Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Breuer, Balthasar: Christliche Leichpredigt/ Vber die selige Hinfahrt. Liegnitz, [1613].

Bild:
<< vorherige Seite

Hauffen das lange ewige Ach vnd Wehe schreyen/ wo man
vbel fehret.

O Mensch bedenck eben das/
Vnd versorge dich noch bas.

Was du thust/ so bedencke das Ende Sir. 7. gedenck an dei-
nen Schöpfer in deiner Jugend/ Eccl. 12. Verzeuch nicht
dich zum HErren zu bekehren/ vnd schieb es nicht von einem
tage auf den andern. Spare deine busse nicht biß du kranck
werdest/ verzeuch nicht from zu werden/ vnd harre nicht mit
der besserung deines Lebens biß in den Tod/ Sir. 5. 18.
Heute so jhr die Stimme des HErren höret/ verstocket eu-
er Hertzen nicht. Psalm. 95. Jetzt wenn jr Exempel für au-
gen sehet/ bildets euch tieff ein/ das es nimmer aus euren
Gemüttern komme. Vnd vielleicht hat der wunder güttige
Gott auch darinne sein gantz genädiges bedencken vnd wol-
meinen/ das er hin vnd wieder viel treue Seelsorger schnell
vnd vnversehens aus dieser Welt abfodert: damit jhr viel-
faltiges vermahnen zur Christlichen Sterbensbereitschafft
bey den Zuhörern desto mehr nachdruck haben möchte/ wenn
es durch jhr eigen Exempel wird bestetiget. Sie solln ein
Exempel der Regel sein/ damit es andere desto besser fassen/
verstehen vnd behalten; das sie jr ende anschauen vnd folgen
jhrem Glauben. Wol nu denen/ die auch in diesem stücke
das trewe Vaterhertz Gottes erkennen/ gehorsamlich fol-
gen/ das ende jhnen täglich fürbilden/ viel vnd offte seuff-
tzen/ dencken oder sagen: Ach du Heilige Dreyfaltigkeit/
bereit mich hie in dieser zeit/ wie Du mich dort wilt haben in
der Ewigen Seligkeit.

Jnsonderheit aber giebet das erkennen vnd be-
dencken der offtgedachten wunderführung vnd regierung
Gottes den allerheilsambsten krefftigsten trost/ den man
jmmer haben vnd brauchen kan in den grösten geschwinde-

sten

Hauffen das lange ewige Ach vnd Wehe ſchreyen/ wo man
vbel fehret.

O Menſch bedenck eben das/
Vnd verſorge dich noch bas.

Was du thuſt/ ſo bedencke das Ende Sir. 7. gedenck an dei-
nen Schoͤpfer in deiner Jugend/ Eccl. 12. Verzeuch nicht
dich zum HErren zu bekehren/ vnd ſchieb es nicht von einem
tage auf den andern. Spare deine buſſe nicht biß du kranck
werdeſt/ verzeuch nicht from zu werden/ vnd harre nicht mit
der beſſerung deines Lebens biß in den Tod/ Sir. 5. 18.
Heute ſo jhr die Stimme des HErren hoͤret/ verſtocket eu-
er Hertzen nicht. Pſalm. 95. Jetzt wenn jr Exempel fuͤr au-
gen ſehet/ bildets euch tieff ein/ das es nimmer aus euren
Gemuͤttern komme. Vnd vielleicht hat der wunder guͤttige
Gott auch darinne ſein gantz genaͤdiges bedencken vnd wol-
meinen/ das er hin vnd wieder viel treue Seelſorger ſchnell
vnd vnverſehens aus dieſer Welt abfodert: damit jhr viel-
faltiges vermahnen zur Chriſtlichen Sterbensbereitſchafft
bey den Zuhoͤrern deſto mehr nachdruck haben moͤchte/ wenn
es durch jhr eigen Exempel wird beſtetiget. Sie ſolln ein
Exempel der Regel ſein/ damit es andere deſto beſſer faſſen/
verſtehen vñ behalten; das ſie jr ende anſchauen vnd folgen
jhrem Glauben. Wol nu denen/ die auch in dieſem ſtuͤcke
das trewe Vaterhertz Gottes erkennen/ gehorſamlich fol-
gen/ das ende jhnen taͤglich fuͤrbilden/ viel vnd offte ſeuff-
tzen/ dencken oder ſagen: Ach du Heilige Dreyfaltigkeit/
bereit mich hie in dieſer zeit/ wie Du mich dort wilt haben in
der Ewigen Seligkeit.

Jnſonderheit aber giebet das erkennen vnd be-
dencken der offtgedachten wunderfuͤhrung vnd regierung
Gottes den allerheilſambſten krefftigſten troſt/ den man
jmmer haben vnd brauchen kan in den groͤſten geſchwinde-

ſten
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0020" n="[20]"/>
Hauffen das lange ewige Ach vnd Wehe &#x017F;chreyen/ wo man<lb/>
vbel fehret.</p><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>O Men&#x017F;ch bedenck eben das/</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">Vnd ver&#x017F;orge dich noch bas.</hi> </l>
            </lg><lb/>
            <p>Was du thu&#x017F;t/ &#x017F;o bedencke das Ende <hi rendition="#aq">Sir.</hi> 7. gedenck an dei-<lb/>
nen Scho&#x0364;pfer in deiner Jugend/ <hi rendition="#aq">Eccl.</hi> 12. Verzeuch nicht<lb/>
dich zum HErren zu bekehren/ vnd &#x017F;chieb es nicht von einem<lb/>
tage auf den andern. Spare deine bu&#x017F;&#x017F;e nicht biß du kranck<lb/>
werde&#x017F;t/ verzeuch nicht from zu werden/ vnd harre nicht mit<lb/>
der be&#x017F;&#x017F;erung deines Lebens biß in den Tod/ <hi rendition="#aq">Sir.</hi> 5. 18.<lb/>
Heute &#x017F;o jhr die Stimme des HErren ho&#x0364;ret/ ver&#x017F;tocket eu-<lb/>
er Hertzen nicht. <hi rendition="#aq">P&#x017F;alm.</hi> 95. Jetzt wenn jr Exempel fu&#x0364;r au-<lb/>
gen &#x017F;ehet/ bildets euch tieff ein/ das es nimmer aus euren<lb/>
Gemu&#x0364;ttern komme. Vnd vielleicht hat der wunder gu&#x0364;ttige<lb/>
Gott auch darinne &#x017F;ein gantz gena&#x0364;diges bedencken vnd wol-<lb/>
meinen/ das er hin vnd wieder viel treue Seel&#x017F;orger &#x017F;chnell<lb/>
vnd vnver&#x017F;ehens aus die&#x017F;er Welt abfodert: damit jhr viel-<lb/>
faltiges vermahnen zur Chri&#x017F;tlichen Sterbensbereit&#x017F;chafft<lb/>
bey den Zuho&#x0364;rern de&#x017F;to mehr nachdruck haben mo&#x0364;chte/ wenn<lb/>
es durch jhr eigen Exempel wird be&#x017F;tetiget. Sie &#x017F;olln ein<lb/>
Exempel der Regel &#x017F;ein/ damit es andere de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er fa&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
ver&#x017F;tehen vn&#x0303; behalten; das &#x017F;ie jr ende an&#x017F;chauen vnd folgen<lb/>
jhrem Glauben. Wol nu denen/ die auch in die&#x017F;em &#x017F;tu&#x0364;cke<lb/>
das trewe Vaterhertz Gottes erkennen/ gehor&#x017F;amlich fol-<lb/>
gen/ das ende jhnen ta&#x0364;glich fu&#x0364;rbilden/ viel vnd offte &#x017F;euff-<lb/>
tzen/ dencken oder &#x017F;agen: Ach du Heilige Dreyfaltigkeit/<lb/>
bereit mich hie in die&#x017F;er zeit/ wie Du mich dort wilt haben in<lb/>
der Ewigen Seligkeit.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Jn&#x017F;onderheit aber giebet das erkennen vnd be-</hi><lb/>
dencken der offtgedachten wunderfu&#x0364;hrung vnd regierung<lb/>
Gottes den allerheil&#x017F;amb&#x017F;ten krefftig&#x017F;ten tro&#x017F;t/ den man<lb/>
jmmer haben vnd brauchen kan in den gro&#x0364;&#x017F;ten ge&#x017F;chwinde-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ten</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[20]/0020] Hauffen das lange ewige Ach vnd Wehe ſchreyen/ wo man vbel fehret. O Menſch bedenck eben das/ Vnd verſorge dich noch bas. Was du thuſt/ ſo bedencke das Ende Sir. 7. gedenck an dei- nen Schoͤpfer in deiner Jugend/ Eccl. 12. Verzeuch nicht dich zum HErren zu bekehren/ vnd ſchieb es nicht von einem tage auf den andern. Spare deine buſſe nicht biß du kranck werdeſt/ verzeuch nicht from zu werden/ vnd harre nicht mit der beſſerung deines Lebens biß in den Tod/ Sir. 5. 18. Heute ſo jhr die Stimme des HErren hoͤret/ verſtocket eu- er Hertzen nicht. Pſalm. 95. Jetzt wenn jr Exempel fuͤr au- gen ſehet/ bildets euch tieff ein/ das es nimmer aus euren Gemuͤttern komme. Vnd vielleicht hat der wunder guͤttige Gott auch darinne ſein gantz genaͤdiges bedencken vnd wol- meinen/ das er hin vnd wieder viel treue Seelſorger ſchnell vnd vnverſehens aus dieſer Welt abfodert: damit jhr viel- faltiges vermahnen zur Chriſtlichen Sterbensbereitſchafft bey den Zuhoͤrern deſto mehr nachdruck haben moͤchte/ wenn es durch jhr eigen Exempel wird beſtetiget. Sie ſolln ein Exempel der Regel ſein/ damit es andere deſto beſſer faſſen/ verſtehen vñ behalten; das ſie jr ende anſchauen vnd folgen jhrem Glauben. Wol nu denen/ die auch in dieſem ſtuͤcke das trewe Vaterhertz Gottes erkennen/ gehorſamlich fol- gen/ das ende jhnen taͤglich fuͤrbilden/ viel vnd offte ſeuff- tzen/ dencken oder ſagen: Ach du Heilige Dreyfaltigkeit/ bereit mich hie in dieſer zeit/ wie Du mich dort wilt haben in der Ewigen Seligkeit. Jnſonderheit aber giebet das erkennen vnd be- dencken der offtgedachten wunderfuͤhrung vnd regierung Gottes den allerheilſambſten krefftigſten troſt/ den man jmmer haben vnd brauchen kan in den groͤſten geſchwinde- ſten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510581
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510581/20
Zitationshilfe: Breuer, Balthasar: Christliche Leichpredigt/ Vber die selige Hinfahrt. Liegnitz, [1613], S. [20]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510581/20>, abgerufen am 26.04.2024.