Eder, Michael: Theoria [gr.] Desiderii, Fastidii, Solatii. Breslau, 1634.Sie wissen/ daß die Welt exterius aureus, in- durch
Sie wiſſen/ daß die Welt exterius aureus, in- durch
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Sie wiſſen/ daß die Welt exterius aureus, in-
tus luteus ſey/ außwendig ſcheinet ſie/ p wie die
vbertuͤnchten Graͤber/ huͤpſch; aber jnwendig iſt
ſie voller Todtenbeine vnd volles vnflats. Sie
wiſſen/ daß doch endlich Himmel vnd Erden ver-
gehen muß/ vnd b daß GOTT einen newen
Himmel vnd eine newe Erde ſchaffen wil/
daß man der vorigen nicht mehr gedenckẽ
noch zu Hertzen nehmen wird. Darumb
verlaſſen ſie die Welt/ non loco, ſed r animo;
non itinere proficiſcendo, ſed fide profici-
endo, nicht was den Orth betrifft/ Sondern
mit dem Gemuͤth; nicht daß ſie auß der Welt
lauffen/ ſondern daß ſie im Glauben zunehmen.
Sie dencken an Pauli Wort vnd Exempel. An
jenes wenn er ſpricht: Die da s Weiber ha-
ben/ daß ſie ſeyn/ als hetten ſie keine/ vnd
die da weinen/ alß weineten ſie nicht/ vnd
die ſich frewen/ alß freweten ſie ſich nicht/
vnd die da kauffen/ alß beſeſſen ſie es nicht/
vnd die dieſer Welt brauchten/ daß ſie der-
ſelbigen nicht mißbrauchten/ denn das
Weſen (χἤμα) dieſer Welt vergehet. An
dieſes/ wenn er die Welt fuͤr ein geereutzigtes
Todten Gerippe helt/ daran er weder Luſt noch
Troſt habe/ wie er deſſen ſich ruͤhmet: Es ſey
ferne t von mir ruͤhmen/ denn allein von
dem Creutz vnſers HErrn JEſu Chriſti/
durch
p. Matth. 23. 27.
q. Eſa. 65. 17, 18.
r. Orig.
s. 1. Cor. 7. 29.
t. Gal. 6. 14.
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