn ich weiß/ du kanst mich wol retten.
Sihe an mein Jammer vnd Elend/
Vnd bescher mir ein seligs End.
Vergib mir auch all meine Sünd/
Denn ich bin je dein liebstes Kind/
Vnd du mein Vater/ der du mich
In Mutterleibe wunderlich
Nach deinem Ebenbild formiert/
Mit Gaben reichlich auch geziert/
Jn dem du mir auff dieser Erd
Fromm vnd Christlich Eltern beschert/
Von welchen ich vor neunzehen Jahrn
Allhier zu Leipzig bin geborn/
Die


PIA VALEDICTIO
DEFUNCTÆ.
MAg es denn je nicht anders ſeyn/
Denn daß in Angſt des Hertzens
mein/
Jch jetzt alſo mein junges Leben/
Nach Gottes Willen muß auffgebẽ.
So geſcheh Herr dein goͤttlicher Will/
Dir wil ich gerne halten ſtill.
Machs wie du wilt/ gleich wunderlich/
Hilff nur daß mirs ſey ſeliglich.
Die Angſt meins Hertzns iſt groß vnd ſchwer/
Ach ſteh mir bey mein Gott vnd Herr/
Vnd fuͤhre mich auß meinen Noͤhten/
Denn ich weiß/ du kanſt mich wol retten.
Sihe an mein Jammer vnd Elend/
Vnd beſcher mir ein ſeligs End.
Vergib mir auch all meine Suͤnd/
Denn ich bin je dein liebſtes Kind/
Vnd du mein Vater/ der du mich
In Mutterleibe wunderlich
Nach deinem Ebenbild formiert/
Mit Gaben reichlich auch geziert/
Jn dem du mir auff dieſer Erd
Fromm vnd Chriſtlich Eltern beſchert/
Von welchen ich vor neunzehen Jahrn
Allhier zu Leipzig bin geborn/
Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsEpicedia" n="1">
        <pb facs="#f0023" n="[23]"/>
        <fw type="header" place="top">
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </fw>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">PIA VALEDICTIO<lb/>
DEFUNCTÆ.</hi> </hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">M</hi>Ag es denn je nicht anders &#x017F;eyn/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Denn daß in Ang&#x017F;t des Hertzens</hi> </hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">mein/</hi> </hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Jch jetzt al&#x017F;o mein junges Leben/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Nach Gottes Willen muß auffgebe&#x0303;.</hi> </hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">So ge&#x017F;cheh <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> dein go&#x0364;ttlicher Will/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Dir wil ich gerne halten &#x017F;till.</hi> </hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Machs wie du wilt/ gleich wunderlich/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">Hilff nur daß mirs &#x017F;ey &#x017F;eliglich.</hi> </l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l> <hi rendition="#fr">Die Ang&#x017F;t meins Hertzns i&#x017F;t groß vnd &#x017F;chwer/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Ach &#x017F;teh mir bey mein Gott vnd <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr/</hi></hi></hi> </hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Vnd fu&#x0364;hre mich auß meinen No&#x0364;hten/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Denn ich weiß/ du kan&#x017F;t mich wol retten.</hi> </hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Sihe an mein Jammer vnd Elend/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Vnd be&#x017F;cher mir ein &#x017F;eligs End.</hi> </hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Vergib mir auch all meine Su&#x0364;nd/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Denn ich bin je dein lieb&#x017F;tes Kind/</hi> </hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Vnd du mein Vater/ der du mich</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">In Mutterleibe wunderlich</hi> </hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Nach deinem Ebenbild formiert/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Mit Gaben reichlich auch geziert/</hi> </hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Jn dem du mir auff die&#x017F;er Erd</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Fromm vnd Chri&#x017F;tlich Eltern be&#x017F;chert/</hi> </hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Von welchen ich vor neunzehen Jahrn</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Allhier zu Leipzig bin geborn/</hi> </hi> </l><lb/>
              <fw type="catch" place="bottom">Die</fw><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[23]/0023] PIA VALEDICTIO DEFUNCTÆ. MAg es denn je nicht anders ſeyn/ Denn daß in Angſt des Hertzens mein/ Jch jetzt alſo mein junges Leben/ Nach Gottes Willen muß auffgebẽ. So geſcheh Herr dein goͤttlicher Will/ Dir wil ich gerne halten ſtill. Machs wie du wilt/ gleich wunderlich/ Hilff nur daß mirs ſey ſeliglich. Die Angſt meins Hertzns iſt groß vnd ſchwer/ Ach ſteh mir bey mein Gott vnd Herr/ Vnd fuͤhre mich auß meinen Noͤhten/ Denn ich weiß/ du kanſt mich wol retten. Sihe an mein Jammer vnd Elend/ Vnd beſcher mir ein ſeligs End. Vergib mir auch all meine Suͤnd/ Denn ich bin je dein liebſtes Kind/ Vnd du mein Vater/ der du mich In Mutterleibe wunderlich Nach deinem Ebenbild formiert/ Mit Gaben reichlich auch geziert/ Jn dem du mir auff dieſer Erd Fromm vnd Chriſtlich Eltern beſchert/ Von welchen ich vor neunzehen Jahrn Allhier zu Leipzig bin geborn/ Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510780
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510780/23
Zitationshilfe: Hoepner, Johann: LeichPredigt/ Vber das Trostsprüchlein. Leipzig, 1632, S. [23]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510780/23>, abgerufen am 25.11.2024.