Baudis, Andreas: Leichpredigt/ Welche bey dem Begräbnüs. Liegnitz, 1611.ein armer Sünder sey vnd gesagt/ Jch armer Mensch gar Rath/
ein armer Suͤnder ſey vnd geſagt/ Jch armer Menſch gar Rath/
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ein armer Suͤnder ſey vnd geſagt/ Jch armer Menſch gar
nichts nicht bin/ Gottes Sohn allein iſt mein gewin/ das
Er Menſch worden iſt mein troſt/ Er hat mich durch ſein
Blut erloͤſt. Solchen troſt hat Er genommen aus den E-
vangeliſchen Machtſpruͤchen Joh. 1. Siehe das iſt Gottes
Lamb/ das der Welt Suͤnde tregt/ vnd in der 1. Epiſt. S.
Johannes 1. cap. Das Blut JEſu Chriſti des Sohnes
Gottes macht vns rein von aller Suͤnde. Er hat ſich wie-
der das ſchrecken des zornes Gottes getroͤſtet mit ſeines
HErrn Chriſti tod/ dadurch Er mit Gott iſt verſoͤhnet wor-
den/ die kuͤrtze ſeines lebens hat Er vberwundẽ mit dem troſt
des jmmerwehrenden ewigen lebens. Jn ſeinem Creutz/
truͤbſal vnd Kranckheit hat Er ſich mit S. Paulo in der 2.
an die Corinther am 4. cap. auffgezeichneten troſtſpruͤch-
lein erquicket/ welches alſo lautet: Vnſer truͤbſal die zeit-
lich vnd leichte iſt/ ſchaffet eine ewige vnd vber alle maß
wichtige herrligkeit Vns/ die wir nicht ſehen auff das ſicht-
bahre/ ſondern auff das vnſichtbahre/ denn was ſichtbar iſt/
das iſt zeitlich/ was aber vnſichtbar iſt/ das iſt ewig. Ob Er
auch als eine Blume vnd Graß verdorren muͤſſe/ ſo iſt Er
doch in gutter hoffnung geſtanden/ die vnverwelckliche Cro-
ne der ehren/ des lebens vnd der Gerechtigkeit zu empfan-
gen/ welche Jhm Gott der gerechte Richter an jenem tage
geben wuͤrde/ nicht aber Jhm alleine/ ſondern auch allen die
ſeine erſcheinung lieb haben/ 2. Tim. 4. Neben dieſem hat
Er wol verſtanden vnd gegleubet/ Er lebe oder ſterbe/ ſo ſey
Er des HErren Roͤm. 14. vnd das Er ſeine beſtimbte zeit zu
leben von Gott habe/ vnd das die zahl ſeiner Monden bey
dem HErrn ſtehe/ der habe Jhm eim ziel geſetzt/ das werde
Er/ wenn die zeit ſeiner aufloͤſung herbey kommen wird/ nicht
vbergehen/ wie Er denn auch nach Gottes vnerforſchlichem
Rath/
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