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Breuer, Balthasar: Christliche Leichpredigt/ Vber die selige Hinfahrt. Liegnitz, [1613].

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schen jhm vnd dem Tode/ 1. Sam. 20. Daher er denn auch
vnser heutigs Sprüchlein nicht von hören sagen/ sondern
aus eigener erfahrung gestellet. Psal. 4. Also/ Noha war
ein heiliger fromer Man/ vnd ohne wandel für der Welt/
vnd führet ein Göttlich leben zu seinen zeiten: Dennoch
führet jhn GOtt in der Archen durch die Flutten ein gutte
zeit so wunderlich herumb/ das er offt nicht wuste ob er im
Himmel oder in der Hellen wer. Gen. 7. Abraham den
Patriarchen nennt die Schrifft mit Namen einen geliebten
Gottes/ einen freund Gottes/ Vater der Heiligen oder
gleubigen: Vnd O wie führet jhn Gott doch so wunderlich
jtzt aus Vr Chaldea seinem Vaterlande/ bald in Egypten/
denn vnter die Philister/ da er manchmahl in gefahr Leibs
vnd lebens gerahten; ja endlich führet er jhn auch ins Land
Moria/ mit befehl/ das er seinen einigen Sohn daselbst mit
eigener Hand schlachten solte vnd auffopffern. Gen. 12. 15.
22. Isaac vnd Jacob treten in jhres fromen Vaters vnd
Grosvaters Fusstapffen an Gottseligkeit vnd heiligkeit:
Ich meine/ ich meine/ sie mussen jhm auch nachfolgen in
Creutz vnd trübsal Gen. 26. &c. Joseph der liebste vnd
gehorsamste Sohn seines Vaters/ hatte seine besondere
Träume vnd Gesichte: Aber das hette er jhm nimmer-
mehr lassen treumen/ das er so wunderlich vnd erbärmlich
solte geführet werden in die Gruben/ in die frembde vnd ins
drey Jährige Gefängnis/ Gen. 37. 39. Job hatte seines glei-
chen im Lande nicht an Gottseligkeit: Aber an wunderba-
rem Creutz vnd hertzeleid auch nicht/ Job. 1. 6. Moses der
treue Knecht hat in die drey vnd siebentzig vnterschiedene mal
mit Gott seinem HErren geredet/ vnd funfftzig vnerhörte
Wunderwerck gethan; Das darnach kein Prophet in Jsra-
el auffstund wie er: Vnd doch O wie wunderlich führet
jhn Gott/ das er ein sehr geplagter Mensch war vber alle

Menschen

ſchen jhm vnd dem Tode/ 1. Sam. 20. Daher er denn auch
vnſer heutigs Spruͤchlein nicht von hoͤren ſagen/ ſondern
aus eigener erfahrung geſtellet. Pſal. 4. Alſo/ Noha war
ein heiliger fromer Man/ vnd ohne wandel fuͤr der Welt/
vnd fuͤhret ein Goͤttlich leben zu ſeinen zeiten: Dennoch
fuͤhret jhn GOtt in der Archen durch die Flutten ein gutte
zeit ſo wunderlich herumb/ das er offt nicht wuſte ob er im
Himmel oder in der Hellen wer. Gen. 7. Abraham den
Patriarchen nennt die Schrifft mit Namen einen geliebten
Gottes/ einen freund Gottes/ Vater der Heiligen oder
gleubigen: Vnd O wie fuͤhret jhn Gott doch ſo wunderlich
jtzt aus Vr Chaldea ſeinem Vaterlande/ bald in Egypten/
denn vnter die Philiſter/ da er manchmahl in gefahr Leibs
vnd lebens gerahten; ja endlich fuͤhret er jhn auch ins Land
Moria/ mit befehl/ das er ſeinen einigen Sohn daſelbſt mit
eigener Hand ſchlachten ſolte vnd auffopffern. Gen. 12. 15.
22. Iſaac vnd Jacob treten in jhres fromen Vaters vnd
Grosvaters Fusſtapffen an Gottſeligkeit vnd heiligkeit:
Ich meine/ ich meine/ ſie muſſen jhm auch nachfolgen in
Creutz vnd truͤbſal Gen. 26. &c. Joſeph der liebſte vnd
gehorſamſte Sohn ſeines Vaters/ hatte ſeine beſondere
Traͤume vnd Geſichte: Aber das hette er jhm nimmer-
mehr laſſen treumen/ das er ſo wunderlich vnd erbaͤrmlich
ſolte gefuͤhret werden in die Gruben/ in die frembde vnd ins
drey Jaͤhrige Gefaͤngnis/ Gen. 37. 39. Job hatte ſeines glei-
chen im Lande nicht an Gottſeligkeit: Aber an wunderba-
rem Creutz vnd hertzeleid auch nicht/ Job. 1. 6. Moſes der
treue Knecht hat in die drey vñ ſiebentzig vnterſchiedene mal
mit Gott ſeinem HErren geredet/ vnd funfftzig vnerhoͤrte
Wunderwerck gethan; Das darnach kein Prophet in Jſra-
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jhn Gott/ das er ein ſehr geplagter Menſch war vber alle

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[[8]/0008] ſchen jhm vnd dem Tode/ 1. Sam. 20. Daher er denn auch vnſer heutigs Spruͤchlein nicht von hoͤren ſagen/ ſondern aus eigener erfahrung geſtellet. Pſal. 4. Alſo/ Noha war ein heiliger fromer Man/ vnd ohne wandel fuͤr der Welt/ vnd fuͤhret ein Goͤttlich leben zu ſeinen zeiten: Dennoch fuͤhret jhn GOtt in der Archen durch die Flutten ein gutte zeit ſo wunderlich herumb/ das er offt nicht wuſte ob er im Himmel oder in der Hellen wer. Gen. 7. Abraham den Patriarchen nennt die Schrifft mit Namen einen geliebten Gottes/ einen freund Gottes/ Vater der Heiligen oder gleubigen: Vnd O wie fuͤhret jhn Gott doch ſo wunderlich jtzt aus Vr Chaldea ſeinem Vaterlande/ bald in Egypten/ denn vnter die Philiſter/ da er manchmahl in gefahr Leibs vnd lebens gerahten; ja endlich fuͤhret er jhn auch ins Land Moria/ mit befehl/ das er ſeinen einigen Sohn daſelbſt mit eigener Hand ſchlachten ſolte vnd auffopffern. Gen. 12. 15. 22. Iſaac vnd Jacob treten in jhres fromen Vaters vnd Grosvaters Fusſtapffen an Gottſeligkeit vnd heiligkeit: Ich meine/ ich meine/ ſie muſſen jhm auch nachfolgen in Creutz vnd truͤbſal Gen. 26. &c. Joſeph der liebſte vnd gehorſamſte Sohn ſeines Vaters/ hatte ſeine beſondere Traͤume vnd Geſichte: Aber das hette er jhm nimmer- mehr laſſen treumen/ das er ſo wunderlich vnd erbaͤrmlich ſolte gefuͤhret werden in die Gruben/ in die frembde vnd ins drey Jaͤhrige Gefaͤngnis/ Gen. 37. 39. Job hatte ſeines glei- chen im Lande nicht an Gottſeligkeit: Aber an wunderba- rem Creutz vnd hertzeleid auch nicht/ Job. 1. 6. Moſes der treue Knecht hat in die drey vñ ſiebentzig vnterſchiedene mal mit Gott ſeinem HErren geredet/ vnd funfftzig vnerhoͤrte Wunderwerck gethan; Das darnach kein Prophet in Jſra- ël auffſtund wie er: Vnd doch O wie wunderlich fuͤhret jhn Gott/ das er ein ſehr geplagter Menſch war vber alle Menſchen

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Zitationshilfe: Breuer, Balthasar: Christliche Leichpredigt/ Vber die selige Hinfahrt. Liegnitz, [1613], S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510581/8>, abgerufen am 29.03.2024.