Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Etner, Martin: Ehren-Krönlin Jungfräulicher Hertzen. Glogau, 1613.

Bild:
<< vorherige Seite


Mein Seel darff keines Trawrens nu/
Bey GOTT ist sie in sanffter Ruh.
Sie ist frölich/ vnd gutter ding/
Vnd mit den Heilgen Engeln singt.
Sie ist in grosser Wonn vnd Frewdt/
Welch wird wehren zu ewigr zeit.
Jch bin erlöst von allr Gefahr/
Vnd aller bösen Menschen Schar/
Darinnen Jhr noch jtzundt schwebt/
Vnd in grosser Betrübniß lebt.
Derhalben nicht bekümmert seid/
Jn solcher Klag vnd grossem Leidt.
Sondern viel mehr euch frewen thut
Mit frischem vnd frölichem Muth.
Letzlich geb Euch GOtt langes Lebn/
Auff dieser (wie wol trawrigr) Erdn:
Vnd wenn Jhr nun erlöset seid/
Von allr Gefahr/ vnd grossem Leid/
So woll Euch GOtt nach diesem Lebn/
Den Himmel zubesitzen gebn:
Da wir denn werdn in Ewigkeit
Bleiben in Frewd vnd Herrligkeit.
MICHAEL EDERVS,
Scholae Glog. August. alumnus.
Maria
I 2


Mein Seel darff keines Trawrens nu/
Bey GOTT iſt ſie in ſanffter Ruh.
Sie iſt froͤlich/ vnd gutter ding/
Vnd mit den Heilgen Engeln ſingt.
Sie iſt in groſſer Wonn vnd Frewdt/
Welch wird wehren zu ewigr zeit.
Jch bin erloͤſt von allr Gefahr/
Vnd aller boͤſen Menſchen Schar/
Darinnen Jhr noch jtzundt ſchwebt/
Vnd in groſſer Betruͤbniß lebt.
Derhalben nicht bekuͤmmert ſeid/
Jn ſolcher Klag vnd groſſem Leidt.
Sondern viel mehr euch frewen thut
Mit friſchem vnd froͤlichem Muth.
Letzlich geb Euch GOtt langes Lebn/
Auff dieſer (wie wol trawrigr) Erdn:
Vnd wenn Jhr nun erloͤſet ſeid/
Von allr Gefahr/ vnd groſſem Leid/
So woll Euch GOtt nach dieſem Lebn/
Den Himmel zubeſitzen gebn:
Da wir denn werdn in Ewigkeit
Bleiben in Frewd vnd Herrligkeit.
MICHAEL EDERVS,
Scholæ Glog. Auguſt. alumnus.
Maria
I 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsEpicedia" n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0067" n="66[65]"/>
              <fw place="top" type="header">
                <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              </fw>
              <l>Mein Seel darff keines Trawrens nu/</l><lb/>
              <l>Bey <hi rendition="#g">GOTT</hi> i&#x017F;t &#x017F;ie in &#x017F;anffter Ruh.</l><lb/>
              <l>Sie i&#x017F;t fro&#x0364;lich/ vnd gutter ding/</l><lb/>
              <l>Vnd mit den Heilgen Engeln &#x017F;ingt.</l><lb/>
              <l>Sie i&#x017F;t in gro&#x017F;&#x017F;er Wonn vnd Frewdt/</l><lb/>
              <l>Welch wird wehren zu ewigr zeit.</l><lb/>
              <l>Jch bin erlo&#x0364;&#x017F;t von allr Gefahr/</l><lb/>
              <l>Vnd aller bo&#x0364;&#x017F;en Men&#x017F;chen Schar/</l><lb/>
              <l>Darinnen Jhr noch jtzundt &#x017F;chwebt/</l><lb/>
              <l>Vnd in gro&#x017F;&#x017F;er Betru&#x0364;bniß lebt.</l><lb/>
              <l>Derhalben nicht beku&#x0364;mmert &#x017F;eid/</l><lb/>
              <l>Jn &#x017F;olcher Klag vnd gro&#x017F;&#x017F;em Leidt.</l><lb/>
              <l>Sondern viel mehr euch frewen thut</l><lb/>
              <l>Mit fri&#x017F;chem vnd fro&#x0364;lichem Muth.</l><lb/>
              <l>Letzlich geb Euch GOtt langes Lebn/</l><lb/>
              <l>Auff die&#x017F;er (wie wol trawrigr) Erdn:</l><lb/>
              <l>Vnd wenn Jhr nun erlo&#x0364;&#x017F;et &#x017F;eid/</l><lb/>
              <l>Von allr Gefahr/ vnd gro&#x017F;&#x017F;em Leid/</l><lb/>
              <l>So woll Euch GOtt nach die&#x017F;em Lebn/</l><lb/>
              <l>Den Himmel zube&#x017F;itzen gebn:</l><lb/>
              <l>Da wir denn werdn in Ewigkeit</l><lb/>
              <l>Bleiben in Frewd vnd Herrligkeit.</l>
            </lg><lb/>
            <closer>
              <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">MICHAEL EDERVS,</hi><lb/>
Scholæ Glog. Augu&#x017F;t. alumnus.</hi> </hi> </hi> </salute>
            </closer>
          </div>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">I</hi> 2</fw>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#k">Maria</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[66[65]/0067] Mein Seel darff keines Trawrens nu/ Bey GOTT iſt ſie in ſanffter Ruh. Sie iſt froͤlich/ vnd gutter ding/ Vnd mit den Heilgen Engeln ſingt. Sie iſt in groſſer Wonn vnd Frewdt/ Welch wird wehren zu ewigr zeit. Jch bin erloͤſt von allr Gefahr/ Vnd aller boͤſen Menſchen Schar/ Darinnen Jhr noch jtzundt ſchwebt/ Vnd in groſſer Betruͤbniß lebt. Derhalben nicht bekuͤmmert ſeid/ Jn ſolcher Klag vnd groſſem Leidt. Sondern viel mehr euch frewen thut Mit friſchem vnd froͤlichem Muth. Letzlich geb Euch GOtt langes Lebn/ Auff dieſer (wie wol trawrigr) Erdn: Vnd wenn Jhr nun erloͤſet ſeid/ Von allr Gefahr/ vnd groſſem Leid/ So woll Euch GOtt nach dieſem Lebn/ Den Himmel zubeſitzen gebn: Da wir denn werdn in Ewigkeit Bleiben in Frewd vnd Herrligkeit. MICHAEL EDERVS, Scholæ Glog. Auguſt. alumnus. Maria I 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510585
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510585/67
Zitationshilfe: Etner, Martin: Ehren-Krönlin Jungfräulicher Hertzen. Glogau, 1613, S. 66[65]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510585/67>, abgerufen am 03.12.2024.