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Breuer, Balthasar: Christliche Leichpredigt/ Vber die selige Hinfahrt. Liegnitz, [1613].

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solte; die gedancken schlagen sich mancherley vnter einan-
der. Da ist abermal kein näher vnd besser raht/ als die
Wunderfuhre GOttes wol erwogen vnd bedacht. Son-
sten ist in solchen fällen wol auch tröstlich/ das gar vielen
heiligen Geistreichen Leuten/ wie oben er wehnet/ dergleichen
geschehen. Wol auch tröstlich/ das im 116. Psalm in ge-
mein gesaget wird/ Der Tod seiner Heiligen ist werth gehal-
ten für dem HERren; ohn alle bedingung/ ob solches bey
gutter weile/ oder geschwinde geschehe. Wol auch tröstlich/
das der Heilige Geist in der Schrifft hin vnd wieder solche
Wörter vnd art zu reden gebraucht/ dadurch angedeutet
vnd gleich als mit Fingern geweiset wird/ das Gott bißwei-
len seine Liebesten geschwinde vnd vnversehens pflege von
hinnen abzufodern/ in dem es stehet: Sie würden wegge-
raffet/ weggenommen/ hingerücket/ Gott eile mit jhnen aus
diesem Leben. Esai. 56. Sap. 4. Wol auch tröstlich/ das der
Jüngste Tag schnelle wie ein Fallstrick kommen/ vnd doch
derentwegen den Gleubigen nichts schaden/ sondern ein Er-
lösetag/ ein Sommertag/ ein plötzlicher schneller Freuden-
tag/ sein solle. Luc. 21. Wol auch tröstlich/ das die lieben
Engel/ die lieblichen/ gutten/ dienstbaren Geisterlein/ die
schönen/ gläntzenden Himlischen Feuerflämmlein/ die star-
cken Helden vnd Heiligen Wächter sich allezeit vmb die
Heer lagern/ so den HErren fürchten/ vnd vornemlich am
letzten Ende auff derselben Seelichen achten/ damit sie sie
von nu an/ von Mund auff mit Himlischem Gesange vnd
klange in Abrahams Schos beleiten vnd bringen Psal. 34.
Luc.
16. Aber am altertröstlichsten/ anmuttigsten vnd
kräfftigsten ist diß/ das der HErr solche schnellsterbende
Christen selber führet/ selber als auff seinem Himmelwa-
gen/ oder in seinen Armen vnd Händen hat/ helt/ leitet vnd
an rechten Ort anbringet. Denn weil dieser frome HErr

das

ſolte; die gedancken ſchlagen ſich mancherley vnter einan-
der. Da iſt abermal kein naͤher vnd beſſer raht/ als die
Wunderfuhre GOttes wol erwogen vnd bedacht. Son-
ſten iſt in ſolchen faͤllen wol auch troͤſtlich/ das gar vielen
heiligen Geiſtreichen Leuten/ wie oben er wehnet/ dergleichen
geſchehen. Wol auch troͤſtlich/ das im 116. Pſalm in ge-
mein geſaget wird/ Der Tod ſeiner Heiligen iſt werth gehal-
ten fuͤr dem HERren; ohn alle bedingung/ ob ſolches bey
gutter weile/ oder geſchwinde geſchehe. Wol auch troͤſtlich/
das der Heilige Geiſt in der Schrifft hin vnd wieder ſolche
Woͤrter vnd art zu reden gebraucht/ dadurch angedeutet
vnd gleich als mit Fingern geweiſet wird/ das Gott bißwei-
len ſeine Liebeſten geſchwinde vnd vnverſehens pflege von
hinnen abzufodern/ in dem es ſtehet: Sie wuͤrden wegge-
raffet/ weggenom̃en/ hingeruͤcket/ Gott eile mit jhnen aus
dieſem Leben. Eſai. 56. Sap. 4. Wol auch troͤſtlich/ das der
Juͤngſte Tag ſchnelle wie ein Fallſtrick kommen/ vnd doch
derentwegen den Gleubigen nichts ſchaden/ ſondern ein Er-
loͤſetag/ ein Sommertag/ ein ploͤtzlicher ſchneller Freuden-
tag/ ſein ſolle. Luc. 21. Wol auch troͤſtlich/ das die lieben
Engel/ die lieblichen/ gutten/ dienſtbaren Geiſterlein/ die
ſchoͤnen/ glaͤntzenden Himliſchen Feuerflaͤmmlein/ die ſtar-
cken Helden vnd Heiligen Waͤchter ſich allezeit vmb die
Heer lagern/ ſo den HErren fuͤrchten/ vnd vornemlich am
letzten Ende auff derſelben Seelichen achten/ damit ſie ſie
von nu an/ von Mund auff mit Himliſchem Geſange vnd
klange in Abrahams Schos beleiten vnd bringen Pſal. 34.
Luc.
16. Aber am altertroͤſtlichſten/ anmuttigſten vnd
kraͤfftigſten iſt diß/ das der HErr ſolche ſchnellſterbende
Chriſten ſelber fuͤhret/ ſelber als auff ſeinem Himmelwa-
gen/ oder in ſeinen Armen vnd Haͤnden hat/ helt/ leitet vnd
an rechten Ort anbringet. Denn weil dieſer frome HErr

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[[23]/0023] ſolte; die gedancken ſchlagen ſich mancherley vnter einan- der. Da iſt abermal kein naͤher vnd beſſer raht/ als die Wunderfuhre GOttes wol erwogen vnd bedacht. Son- ſten iſt in ſolchen faͤllen wol auch troͤſtlich/ das gar vielen heiligen Geiſtreichen Leuten/ wie oben er wehnet/ dergleichen geſchehen. Wol auch troͤſtlich/ das im 116. Pſalm in ge- mein geſaget wird/ Der Tod ſeiner Heiligen iſt werth gehal- ten fuͤr dem HERren; ohn alle bedingung/ ob ſolches bey gutter weile/ oder geſchwinde geſchehe. Wol auch troͤſtlich/ das der Heilige Geiſt in der Schrifft hin vnd wieder ſolche Woͤrter vnd art zu reden gebraucht/ dadurch angedeutet vnd gleich als mit Fingern geweiſet wird/ das Gott bißwei- len ſeine Liebeſten geſchwinde vnd vnverſehens pflege von hinnen abzufodern/ in dem es ſtehet: Sie wuͤrden wegge- raffet/ weggenom̃en/ hingeruͤcket/ Gott eile mit jhnen aus dieſem Leben. Eſai. 56. Sap. 4. Wol auch troͤſtlich/ das der Juͤngſte Tag ſchnelle wie ein Fallſtrick kommen/ vnd doch derentwegen den Gleubigen nichts ſchaden/ ſondern ein Er- loͤſetag/ ein Sommertag/ ein ploͤtzlicher ſchneller Freuden- tag/ ſein ſolle. Luc. 21. Wol auch troͤſtlich/ das die lieben Engel/ die lieblichen/ gutten/ dienſtbaren Geiſterlein/ die ſchoͤnen/ glaͤntzenden Himliſchen Feuerflaͤmmlein/ die ſtar- cken Helden vnd Heiligen Waͤchter ſich allezeit vmb die Heer lagern/ ſo den HErren fuͤrchten/ vnd vornemlich am letzten Ende auff derſelben Seelichen achten/ damit ſie ſie von nu an/ von Mund auff mit Himliſchem Geſange vnd klange in Abrahams Schos beleiten vnd bringen Pſal. 34. Luc. 16. Aber am altertroͤſtlichſten/ anmuttigſten vnd kraͤfftigſten iſt diß/ das der HErr ſolche ſchnellſterbende Chriſten ſelber fuͤhret/ ſelber als auff ſeinem Himmelwa- gen/ oder in ſeinen Armen vnd Haͤnden hat/ helt/ leitet vnd an rechten Ort anbringet. Denn weil dieſer frome HErr das

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Zitationshilfe: Breuer, Balthasar: Christliche Leichpredigt/ Vber die selige Hinfahrt. Liegnitz, [1613], S. [23]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510581/23>, abgerufen am 25.11.2024.